Villeneuve hofft auf Comeback in der Formel 1

Während in Melbourne die Motoren dröhnten, träumte Jacques Villeneuve in der Schweiz von einer Rückkehr in die Formel 1

(Motorsport-Total.com) - "Eigentlich schon, ja", beantwortete Ex-Weltmeister Jacques Villeneuve die Frage, ob ihm die Formel 1 fehle. Bekanntlich musste er seinen Platz im BAR-Rennstall Ende letzten Jahres für Takuma Sato räumen, nachdem es mit Teamchef David Richards während der Vertragsverhandlungen Unstimmigkeiten gegeben hatte.

Titel-Bild zur News: Jacques Villeneuve

Villeneuve genießt sein neues Leben, will aber zurück in die Formel 1

Jetzt hofft "JV" von einem baldigen Comeback in der Königsklasse: "Es müsste ein interessantes Cockpit sein, ein Top-Team, aber ich habe noch immer die Leidenschaft zum Rennfahren. Vieles hängt davon ab, wie sich die Situation mit den Teams und Fahrern dieses Jahr entwickeln, denn es kann gut sein, dass sich einiges ändern wird. Der Rennsport ist mein Leben ? und das schon seit ich denken kann!"#w1#

Villeneuve hält sich für angestrebtes Comeback fit

Momentan zeichnet sich freilich kein Comeback für den 97er-Champion ab, obwohl ihn Formel-1-Zampano Bernie Ecclestone gerne wieder in seinem Zirkus sehen würde. Denkbar ist eine Rückkehr frühestens im nächsten Jahr, schon 2004 könnte sich Villeneuve aber mangels Alternativen seinen Traum vom 24-Stunden-Klassiker in Le Mans erfüllen. Mit Eishockey und Skifahren hält er sich derzeit jedenfalls körperlich fit.

Den Ärger über seinen Rausschmiss bei BAR hat der 32-Jährige noch nicht ganz verdaut: "Ich war dem Team gegenüber fünf Jahre lang loyal. Das garantiert dir gewiss keinen Vertrag, aber man sollte dafür korrekte und respektvolle Verhandlungen erwarten dürfen." Er sei in den letzten fünf Monaten trotzdem "philosophischer" geworden: "Ich genieße mein Leben." Mit seiner Verlobten Ellie hat Villeneuve zuletzt unter anderem einen Urlaub in Dänemark verbracht.

Plötzliche BAR-Erfolge würden dem 32-Jährigen weh tun

Nach den Wintertests und dem heutigen Rennen in Melbourne scheint sich übrigens abzuzeichnen, dass BAR nach jahrelanger Durststrecke endlich ein konkurrenzfähiges Auto gebaut hat. Bitter, Jacques? "Es würde mir schon schwer fallen, Erfolge Jenson und Takuma zu beobachten", entgegnete er. "Ich wäre ihnen den Erfolg aber nicht neidig, denn ich war auch einmal zur richtigen Zeit beim richtigen Team und hoffe, dass das wieder passieren wird."

Für Titelaspiranten hält der Kanadier die Piloten seines früheren Brötchengebers aber nicht, weshalb er auch nicht verstehen kann, dass David Richards bei einem Buchmacher 1.000 Pfund auf BAR gesetzt hat. Favorit ist laut Villeneuve wieder der heutige Sieger Michael Schumacher: "Er ist im dominanten Team, er ist sehr professionell, er hat die Erfahrung. Es wäre aber auch schön, mal wieder einen anderen Weltmeister zu haben..."