• 08.12.2005 20:12

  • von Marco Helgert

Villeneuve: "Es macht nicht weniger Spaß"

Trotz einiger Probleme am ersten Testtag zog der Weltmeister von 1997 ein positives Fazit seiner ersten Erfahrungen mit einem V8-Motor

(Motorsport-Total.com) - Über Wochen und Monate hinweg musste Jacques Villeneuve um seine Formel-1-Zukunft bangen. Zwar besaß der Kanadier einen Vertrag mit dem Sauber-Team für das Jahr 2006, an den auch BMW gebunden war, doch eine finanzielle Auszahlung dafür, dass er nicht für das BMW Sauber F1 Team fahren würde, stand immer im Raum.

Titel-Bild zur News: Jacques Villeneuve

Jacques Villeneuve zeigte sich vom BMW V8-Motor durchaus beeindruckt

Vor genau einer Woche kam dann die für Villeneuve rettende Entscheidung aus München: Der Weltmeister von 1997 wird im kommenden Jahr an der Seite von Nick Heidfeld weiter Formel-1-Rennen bestreiten. In Jerez de la Frontera gab er am heutigen Donnerstag sein Debüt im Interimsboliden des Sauber-Teams mit der BMW V8-Kraftquelle im Heck.#w1#

"Es ist immer schön, nach der Pause wieder ins Auto zu steigen", gestand der 34-Jährige. "Außerdem habe ich heute zum ersten Mal mit BMW gearbeitet und bin den V8-Motor gefahren, was ziemlich gut war." Der Auftakt in den ersten Testtag gestaltete sich dennoch schwierig, denn schon aus der Einführungsrunde kam Villeneuve nur mit fremder Hilfe zurück an die Box. Schuld war ein Ölfilter.

Positiv überrascht war er jedoch von der Leistungsfähigkeit des neuen Triebwerks. "Natürlich ist es nicht einfach, den V8- mit dem V10-Motor zu vergleichen, aber ich habe einen größeren Leistungsverlust und stärkere Vibrationen erwartet", so der Kanadier. "Es war nicht so schlimm wie zunächst vermutet und letztlich angenehm zu fahren. Die niedrigere PS-Zahl spürt man zwar, aber es macht deswegen nicht weniger Spaß zu fahren. Die Geschwindigkeit in den Kurven scheint dieselbe zu sein, allerdings ist man auf den Geraden langsamer."

Davon, dass das Abenteuer Formel 1 für die Fahrer nun weit weniger aufregend sei als zuvor, wollte er nichts wissen. Das Fahren sei "immer noch aufregend und körperlich anstrengend", erklärte er. "Weil wir alle auf den Geraden nicht mehr so schnell sind, können wir hoffentlich dichter auf den Vordermann aufschließen und somit in Zukunft besser überholen."