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  • 22.04.2005 09:14

  • von Marco Helgert

Villeneuve: "Es gibt ein Leben nach dem Rennsport"

Trotz all der vorhandenen Probleme lässt sich der Weltmeister von 1997 nicht unterkriegen - "das werde ich nicht zulassen", so Villeneuve

(Motorsport-Total.com) - Jacques Villeneuve kann man nur schwer überraschen. Der Kanadier ist es gewohnt, mit Kritik umzugehen. In seinen schweren Jahren im BAR-Team hat er das ausgiebig gelernt oder lernen müssen. Bei Sauber wollte er 2005 sein großes Comeback starten, Peter Sauber habe ihn im Vorjahr als einziger Teamchef ernst genommen, seine Fähigkeiten nicht in Frage gestellt. Trotz aller Berichte und Aussagen trifft dies wohl auch nach drei punktelosen Saisonrennen noch zu.

Titel-Bild zur News: Jacques Villeneuve

Jacques Villeneuve lässt sich die Liebe zum Motorsport nicht austreiben

Leistungsmäßig unterlag Villeneuve seinem jungen Teamkollegen Felipe Massa klar. Der Kanadier fühlt sich im Sauber C24 nicht wohl, die Elektronik verhindere, dass er genug vom Verhalten des Fahrzeugs spüre. Hinzu kam die Aufregung um die vorzeitig beendeten Testfahrten, doch sollte Massa es geschafft haben, die Aerodynamik weniger anfällig zu machen, dann käme das auch dem Kanadier zugute.#w1#

Rennen für Rennen steigt die Last, die auf den Schultern des Weltmeisters von 1997 liegt, doch dem Kanadier macht das nichts aus. "Früher wäre ich sehr unglücklich gewesen und das Leben wäre schwer geworden", wird er von 'AFP' zitiert. "Aber man muss einen Schritt zurückgehen, tief durchatmen und seine Umgebung anschauen. Wenn man jahrein und jahraus nur fährt, dann bemerkt man das nicht."

Die derzeitige Situation ändere nichts an seiner Liebe zum Motorsport. "Das Fahren macht Spaß, die Geschwindigkeiten sind hoch, es sind keine sonntäglichen Spazierfahrten", erklärte er. "Alles, was jetzt passiert, ändert nichts daran, was ich in der Vergangenheit erreicht habe. Es wird nur einen minimalen Effekt auf mein Leben haben. Der Rennsport ist sehr wichtig, aber ich weiß jetzt, dass es auch ein Leben danach gibt."

Doch Resignation bedeuten die Worte keineswegs. "Ich mache nie etwas nur halb, sondern mit voller Kraft", so Villeneuve. "Das alles heißt nicht, dass ich nicht wieder gewinnen möchte. Alles, was jetzt passiert, kann es nur besser machen." Es sei wichtig, über den Ereignissen zu stehen und das Schicksal in die eigenen Hände zu nehmen. "Es kann mein Leben nicht negativ beeinflussen. Das werde ich nicht zulassen. Wenn man am Morgen aufwacht, entscheidet man selbst, ob man glücklich ist."