Viele Zwischenfälle zum Trainingsauftakt in Montréal
Robert Kubica dominierte die ersten 60 Minuten auf dem 'Circuit Gilles Villeneuve' - Monteiro am Ende der Session mit Crash in der Zielschikane
(Motorsport-Total.com) - Nach der unerwarteten Hitzewelle von Silverstone wurde die Formel 1 heute Morgen in Montréal von angenehmen 20 Grad und einem bewölkten Himmel, allerdings einer trockenen Strecke empfangen. Die Bedingungen waren - wie immer am ersten Tag beim Grand Prix von Kanada - recht rutschig, wodurch es zu einer ganzen Reihe von Zwischenfällen kam.

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Robert Kubica hatte das Geschehen in Montréal am Freitagmorgen fest im Griff
Den schwersten Abflug bescherte uns Tiago Monteiro (11./+ 4,409/8 Runden), der seinen MF1-Toyota nach dem Ablaufen der Zeit am Ausgang der letzten Schikane gegen die berühmt-berüchtigte "Wall of Champions" setzte und sich dabei das rechte Vorderrad spektakulär abschlug. Der Portugiese blieb zwar unverletzt, dürfte sich aber bei seinen Mechanikern keine neuen Freunde gemacht haben, zumal er selbst für den Crash verantwortlich war.#w1#
Letzte Schikane wieder eine Schlüsselstelle
Bereits zuvor hatte es immer wieder Ausritte und Dreher gegeben, wobei - wie immer auf dem 4,361 Kilometer langen 'Circuit Gilles Villeneuve' - vor allem die letzte Schikane mehrmals abgekürzt wurde. Echte Dreher gab es hingegen weniger: Takuma Sato (14./Super-Aguri-Honda/+ 5,501/20 Runden) zeigte einen in der Senna-Kurve, Christijan Albers (10./MF1-Toyota/+ 4,256/9 Runden) testete einen der Notausgänge und Jarno Trulli (17./Toyota/+ 7,639/7 Runden) und Michael Schumacher (4./Ferrari/2,604/5 Runden) wurden am Ende des ersten Sektors in der Botanik gesichtet.
Apropos Schumacher: Der siebenfache Montréal-Sieger ging erst spät auf die Strecke, hatte aber mit dem Handling seines 248 F1 zunächst alle Hände voll zu tun - genau wie übrigens auch Bridgestone-Speerspitze Alexander Wurz (3./Williams-Cosworth/+ 2,551/23 Runden), was im Reifenkrieg auf einen leichten Vorteil für Michelin schließen lässt. Generell lässt sich aus den erzielten Zeiten der ersten 60 Minuten aber noch nicht allzu viel ablesen.
Schnellster war mit einer Bestzeit von 1:16.390 Minuten Robert Kubica (BMW Sauber F1 Team/30 Runden), der damit Anthony Davidson (Honda/+ 1,916/26 Runden) und den Rest des Feldes förmlich deklassierte und seine Pace vor allem erschreckend konstant fahren konnte. Ebenfalls in den Top 8: Rubens Barrichello (5./+ 2,680/6 Runden), Jenson Button (beide Honda/+ 2,775/6 Runden), Neel Jani (Toro-Rosso-Cosworth/+ 2,868/24 Runden) und Robert Doornbos (Red-Bull-Ferrari/+ 3,291/20 Runden).
Toyota anfangs mit Bremsproblemen
Aus deutscher Sicht zeigte sich neben Michael Schumacher nur dessen Bruder Ralf ernsthaft auf der Strecke, der sechs Runden absolvierte und mit 4,471 Sekunden Rückstand Zwölfter wurde. Sein Toyota-Team hatte jedoch ein Materialproblem mit den Bremsscheiben und musste diese auswechseln, wodurch ein wenig Trainingszeit verloren ging. Außerdem aus technischer Sicht interessant: Die größer gewordenen Zusatzflügel über der Vorderradaufhängung des Renault R26.
Abgesehen von diversen Ausritten und Drehern gab es nur einen nennenswerten Zwischenfall, als MF1-Toyota-Freitagsfahrer Giorgio Mondini zu Beginn der Session in der Senna-Kurve mit technischem Defekt stehen blieb. Viele andere Piloten - unter anderem beide Renaults, Nick Heidfeld und Lokalmatador Jacques Villeneuve (beide BMW Sauber F1 Team) sowie Nico Rosberg (Williams-Cosworth) - schenkten sich den Auftakt und fuhren keine gezeitete Runde.

