• 25.08.2011 13:45

Vettels Luxus: Siege erwünscht, aber nicht nötig

Sebastian Vettel kann es in den noch ausstehenden Rennen der Saison 2011 eigentlich ruhig angehen lassen - Dritte Plätze reichen zur Titelverteidigung

(Motorsport-Total.com/SID) - Weltmeister Sebastian Vettel kann den Rest der Formel-1-Saison nach der Sommerpause ganz entspannt angehen. Angesichts seines immensen Vorsprungs von 85 Punkten auf seinen Red-Bull-Teamkollegen Mark Webber und mindestens 88 Zählern auf die restlichen Konkurrenten ist der 24-Jährige vor dem Grand Prix von Belgien am Sonntag in Spa-Francorchamps in einer luxuriösen Situation: Natürlich will Vettel seinen bislang sechs Saisonsiegen weitere Erfolge hinzufügen, für die erfolgreiche Titelverteidigung ist das aber gar nicht nötig.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel, Jenson Button

Sebastian Vettel hält sich in dieser Saison die Konkurrenz zumeist vom Leib

Auch acht dritte Plätze in den noch ausstehenden Rennen würden Vettel (234 Punkte) 2011 erneut zum Weltmeister machen, dann würde Webber (149), dem drittplatzierten Briten Lewis Hamilton (146) oder dem Spanier Fernando Alonso (145) nämlich auch die Maximalausbeute von acht Siegen nicht reichen.

Allerdings ist es nicht das Ding von Vettel, der bislang in zehn von elf Rennen Erster oder Zweiter war und nur beim Heimspiel auf dem Nürburgring als Vierter nicht auf dem Treppchen landete, auf Ankommen zu fahren. Vettel will weiter siegen und das am liebsten schon in den belgischen Ardennen. "Spa zu gewinnen, ist sicher eines der Ziele, die man als Formel-1-Pilot hat. Der Kurs hat alles, was das Rennfahrerherz begehrt. Unglaublich schnelle Kurven, langsame Schikanen und natürlich immer wieder Überraschungen, was das Wetter angeht", sagte Vettel über eine seiner "absoluten Lieblingsstrecken".

Bislang hat Vettel ans "Wohnzimmer" seines Freundes Michael Schumacher, dessen einzigartige Karriere am Donnerstag vor genau 20 Jahren in Spa begonnen hatte, allerdings noch nicht die besten Erinnerungen. Im vorigen Jahr schied er nach einem selbst verschuldeten Unfall mit Jenson Button aus und hatte danach den Titel fast schon aus den Augen verloren. 2009 hatte er als Dritter zumindest auf dem Podium gestanden, 2008 war er im Toro Rosso Fünfter.

¿pbvin|512|3991||0|1pb¿Einfach dürfte es für Vettel auch diesmal nicht werden. Zum einen hat die Konkurrenz von McLaren und Ferrari in der Sommerpause sicher alles versucht, um ihre Autos schneller zu machen. Zum anderen liegen Vettels Auto zwar die vielen schnellen Kurven der abwechslungsreichen und mehr als sieben Kilometer langen Berg-und-Talbahn, doch die ebenfalls vorhandenen langen Geraden sind nicht unbedingt das Lieblingsterrain der "Bullen".

Dazu könnte auch das typische belgische Wetter Vettel ein bisschen bremsen. Für das Wochenende sind lediglich Temperaturen von 14 Grad vorhergesagt. Bei ähnlichen Bedingungen in Silverstone und auf dem Nürburgring hatte Red Bull Probleme. Die Siege dort gingen an Alonso und Hamilton.

Zuletzt in Budapest hatte Button im zweiten McLaren gewonnen, was dem zweitplatzierten Vettel durchaus recht war. Denn so nehmen sich seine Verfolger auch noch gegenseitig die Punkte weg. Die einzige wirkliche Konstante in der Spitze ist der Weltmeister. Der Druck liegt auf den Verfolgern, für die jeder Fehler in der Endphase der Saison schon das Ende der Titelträume bedeuten könnte.