Vettel würde mit "Kylie" auch schwimmen
Mit KERS und notfalls auch im Regen will Weltmeister Sebastian Vettel in Malaysia seine Spitzenstellung in der Formel 1 weiter festigen
(Motorsport-Total.com/SID) - Mit seinem Traumauto "Kinky Kylie" würde Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel notfalls sogar eine Runde schwimmen: "Bis jetzt bin ich mit ihr noch kein einziges Mal im Regen gefahren, schauen wir mal. Aber ich gehe davon aus, dass sie schwimmen kann, Regenreifen haben wir ja", sagt Vettel vor dem Grand Prix von Malaysia, bei dem möglicherweise das Wetter sein größter Widersacher werden könnte.

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Ein Trockenrennen wäre Sebastian Vettel lieber als malaysischer Regen...
Wie am Donnerstagnachmittag, als Vettel den internationalen Journalisten Rede und Antwort stand, könnte es auch am Sonntag während des Rennens einen Wolkenbruch geben. "Es regnet hier jeden Tag, meistens am Nachmittag, wenn die Wolken das Wasser nicht mehr halten können. Ein bisschen Regen kann für die Zuschauer und auch für uns ja ganz unterhaltsam sein, aber wenn es hier regnet, dann gleich so, als würde man die Dusche aufdrehen", grinst Vettel, der selbst "mein Seepferdchen gemacht" hat. Dann ist dem Zufall Tür und Tor geöffnet und selbst ein Abbruch - wie vor zwei Jahren - wäre möglich.
Vettel hätte da lieber klare Verhältnisse: "Wenn dein Auto im Trockenen gut ist, dann will man eher kein Risiko eingehen", verrät der Deutsche, dessen Red-Bull-Renner beim Saisonauftakt in Melbourne der Konkurrenz meilenweit überlegen war. "Das Auto ist ein sehr gelungener Wurf. Seb ist in Melbourne ja nur so schnell gefahren, wie er musste. Seine richtige Leistung haben wir noch gar nicht gesehen", glaubt Mercedes-Pilot Michael Schumacher. "Dass sie das beste Auto im Feld haben, ist offensichtlich."
Doch auch das beste Auto kann noch verbessert werden, deshalb will Red Bull anders als noch in Australien diesmal auch mit dem Energierückgewinnungs-System KERS fahren: "KERS wird an Bord sein. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir am Freitag, Samstag und Sonntag damit fahren werden", kündigt Vettel, der sich auf die per Knopfdruck in jeder Runde für 6,7 Sekunden abrufbaren 82 Zusatz-PS freut, an. "KERS kann dir nur helfen. Ohne KERS bist du im Nachteil - keine Power, nur Gewicht." In Melbourne hatte Red Bull wegen Zuverlässigkeitssorgen in Qualifikation und Rennen noch auf den Einsatz verzichtet.
"Um zu gewinnen, musst du schneller als alle anderen sein", lautet Vettels einfaches Fazit. Von einer Dominanz angesichts seiner großen Überlegenheit in Melbourne will der 23-Jährige aber nach einem von 19 Rennen noch nicht sprechen: "Das wäre fehl am Platz. Dafür wissen wir, dass zu viel passieren kann", meint er. Auch wenn die Rennstrecke vor den Toren von Kuala Lumpur eine ganz andere Charakteristik hat als der außergewöhnliche nicht permanente Kurs im Albert-Park von Melbourne, ist Vorjahressieger Vettel dennoch sehr zuversichtlich: "Ich bin kein Hellseher, aber ich denke, die Strecke sollte unserem Auto liegen. Ich freue mich auf das Rennen. Ich denke, es sollte funktionieren."
Er selbst dürfte körperlich den hohen Belastungen durch Hitze und extreme Luftfeuchtigkeit auf jeden Fall gewachsen sein. Nach dem Rennen in Australien war er in Südostasien geblieben: "Am liebsten wäre ich zu Hause gewesen, aber von der Zeitzone her war es das Beste, hier zu bleiben und sich an die Hitze und das Schwitzen zu gewöhnen."

