• 31.01.2011 17:41

  • von Stefan Ziegler

Vettel: "Wir lassen erst in Bahrain die Hosen runter"

Red-Bull-Fahrer Sebastian Vettel über den neuen RB7, einen Kosenamen für sein Auto und die zahlreichen Neuerungen in der Formel-1-Saison 2011

(Motorsport-Total.com) - An der Schwelle zur Formel-1-Saison 2011 dreht sich derzeit alles um die neuen Fahrzeuge der Teams - gespannt warten Fans und Experten natürlich speziell auf den Red Bull RB7, das neue Auto von Weltmeister Sebastian Vettel. Auch der Deutsche selbst ist gespannt: Darauf, wie sich der Rennwagen beim Testen verhält und darauf, ob sich wieder ein passender Spitzname finden lässt.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Wie heißt der neue RB7 von Sebastian Vettel? Noch fehlt dem Auto ein Kosename

In den vergangenen Jahren hatten Vettel und seine Mechaniker den Autos schließlich stets eine witzige Bezeichnung verpasst - Kate's Dirty Sister, Luscious Liz und Randy Mandy lassen grüßen. Auf welchen Kosenamen der neue RB7 hören wird, kommt laut Vettel "sehr auf das Aussehen des Autos" an. "Normalerweise fällt mir oder den Mechanikern immer etwas ein, sobald wir es gesehen haben."

Im Gegensatz zu den Medien und der breiten Öffentlichkeit hat der 23-Jährige freilich schon einen ersten Blick auf den neuen Red Bull geworfen, doch erst am Dienstag wird das Fahrzeug offiziell vorgestellt. "Das Äußere der Autos wird sich grundsätzlich nicht besonders verändern, es gibt keine große Revolution wie 2008 auf 2009, aber es ändern sich schon ein paar Sachen", meint Vettel.

Vettel glaubt: Erst in Bahrain gibt's Klarheit

"Natürlich kenne ich unsere Zahlen und Änderungen - und ich hoffe, dass sie gut genug sein werden. Die Frage ist dann einfach, was die anderen so zu bieten haben", erläutert der Titelverteidiger. "Bei den ersten Tests werden wir einige Autos sehen, aber ich glaube, dass wir erst beim Test und Rennen in Bahrain richtig die Hosen runter lassen. Dann kann jeder sehen, was sich beim anderen getan hat."

Die meisten Neuerungen verbergen sich allerdings unter dem Chassis: KERS gibt sein Comeback und der Heckflügel ist ab sofort aus dem Cockpit heraus verstellbar. Und dann wären da noch die neuen Reifen aus dem Hause Pirelli. "Vom Fahren her wird das Auto in etwa so bleiben", meint Vettel und fügt hinzu: "Gerade die Pirelli-Reifen werden letztendlich vielleicht den Unterschied machen."

"Dann kann jeder sehen, was sich beim anderen getan hat." Sebastian Vettel

"Es ist schwer zu sagen, was man zu erwarten hat. Das lässt sich aber erst nach ein paar Tests sagen, ob da wirklich jemand den Glücksgriff hatte, und das Auto gebaut hat, das auf die Reifen passt", erläutert der Red-Bull-Pilot. "Mit dem Frontflügel konnte man 2010 die Balance des Autos ein bisschen verändern, das war ein gutes Hilfsmittel. Der Heckflügel wird keine Hilfe in dem Sinn sein."¿pbvin|512|3417|vettel|0|1pb¿

Die Pirelli-Reifen als größtes Fragezeichen

Man könne das verstellbare Element "entweder für Feuer geradeaus oder für das Kurvenfahren und das Bremsen" verwenden, meint Vettel. "Wir wissen noch nicht, wie es sich auf das Rennen auswirkt. Das werden erst die Tests zeigen", gibt der deutsche Rennfahrer zu Protokoll. Schwerpunktmäßig wird sich Vettel aber wohl vor allem mit den neuen Formel-1-Reifen von Pirelli auseinander setzen.

"Wir hatten im vergangenen Jahr erst zwei Tage Schnuppertests mit den Pirellis. Die Reifen, die wir dieses Jahr bei den Tests und den Rennen fahren werden, sind noch eine ganz Spur anders. Es wird sich noch einiges tun", erläutert Vettel. "Erste Tests haben gezeigt, dass die Autos nun nicht mehr untersteuern, sondern übersteuern. Außerdem fiel auf: Die Vorderreifen sind ein wenig stärker."

"Außerdem fiel auf: Die Vorderreifen sind ein wenig stärker." Sebastian Vettel

Das Auto tendiere aus diesem Grund zum Übersteuern - allerdings habe man zuletzt ja noch mit dem 2010er-Fahrzeug getestet. "Da ändern sich noch ein paar Sachen", sagt Vettel. Man könne daher nur versuchen, "eine gewisse Vorarbeit zu leisten, um die Entwicklung auszurichten" - im Simulator. Diesen will Red Bull schnellstmöglich mit aktuellen Reifendaten vom ersten Wintertests füttern...