Startnummer 1 passt Vettel gut in den "Kram"

Sebastian Vettel fühlt sich in der Rolle als Titelverteidiger überaus wohl, eine leichte Saison erwartet er deshalb aber noch lange nicht

(Motorsport-Total.com) - Genau wie seine 23 Fahrerkollegen, so steht auch Titelverteidiger Sebastian Vettel vor einer 20 Rennen umfassenden Mammutsaison, die am kommenden Dienstag mit den ersten Testfahrten des Jahres in Valencia offiziell eingeläutet wird und bis zum Saisonfinale am 27. November in Sao Paulo andauern wird.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Seine neue Startnummer beherrscht Vettel schon lange aus dem Effeff

Bedenken hat der Deutsche angesichts des straffen Zeitplans allerdings keine. "Ich kann es kaum erwarten, endlich wieder ins Auto zu steigen", wird Vettel von der 'dpa' zitiert. "Wichtig ist, dass man sich zwischen den Rennen und dem Training immer mal die ein oder andere Ruhephase gönnt", so der Weltmeister, der die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr im Kreis seiner Familie und Freunde sowie mit Skifahren verbracht hat.

Am kommenden Dienstag wird Vettel allerdings nicht nur erstmals in diesem Jahr in einem Formel-1-Rennwagen sitzen. Er hat dabei direkt das Vergnügen, die Tests im nagelneuen Red Bull RB7 aus der Feder von Adrian Newey zu beginnen. Teamkollege Mark Webber wird frühestens am Mittwoch in den Genuss des neuen Wagens kommen. "Das sollte man nicht überbewerten, wer ein neues Auto das erste Mal auf der Strecke fährt", so Vettels Kommentar dazu. "Bis zum ersten Rennen in Bahrain werden grundsätzlich beide Piloten genügend Kilometer gefahren sein, um gleich vorbereitet den Saisonstart angehen zu können."

Die Konkurrenz ist groß

Wenngleich der Hesse nach seinem Titelgewinn in diesem Jahr der Pilot ist, der von den Gegnern gejagt wird, so erwartet er angesichts der Konkurrenz keine leichte Saison. "Fernando (Alonso; Anm. d. Red.) wird mit Sicherheit wieder sehr stark sein, aber auch McLaren und Mercedes sollte man nicht vergessen. Ich glaube, es wird sehr eng und es wird nicht einen, sondern mehrere Kandidaten geben", wagt der Red-Bull-Pilot eine erste, vorsichtige Prognose.

Aber auch ein Team, das bis dato nicht alle auf der Rechnung haben, könnte nach Ansicht Vettels für eine Überraschung sorgen: "Und man darf man nicht vergessen, dass vielleicht auch ein Außenseiter einen großen Schritt nach vorne macht und uns überraschen kann." Wenn man bedenkt, dass das Red-Bull-Team innerhalb von sechs Jahren den Sprung von Platz sieben in der Konstrukteurs-WM bis zum Titelgewinn geschafft hat, eine durchaus nachvollziehbare Vermutung.

Vettel ist gern der Gejagte

Mit seiner neuen Rolle als der vom übrigen Starterfeld Gejagte kann sich der Heppenheimer indes sehr gut anfreunden: "Das ist für mich etwas ganz besonderes und ich genieße das auch sehr, weiß aber, dass es schwer sein wird, diese Position zu halten", so Vettel, der in dieser Saison erstmals einen Boliden mit der Startnummer eins um die Formel-1-Rennstrecken dieser Welt bewegen wird.

Zusätzlich erschwert wird diese Aufgabe durch die neu eingeführten Regeln in diesem Jahr, als da wären in erster Linie der verstellbare Heckflügel, das KERS-Comeback sowie die für alle Teams neuen Pirelli-Reifen. "Es gibt viele Neuerungen im Reglement, und es ist schwer zu sagen, wie das Kräfteverhältnis aussieht", sagt der 23-Jährige, der sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht auf eine Favoritenrolle festlegen will.

"Man muss erst einmal die Tests und die ersten Rennen abwarten, bevor man wirklich was sagen kann", so Vettel, der sich davor hütet, einen einzelnen Fahrer als Hauptgegner herauszupicken. "Auf der Strecke sind alle meine Konkurrenten. Ich schaue da eigentlich nur auf mich selbst und dass ich meine Leistung am besten umsetzen kann. Jetzt freue ich mich auf 2011 und den Start der Saison, denn dann hören auch die Fragen 'Was wäre, wenn' auf", gibt der Weltmeister abschließend zu Protokoll.