Vettel: "Viel können wir uns nicht mehr erlauben"
Sebastian Vettel will in Singapur die Chance nutzen, Boden auf WM-Spitzenreiter Fernando Alonso gutzumachen und hält einen Sieg "nach wie vor für möglich"
(Motorsport-Total.com) - Nach 15 Qualifying-Bestzeiten in der Saison 2011 ist eine Pole-Position von Sebastian Vettel in der laufenden Saison zur Seltenheit geworden. In Bahrain, Kanada und beim Europa-Grand-Prix in Valencia ging der Red-Bull-Pilot von Startplatz eins ins Rennen. Bei der Mehrzahl der Qualifyings mühte sich Vettel jedoch ähnlich wie Teamkollege Mark Webber vergeblich ab. Der Red Bull RB8 ist in Kombination mit der 2012er-Generation der Pirelli-Reifen nicht mehr der Garant für erste Plätze wie es noch das Vorgängermodell RB7 war.

© Red Bull
Sebastian Vettel fühlt sich für den Flutlicht-Grand-Prix in Singapur gerüstet Zoom
Aufgeben kommt für Vettel bei noch sieben ausstehenden Rennen aber nicht in Frage. "Solange wir eine Chance haben auf den Titel, solange glauben wir auch dran", versichert der amtierende Weltmeister gegenüber 'Bild am Sonntag' und erinnert: "Man muss nur mal zurück an 2010 denken. Da lag ich auch schon ganz weit hinten in der WM und es hat im letzten Rennen dann doch gereicht. Man darf niemals aufgeben. Punkt. Platz eins geb ich nicht mehr her, zumindest nicht freiwillig."
Wenngleich sich Vettel nach drei Bestzeiten in den Freien Trainings von Startplatz drei in Singapur leicht enttäuscht zeigt, hält er eine Wiederholung seines Vorjahressieges auf dem Stadtkurs auch aus Reihe zwei "nach wie vor für möglich". In diesem Zusammenhang wird es zum einen darauf ankommen, die erste Runde heil zu überstehen und zum zweiten, die optimale Strategie für die Renndistanz zu erarbeiten.
Um seine Chancen auf eine mögliche Titelverteidigung aufrecht zu erhalten, müsste der Red-Bull-Pilot nach 61 Runden aus seiner Sicht am besten vor WM-Spitzenreiter Fernando Alonso (Ferrari) einlaufen. "Es wird natürlich darauf ankommen, den Abstand nicht noch größer werden zu lassen. Viel können wir uns nicht mehr erlauben, das ist allen klar", macht sich Vettel nichts vor und unterstreicht: "Dass es dieses Jahr für uns schwerer wird, den Titel zu holen, haben wir alle begriffen."

