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Vettel unzufrieden: "Man ist der Technik ausgeliefert"

Formel-1-Weltmeiser Sebastian Vettel ist in der Saison 2014 noch nicht richtig in Schwung gekommen und fühlt sich mit der neuen Technik an Bord noch immer unwohl

(Motorsport-Total.com) - Ausfall in Melbourne, Platz drei mit großem Abstand zu Mercedes in Malaysia und ein sechster Rang in Bahrain - mit dieser bisherigen Bilanz des viermaligen Weltmeisters Sebastian Vettel hätte, ausgehend von den letzten vier dominanten Jahren des Red-Bull-Stars, wohl kein Formel-1-Fan gerechnet. Hinzu kommt, dass der neue Teamkollege Daniel Ricciardo meist schneller unterwegs ist und Vettel mehr Schwierigkeiten mit dem RB10 zu haben scheint als der Australier.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Sebastian Vettel ist in seinem RB10 noch nicht richtig angekommen Zoom

Schon vor der Saison hatte sich abgezeichnet, dass es für Red Bull in diesem Jahr nicht einfach werden wird. Während sie erhebliche Probleme mit der Renault-Antriebseinheit hatten, konnte das Werksteam Mercedes schon die Wintertests dominieren. Zwar startete Red Bull dann doch gar nicht so schlecht wie erwartet in die Saison, doch der Abstand zu Mercedes ist bis heute gewaltig - von ein bis zwei Sekunden und bis zu 80 PS Unterschied ist die Rede.

Es wird erwartet, dass sich diese Differenz im Laufe des Jahres aufheben wird und Red Bull an die Silberpfeile herankommen kann. Und schon der Auftakt des Grand-Prix-Wochenendes in China gibt dafür erste Anzeichen. Der Abstand scheint schon geschmolzen und beide Red-Bull-Piloten schoben sich im Qualifying zwischen Lewis Hamilton und Nico Rosberg.

Keine Ausreden

Vettel selbst hatte allerdings erneut das Nachsehen im teaminternen Duell und startet am Sonntag wieder hinter Ricciardo. Hat er sich die Aufholjagd so vorgestellt? "So einfach ist das nicht", betont der Heppenheimer. "Es gibt ein paar Dinge, bei denen man limitiert ist. An anderen Dingen kann man arbeiten. Es ist leider in diesem Jahr aus Fahrersicht nicht so klar."

Der 26-Jährige tut sich mit den technischen Veränderungen, mit denen die Königsklasse 2014 umzugehen hat, noch schwer. "Man ist einfach sehr abhängig von der Software", sagt Vettel. "In gewisser Weise bist du dem ausgeliefert, was programmiert ist, was im Auto ist. Es gibt unheimlich viele Kleinigkeiten, die sich letztendlich auf das Fahrgefühl auswirken."

Nach sieben Jahren Formel 1 ist Vettel jedoch bewusst, dass er die Verantwortung für seine Leistung auch selbst übernehmen muss: "Ich weiß, dass ich mich im Moment noch nicht richtig wohlfühle. Das ist aber keine Ausrede. Ich muss in jedem Fall versuchen, das Beste daraus zu machen."


Fotos: Sebastian Vettel, Großer Preis von China


Das Beste wäre wohl, schon in Schanghai wieder aufs Podium zu fahren. Die Voraussetzungen dafür waren in dieser Saison nie besser. "Ja, wir haben uns ein bisschen verbessert", gibt Vettel zu. "Der Test in Bahrain hat da sicher geholfen." Um mit Mercedes auf Augenhöhe konkurrieren zu können, muss seiner Meinung nach aber noch viel geschehen: "Wir haben noch einiges vor uns, auch wenn sich schon vieles verändert hat."