• 19.04.2014 13:09

  • von Stefan Ziegler

Red Bull im Regen (fast) so gut wie Mercedes

Im Regen näher dran als sonst: Daniel Ricciardo und Sebastian Vettel fuhren im Qualifying von Schanghai zwischen die beiden Mercedes-Piloten

(Motorsport-Total.com) - Der Abstand nach vorn beträgt mehr als eine halbe Sekunde. Trotzdem ist das Ergebnis ein Erfolg für Red Bull: Daniel Ricciardo und Sebastian Vettel mussten sich im Qualifying zum Großen Preis von China in Schanghai zwar hinter Lewis Hamilton anstellen, landeten auf den Positionen zwei und drei aber immerhin noch vor Hamiltons Mercedes-Teamkollege Nico Rosberg. Eine kleine Überraschung.

Titel-Bild zur News: Daniel Ricciardo

Daniel Ricciardo siegte erneut im Stallduell gegen Sebastian Vettel und wurde Zweiter Zoom

Der Regen machte es möglich - und eine sehr saubere Runde von Ricciardo, der mit 1:54.455 Minuten genau 0,595 Sekunden auf Hamilton verlor. "Mehr war nicht drin", meint der Red-Bull-Pilot nach dem Zeittraining. "Auf der letzten Runde hätte ich einfach nicht mehr aus dem Auto herausholen können. Deshalb bin ich zufrieden damit, dass ich mit dem Startplatz in Reihe eins belohnt wurde."

"Es hatte aber ein bisschen gedauert, bis ich in der Session in Schwung kam", sagt Ricciardo. Er erklärt: "Ich hatte mich anfangs nicht wohlgefühlt, doch am Ende ging es ganz gut. Ich fühle, dass ich bereit bin für ein gutes Ergebnis. Einfach wird es nicht, aber ich bin vorbereitet auf den Kampf am Sonntag. Und ich stelle mich ihm gern." Wo er doch im Qualifying schon den Teamkollegen abgehängt hat.

Ricciardo stellt auf 3:1 gegen Vettel

Wieder einmal, denn inzwischen hat Ricciardo im teaminternen Duell bereits auf 3:1 gestellt. Er schwärmt: "Besser hätte ich mich nicht in das Team einfügen können. Sie haben es mir einfach gemacht, mich hier rasch zuhause zu fühlen. Ich habe viel Spaß am Fahren. Und das scheint sich auch an den Resultaten bemerkbar zu machen. Ich bin sehr zufrieden", so der junge Australier.

Doch auch sein deutscher Stallgefährte hat Grund zur Freude - auch wenn er in 1:54.960 Minuten exakt 1,1 Sekunden hinter der Spitze und 0,505 Sekunden hinter Ricciardo abgewinkt wurde. "Ich denke, wir befinden uns in einer guten Ausgangslage, um Mercedes im Rennen das Leben schwer zu machen. Schauen wir einmal", sagt Vettel, der vor allem die Wetterbedingungen für Wegbereiter hält.

"Im Nassen haben wir eine bessere Chance als im Trockenen. Am Sonntag soll es aber trocken sein. Wir werden dennoch unser Möglichstes versuchen", meint der viermalige Formel-1-Weltmeister und fügt hinzu: "An diesem Wochenende sind uns wieder einige Fortschritte beim Auto gelungen. Der Test in Bahrain war natürlich eine große Hilfe. Wir haben aber trotzdem noch etwas Arbeit vor uns."


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Red Bull wertet Qualifying als Fortschritt

Dass es voran geht, ist auch Ricciardo nicht entgangen. Er sagt: "Das Team schließt die Lücke zur Spitze sukzessive. Wir verbessern uns von Rennen zu Rennen." Gleiches gilt wohl auch für ihn selbst. Und Vettel zollt der Entwicklung seines Teamkollegen Respekt: "Kompliment an Daniel. Er fährt wirklich gut, muss ich sagen." Vettel selbst könne mit Platz drei leben, "auch wenn ich lieber Erster wäre".

Die Positionen zwei und drei sind laut Red-Bull-Teamchef Christian Horner aber aller Ehren wert. "Unsere Fahrer haben klasse Arbeit dabei geleistet, sich zwischen die beiden Mercedes-Auto zu setzen. Wir sind komfortabel in Q3 eingezogen, nachdem sich beide Autos immerzu gesteigert hatten", so der Brite. Dass es nicht zur Pole-Position gereicht hat, habe am fehlenden Topspeed gelegen.

"Uns war schon klar", sagt Horner, "dass der dritte Sektor hier unsere Achillesferse darstellen würde. Das hat sich auch im Regen gezeigt. Unser Topspeed auf den Geraden ist einfach nicht gut genug, als dass wir Mercedes damit herausfordern könnten. Dan hat trotzdem eine brillante Leistung erzielt und steht in der ersten Startreihe. Sebastian hat in Q3 indes keine ganz saubere Runde hingekriegt."

Und was heißt das für das Rennen, das sehr wahrscheinlich im Trockenen absolviert wird? "Ich werde wohl auf den Geraden den Kopf einziehen müssen", witzelt Ricciardo. Doch sein Scherz hat einen wahren Hintergrund: Aufgrund des zu geringen Topspeeds dürfte Red Bull gegen Mercedes keinen Stich machen. "Hoffentlich können wir wenigstens um einen Podestplatz kämpfen", meint Ricciardo.

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