• 19.04.2014 09:40

  • von Stefan Ziegler

"Ein guter Tag": Red Bull auf den Startplätzen zwei und drei

Der Regen brachte Segen: Daniel Ricciardo und Sebastian Vettel fuhren im Qualifying zum China-Rennen in die Top 3 - Wieder eine Niederlage für Vettel

(Motorsport-Total.com/Sky) - Daniel Ricciardo stellt auf 3:1 im Red-Bull-Teamduell gegen Sebastian Vettel. Im Qualifying zum Großen Preis von China in Schanghai war der junge Australier nämlich bereits zum dritten Mal in diesem Jahr schneller als der viermalige Formel-1-Weltmeister aus Deutschland. Doch aus Sicht von Red Bull war viel wichtiger, dass der RB10 im Regen mit dem Mercedes W05 mithalten konnte.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Sebastian Vettel und Red Bull fuhren im nassen Qualifying in die China-Top-3 Zoom

"Wir wussten, dass wir bei Regen wettbewerbsfähiger sind", sagt Red-Bull-Konsulent Helmut Marko nach dem Zeittraining bei 'RTL'. Er merkt an: "Wir haben es eigentlich nur im letzten Sektor, wo die lange Gerade ist, verloren. Wir sind aber zufrieden. Die Entwicklung in Richtung Spitze geht voran. Wenn am Sonntag das Wetter gleich ist, sollte ein Podestplatz drin sein." Doch das Wetter verändert sich.

Das ist zumindest die Information, die Vettel hat. "Laut der Wettervorhersage soll es trocken sein", meint der WM-Titelverteidiger, der den Eindruck von Marko bestätigt: "Bei nassen Bedingungen scheinen wir größere Chancen zu haben. Im Trockenen ist Mercedes noch immer sehr schnell und noch etwas zu weit weg für uns. Aber schauen wir einmal, was am Sonntag passiert", so Vettel.

Was kann der RB10 im Trockenen?

"Wir werden es auf jeden Fall probieren. Wir haben schließlich die besten Positionen, um ihnen am Sonntag das Leben schwer zu machen", sagt der Red-Bull-Fahrer und fügt hinzu: "Alles in allem war es nach dem Freitag ein starkes Qualifying. Zum Schluss habe ich mich nicht ganz so wohl gefühlt. Im dritten Abschnitt dachte ich, dass doch noch mehr drin ist und ich Lewis deutlich mehr ärgern könnte."

"Beide Male war ich aber nicht so gut unterwegs wie zuvor. Ich hatte einfach nicht das gleiche Griplevel, was die Reifen angeht. Irgendetwas muss ich anders gemacht haben", erklärt Vettel. "Wir haben nichts am Auto verstellt, aber ich hatte schon beim Anbremsen deutlich stärker blockierende Hinterräder und generell weniger Grip auf der Hinterachse." Deshalb habe auch die Konstanz gefehlt.

"Ein bisschen schade", meint Vettel, "weil ich dachte, wir könnten Lewis doch ein bisschen auf die Pelle rücken. Für morgen ist der dritte Startplatz aber eine sehr gute Ausgangsposition. Hier muss man immer ein bisschen auf die Vorderräder schauen, wenn es trocken ist. Für Sonntag ist trocken gemeldet, also lassen wir uns überraschen." So wie schon im Qualifying, das Ricciardo besser gelang.


Großer Preis von China

Ricciardo schlägt Vettel erneut

"Am Ende war es doch eine sehr zufriedenstellende Leistung", sagt Vettels Teamkollege. "Ehrlich gesagt: Während der Session hatte ich ein bisschen zu kämpfen. Zumindest ich persönlich hatte das Gefühl, dass ich den Bedingungen nicht ganz Herr geworden bin. Aus dem letzten Satz Intermediate-Reifen konnte ich dann aber noch etwas mehr herausholen. Ich brachte dann auch eine ziemlich gute Runde zustande."

"Mit dem Platz in der ersten Startreihe bin ich recht zufrieden. Es war ein guter Tag", meint Ricciardo, der Vettel bereits zum dritten Mal in bisher vier Qualifyings hinter sich gelassen hat. Aber warum eigentlich? Marko: "Daniel hat das Glück, dass sein Motormapping konstanter ist. Da müssen wir auch mit dem Auto von Sebastian hinkommen. Sie sind aber mehr oder weniger gleichauf", so der Red-Bull-Berater.

"Gleichauf" ist aber nicht das Wort, das Marko mit Blick auf die Konkurrenz von Mercedes gebraucht. "Wenn es trocken ist, fährt uns Rosberg spätestens auf der Gerade vor Start und Ziel locker vorbei", sagt er in seinem Ausblick auf das vierte Saisonrennen. "Wenn es regnet, ist es offener. Es ist auch eine Frage des Reifenverschleißes. Vielleicht liegt darin aber auch eine Chance. Aufgeben tun wir nicht."


Fotostrecke: Der Feind in der eigenen Box

Allerdings gibt Ricciardo zu bedenken: "Mercedes sollte in allen Bedingungen schneller sein als wir. Aber wir werden sehen. Für uns geht es darum, einen guten Start zu erwischen. Und dann schauen wir einmal. Unsere Longruns vom Freitag sahen sehr vielversprechend aus. Wir holen auf. Ob es ausreicht, um sie in der Rennsituation zu überholen? Das wird sich zeigen. Wir arbeiten daran."