Vettel und der Albert-Park: "Man braucht Überwindung"

Wie der Kurs im Albert-Park aus dem Cockpit von Sebastian Vettel aussieht, worauf es besonders ankommt und welche seine Lieblingskurve ist

(Motorsport-Total.com) - Sebastian Vettel und der Albert-Park - das ist (noch) keine Erfolgsgeschichte. Der Red-Bull-Pilot hat in Australien noch nie das Ziel gesehen. 2009 hatte er den zweiten Platz vor Augen, kollidierte aber kurz vor Schluss mit dem von hinten heranstürmenden Polen Robert Kubica im BMW-Sauber. Noch schlimmer lief es im Vorjahr: Nach Pole und überlegener Führung sorgte ein Problem mit dem linken Vorderrad für den Ausfall. "Das darf dieses Jahr natürlich nicht passieren", stellt der Heppenheimer gegenüber der 'Sport Bild' klar. "Es wird Zeit, dass ich auf dieser Strecke endlich mal Glück habe. Zumal sie unserem Auto liegen müsste."

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Sebastian Vettel möchte seine Bilanz im Albert-Park 2011 aufbessern

Vor allem am Freitagmorgen sollten die Teams nicht davon ausgehen, auf dem Grand-Prix-Kurs repräsentative Daten für die Fahrzeug-Abstimmung sammeln zu können. "Die Strecke im Albert-Park ist kein permanenter Rennkurs", erklärt Vettel. "51 Wochen im Jahr ist sie für den normalen Straßenverkehr offen und deshalb am ersten Trainingstag extrem rutschig. Von Freitag bis Sonntag ändern sich die Streckenverhältnisse eigentlich fortwährend, das macht das Setup schwierig."

Hohe Geschwindigkeit, viel Beton

Für einen Stadtkurs ist der Albert-Park-Circuit trotz der harten Bremspunkte eine äußerst schnelle Strecke. Das erfordert Mut: "Man braucht Überwindung, um das Auto voll fliegen zu lassen, denn die Mauern stehen sehr dicht am Fahrbahn-Rand. Mir macht die Strecke trotzdem viel Spaß, weil sie sehr selektiv ist."

¿pbvin|512|3551||0|1pb¿Das zeigt sich laut Vettel schon in der ersten Kurve, die einen Balanceakt der Piloten erfordert: "Man kommt mit gut 300 km/h die Gerade entlang, muss hart runterbremsen bis in den dritten Gang. Es ist sehr schwierig, diese Kurve optimal zu erwischen." Dies ist aber wichtig, denn in der ersten Kurve könnte es 2011 im Rennen noch mehr Ausbremsmanöver geben als in den vergangenen Jahren, schließlich dürfen die Piloten den Heckflügel auf der Geraden flacher stellen. Zudem folgt nach der S-Kurve ein Vollgas-Stück, das in einer weiteren Überholmöglichkeit mündet. Man sollte also möglichst viel Tempo aus den ersten zwei Kurven mitnehmen.

Vettels Lieblingskurve

Abgesehen von der hohen Geschwindigkeit hat die Strecke in Melbourne viele Charakteristika eines Stadtkurses. Vettel bestätigt: "Es gibt einige Stellen mit vielen Bodenwellen, man muss beim Bremsen ziemlich aufpassen. Falls es nass ist, kommt noch ein Problem dazu: Es gibt normale Verkehrslinien auf dem Asphalt, die extrem rutschig werden."


Fotos: Sebastian Vettel, Großer Preis von Australien


Doch wo befindet sich Vettels Lieblingskurve im Albert-Park? "Besonders viel Spaß macht Kurve zwölf", sagt der Weltmeister. "Es ist eine sehr schnelle Links-Rechts-Kombination, die wir im fünften Gang fahren. Doch Vorsicht: Platz für Fehler lässt diese Stelle nicht."