Vettel über Ricciardo: "Selbst wenn ich ihm Rat geben würde..."

Sebastian Vettel ist der Ansicht, dass die Öffentlichkeit ein falsches Bild hat, worüber Teamkollegen sprechen, Daniel Ricciardo will so weitermachen wie bisher

(Motorsport-Total.com) - Sebastian Vettel und Mark Webber waren immer wieder in gemeinsame Scharmützel verwickelt - durch die Ankunft von Daniel Ricciardo ist die Stimmung unter den Red-Bull-Piloten nun aber so entspannt wie schon lange nicht mehr. Der "Aussie" hat als bestes Ergebnis in seiner Formel-1-Karriere einen siebten Platz zu Buche stehen, während die Erfolgsbilanz des Heppenheimers bekannt ist. Zumindest vorerst sind die Fronten zwischen den beiden also geklärt.

Titel-Bild zur News: Daniel Ricciardo, Sebastian Vettel, Adrian Newey, Christian Horner

Daniel Ricciardo muss an der Seite von Sebastian Vettel seinen eigenen Weg finden Zoom

Vergleicht man die Ergebnisse Vettels mit denen des ehemaligen Toro-Rosso-Piloten, dann würde der 26-Jährige vermutlich einen hervorragenden Ratgeber abgeben. Doch er verneint schmunzelnd: "Wir kamen dieses Jahr noch nicht so viel zum Fahren, also gab es nicht viel Gesprächsstoff."

Vettel will von Ricciardo lernen

Außerdem ist Vettel der Ansicht, dass die Öffentlichkeit eine falsche Vorstellung der Gesprächsthemen von zwei Teamkollegen hat: "Die Leute rechnen damit, wenn ein Fahrer zu einem neuen Team kommt, dass man Fragen wie 'Wie fährst du Kurve drei in Australien oder in Monaco an?' stellt. So ist es nicht. Natürlich hat jeder seinen eigenen Fahrstil, und selbst wenn ich ihm sagen würde, dass er da oder dort bremsen soll, dann würde er es trotzdem ausprobieren und seine eigene Lösung finden."

Das heißt allerdings nicht, dass zwischen Vettel und Ricciardo keine Austausch stattfindet: "Es gibt ein paar Dinge, da bin ich offen, also kann er mir Fragen stellen. Und umgekehrt ist es genauso. Ich denke, dass ich von ihm viel lernen kann. Er ist der neue Kerl, und er hat einen anderen Fahrstil als Mark. Wir werden sicher beide im Laufe der Saison viel voneinander lernen."

"Es gibt ein paar Dinge, da bin ich offen, also kann er mir Fragen stellen." Sebastian Vettel

Davor geht es aber vorrangig darum, den RB10 konkurrenzfähig zu machen. Die größte Hilfestellung, die Ricciardo Vettel nun geben könne, wäre daher, "so viel Druck wie möglich zu machen. Das ist es - da gibt es kein Geheimnis." Das traut er dem 24-Jährigen zu: "Er ist bereit, alles zu geben, für die Formel 1 zu leben - und zwar 24 Stunden am Tag."

Ricciardo will Herangehensweise nicht ändern

Ricciardo selbst möchte zunächst so weiterarbeiten wie im Vorjahr bei Toro Rosso: "Fürs erste konzentriere ich mich nur auf das, was ich in den vergangenen Jahren getan habe, und werde weiter so arbeiten wie bisher, was mich hierher gebracht hat. Dann werde ich die Situation bewerten und sehe dann ohnehin, wie es läuft."

"Ich erhalte natürlich durch die Ingenieure einen guten Einblick hinter die Kulissen, wie Seb mit den Jungs arbeitet." Daniel Ricciardo

Ob er sich von seinem Teamkollegen schon etwas abschauen konnte? "Ich erhalte natürlich durch die Ingenieure einen guten Einblick hinter die Kulissen, wie Seb mit den Jungs arbeitet und verstehe das dadurch etwas besser", sagt er. Zunächst möchte er sich aber auf sich selbst konzentrieren.