• 13.03.2014 14:28

  • von Dieter Rencken & Roman Wittemeier

Ausfallorgie in Melbourne? Die Fahrer glauben nicht daran

Wie viele Autos werden beim Saisonauftakt überhaupt ins Ziel kommen? Die Fahrer gehen von einer Ausfallquote unter 50 Prozent aus

(Motorsport-Total.com) - Nach der ersten Testwoche des Jahres in Jerez wurden innerhalb des Fahrerlagers der Formel 1 bereits erste Wetten geschlossen. Das Thema: Wie viele Fahrzeuge werden angesichts der zahlreichen Defekte beim Saisonauftakt in Melbourne überhaupt die Zielflagge sehen. Zwar relativierte sich das Bild in den anschließenden Testwochen in Bahrain etwas, aber nicht wenige Fans und Verantwortliche rechnen dennoch in Australien mit einer Ausfallquote von über 50 Prozent.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Der Red Bull RB10 kam bei den Tests oft auf dem LKW zurück zur Box Zoom

"Erst einmal kann es sein, dass ein paar Autos überhaupt nicht wegkommen und beim Start stehenbleiben. Es sind alle dermaßen am Limit - das ist Fakt", schildert Mercedes-Pilot Nico Rosberg seine Sicht der Dinge. Der Silberpfeil-Fahrer ist selbst in einer guten Ausgangslage. Der Antrieb von Mercedes dunktionierte im Vergleich zu den Produkten von Ferrari und vor allem Renault bislang bestens. Dennoch ist sich auch Rosberg einer Zielankunft nicht sicher.

"Es kann sein, dass es mehr Ausfälle als normal gibt. Es kann aber auch anders kommen. Das ist halt der Sport", zeigt sich der gebürtige Wiesbadener pragmatisch. "Es ist doch eigentlich mal etwas Gutes, mal etwas Anderes, dass eben nicht alle ins Ziel kommen wie mehrfach in der Vergangenheit. Es ist neue Technologie im Auto. Es dauert halt, bis die Standfestigkeit optimiert ist. Das ist ein frischer Wind für den Sport."

"Die Zuverlässigkeit könnte passen. Da sind wir uns aber nicht sicher", meint Adrian Sutil, Im Heck des Sauber arbeitet ein Antrieb von Ferrari. Man hatte Schwankungen in der Zuverlässigkeit. "Das macht das Ganze derzeit aber auch so interessant. Denn niemand weiß, wer wo steht. Selbst wenn du schnell bist, bedeutet das rein gar nichts. Du musst erst einmal über die Distanz kommen. Und dann schaut man weiter. Bis dahin ist es jedenfalls ein weiter Weg", sagt Sutil.


Fotostrecke: FIA-Fast-Facts: Australien

In der Pressekonferenz am Donnerstag in Melbourne war die mögliche Ausfallorgie ebenfalls ein Thema. Interessant: Keiner der anwesenden Fahrer geht von einer Ausfallquote über 50 Prozent aus. "Wie viele ins Ziel kommen? 16 Autos", meint Fernando Alonso. Lewis Hamilton tippt auf 15 Fahrzeuge im Ziel, Sebastian Vettel auf zwölf, Felipe Massa auf 14 und Daniel Ricciardo sowie Kevin Magnussen gehen - vielleicht nicht ganz ernst gemeint - davon aus, dass alle Autos die Zielflagge sehen werden.

"Ich denke, es werden mehr Autos in Ziel kommen als man vielleicht zwischenzeitlich mal gedacht hat", schätzt Grand-Prix-Veteran Jenson Button. Der Brite ist fest davon überzeugt, dass allen Herstellern innerhalb der vergangenen zwei Wochen weitere wichtige Fortschritte gelungen sind. Außerdem seien die Temperaturen nicht ganz so kritisch wie bei den Tests in Bahrain. "Ich tippe mal, dass 14 Autos die Zielflagge sehen werden", sagt Button.