Vettel steigt auf die Euphoriebremse

Während manche schon vom WM-Titel träumen, bleibt Sebastian Vettel realistisch: Trotz der starken Wintertestzeiten erwartet er keine Wunder

(Motorsport-Total.com) - Der Red-Bull-Renault RB5 war rein vom Speed her möglicherweise die große Überraschung der bisherigen Wintertests, aber ebenso oft, wie das Auto an die Spitze der Zeitenliste gefahren ist, blieb es mit technischen Defekten stehen. Trotzdem schreiben viele Sebastian Vettel schon in die Rolle des Geheimfavoriten auf den WM-Titel.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel, Valencia

Trotz der Testbestzeiten bleibt Sebastian Vettel vorerst auf dem Boden

Davon will der 21-Jährige vor seiner zweiten vollen Saison in der Königsklasse nichts hören: "Wir zählen nicht zu den Favoriten", erklärte er in einem Interview mit 'formula1.com'. "Wir arbeiten sehr hart und hoffentlich werden wir vom ersten Rennen an Punkte sammeln und auf das Podium fahren." Alles andere sei "Zukunftsmusik", denn: "Es ist kein Geheimnis, dass man weniger Benzin als die anderen an Bord hat, wenn man so klar schneller ist..."#w1#

Vettel spielte damit auf seine Topzeit vom Sonntag an, als er zum Auftakt der Jerez-Tests der gesamten Konkurrenz eine Ohrfeige von mehr als einer Sekunde verpasste - Ferrari, das BMW Sauber F1 Team und McLaren-Mercedes eingeschlossen. Aber aufgrund der wechselnden Bedingungen kann den bisherigen Testzeiten noch kaum Bedeutung beigemessen werden. Selbst fachkundige Beobachter tappen diesen Winter noch mehr im Dunkeln als sonst.

"Im Vorjahr", verwies Vettel, "sah Williams vor dem Saisonbeginn sehr, sehr stark aus. In Australien waren sie auf dem Podium - und ein paar Wochen später redete niemand mehr über sie. Insofern muss man bei den Wintertests mit beiden Füßen auf dem Boden bleiben. Alle Teams werden bis zum ersten Rennen in Australien noch eine Menge neuer Teile bekommen. Wir müssen also zumindest bis Australien abwarten."

Größte Red-Bull-Baustelle bleibt vorerst die Zuverlässigkeit. Doch der deutsche Hoffnungsträger ist davon überzeugt, dass sein Team das in den Griff bekommen wird: "Es sollte okay sein. Wir hatten bei den vergangenen zwei oder drei Tests einige kleine Probleme, aber ich denke, die werden wir aussortieren." Beispiel: "Am ersten Tag mussten wir eine Rennsimulation abbrechen, aber am zweiten Tag fuhren wir sie durch."