• 27.10.2013 12:57

  • von Stefan Ziegler

Vettel sprachlos: "Unglaublich!"

Überwältigt von den Emotionen und seinem sechsten Saisonsieg in Folge: Der alte und neue Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel spricht über seinen Triumph

(Motorsport-Total.com) - Er selbst konnte es schier nicht fassen. Ungläubig schlug sich Sebastian Vettel nach der Zieldurchfahrt in Indien die Hände auf den Helm. "Ich war einfach nur leer", sagt der alte und neue Formel-1-Weltmeister rückblickend über den Moment, in dem er sich rechnerisch den WM-Titel 2013 gesichert hat. "Es hat wirklich lange gedauert, bis ich darüber nachdenken konnte, etwas zu sagen."

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Der Gruß ans Publlikum: Sebastian Vettel ist zum vierten Mal Formel-1-Weltmeister Zoom

Doch als sich die ersten Emotionen gelegt hatten, sprudelte es nur so aus Vettel heraus: "Erst einmal möchte ich mich beim Publikum bedanken. Unglaublich, wie wir heute gefeiert wurden. Sehr schade, dass wir nächstes Jahr nicht erneut hier fahren", meint der Deutsche, der sich sogar zu einem - in der Formel 1 übrigens untersagten - Burnout auf der Zielgeraden des Buddh International Circuits hinreißen ließ.

"Ich hatte nicht darüber nachgedacht", sagt Vettel über diese spontane Aktion. "Mein Renningenieur Rocky hat mir über Funk gesagt, ich solle einfach das ganz Normale machen. Ich sagte nur: 'Nicht dieses Mal!' Es waren so viele Leute auf den Tribünen. Ich musste es einfach tun", meint Vettel. "Normalerweise ist es uns ja nicht erlaubt, doch es fühlte sich in diesem Augenblick einfach so richtig an."

Als die Formel 1 noch ein Traum war

So richtig wie die Saison 2013, in der Vettel die Formel 1 regelrecht dominierte. Er relativiert jedoch: "Es war keine einfache Saison, auch wenn das von außen vielleicht so ausgesehen hat. Wir hatten es nun schon seit ein paar Rennen in unserer Hand. Es war trotzdem schwierig, vor allem für mich persönlich. Ich wurde ausgebuht, obwohl ich nichts falsch gemacht hatte", berichtet der 26-Jährige.

Und das hat Vettel durchaus beschäftigt. "Wir haben es aber hinter uns gelassen und auf der Strecke die richtige Antwort gegeben", meint er. "Und wie fühle ich mich jetzt? Ich bin überwältigt! Ich weiß wirklich nicht, was ich sagen soll. Ich habe schon gedacht, wo das alles seinen Anfang genommen hat. Die Formel 1 war damals so weit weg." Und jetzt ist Vettel ein viermaliger Formel-1-Champion.

"Es macht mich unheimlich stolz, in den Kreis von Fangio und Michael (Schumacher; Anm. d. Red.) aufzusteigen. Das ist irre", sagt Vettel und merkt an: "Ich bin wirklich sprachlos. In diesen Augenblicken willst du eigentlich so vieles sagen, kannst das aber nicht tun. Es war einfach eine phänomenale Saison. Und wir haben einen so tollen Teamgeist. Das verleiht mir so viel Kraft."


Fotostrecke: Der Weltmeister ganz persönlich

"Es macht so viel Freude, ins Auto zu steigen und für die Jungs das Beste zu versuchen. Das Fahrzeug war auch heute wieder spitze, wie schon seit Saisonbeginn. Ich hätte mir nichts Besseres wünschen können", so der Deutsche. Er fügt hinzu: "Ich fühle mich nicht alt. Natürlich werde ich älter, aber all dies in so kurzer Zeit erreicht zu haben, ist schwer zu fassen. Vielleicht verstehe ich es in zehn Jahren."