Vettel: "Respekt vor der Geschwindigkeit"

Sebastian Vettel fühlt sich nach wie vor wohl bei Red Bull und denkt nicht über Alternativen nach - Der Fahrer ist weiterhin ein wichtiges Element in der Formel 1

(Motorsport-Total.com) - Weltmeister Sebastian Vettel hat in den vergangenen Jahren sämtliche Rekorde aufgestellt und die Spitze des Sports erklommen. Der 24-Jährige hat mittlerweile 72 Rennen absolviert. Seine Siegquote beträgt 22 Prozent und jene bei den Pole-Positions bei 28 Prozent. Bei Red Bull hat der Heppenheimer ein perfektes Umfeld gefunden. Auch in denn nächsten Jahren wird sich daran nichts ändern. "Da gibt es keine Angebote. Alle anderen Teams wissen, wie wohl ich mich dort fühle, wo ich jetzt bin."

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Sebastian Vettel und Red Bull: Eine Traumehe in der aktuellen Formel 1

"Da ändert sich jetzt einmal nichts", wird Vettel von den 'Salzburger Nachrichten' zitiert. "Und über eine Zeit, die fern in der Zukunft liegt, mache ich mir jetzt noch keine Gedanken. Das Wohlfühlen in einem Auto gehört auch mit dazu, um an die Grenzen gehen zu können." Die Grenzen lotet Vettel immer aus, wenn er im Auto sitzt. Bei seinem Heimrennen auf dem Nürburgring kämpfte er beispielsweise bis zur letzten Runde um den vierten Platz.

Der Fahrer muss sich in diesem Jahr im Rennen auf sich ändernde Umstände einstellen. Da man nicht nachtanken darf, wird das Auto zusehends leichter und ändert sein Verhalten. Dazu kommen die zwei verschiedenen Reifenmischungen. "Es bedeutet immer wieder eine Umstellung für den Fahrer. Auch weil in diesem Jahr gewünscht wird, dass sich die Reifen schneller abnutzen. Dadurch kommt es zu noch häufigeren Wechseln."


Fotos: Sebastian Vettel, Großer Preis von Ungarn, Samstag


"Man muss eben immer wieder neu an das Limit herangehen. Ich habe keine Angst, aber ich habe Respekt vor der Geschwindigkeit", sagt Vettel. "Vor allem vor der Geschwindigkeit in Kurven. Da hat sich viel gegenüber früher geändert. Anderseits bin ich froh, dass wir jetzt in diesen doch sicheren Autos sitzen. Alle von uns haben schon einmal einen Unfall erlebt. Das vergisst man auch nicht. Das ist keine schöne Sache."

"Wir können uns nach Gesprächen mit älteren Fahrern nur vorstellen, wie grauenhaft es früher gewesen sein muss, zu wissen, am Ende des Jahres ist man womöglich selbst nicht mehr da oder drei Kollegen fehlen." Das Spektakel hat sich auch erhöht, da es dank DRS mehr Überholmanöver gibt. Vettel sieht die Überholhilfe von zwei Seiten.

"Das ist vielleicht gut für die Show, aber aus sportlicher Sicht ist es falsch: Ich betätige einen Hebel und fahre wie von allein vorbei. Ein Überholvorgang soll einem Fahrer etwas abverlangen. Es ist halt noch ein neues System und wir sind in der Experimentierphase." Generell ist der Fahrer für die Ingenieure gläsern geworden. Sensoren und Computer überwachen unzählige Dinge. Das Zusammenspiel von Mensch und Maschine hat schon immer die Faszination der Formel 1 ausgemacht.

Wie wichtig ist der Fahrer eigentlich noch? "Im Rennsport lässt sich sehr viel berechnen. Wahrscheinlich braucht man nicht einmal einen Fahrer, um ein Auto abstimmen zu können", schätzt Vettel. "Das richtige Gefühl für eine Sache zu bekommen, ist aber wichtig. Der Rennfahrer besitzt einen Sensor, den kein Computerprogramm und kein Simulator ersetzen können. Es bleibt trotz Computer immer noch dem Fahrer überlassen, wie weit er an die Grenze geht."¿pbvin|512|3925||0|1pb¿