• 09.12.2009 09:03

  • von Stefan Ziegler

Vettel: "Hatten von Beginn an ein gutes Gefühl"

Red-Bull-Pilot Sebastian Vettel blickt zurück auf seine Formel-1-Saison, die für ihn sowohl Höhepunkte als auch Tiefpunkte bereithielt

(Motorsport-Total.com) - Als Red Bull erstmals mit dem RB5 auf die Strecke ging, konnte die Mannschaft um Teamchef Christian Horner und Stardesigner Adrian Newey noch nicht ahnen, dass sie wenige Monate später in den Titelkampf verstrickt sein würde. Letztendlich musste sich das österreichisch-britische Team nur den Weltmeistern von Brawn geschlagen geben, denn nicht immer lief es ganz rund bei Red Bull.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Das musste Sebastian Vettel gleich mehrfach erfahren. Der junge Deutsche konnte seine gute Geschwindigkeit bei vielen Rennen unter Beweis stellen, zog aber unterm Strich aufgrund eigener Fehler und technischer Probleme den Kürzeren gegenüber Jenson Button. So reichte es für Vettel "nur" zum zweiten Rang in der Gesamtwertung. Mittlerweile ist diese Niederlage aber abgehakt.#w1#

Statt sich noch länger aufgrund des verpassten Titels zu grämen, blickt Youngster Vettel mit Stolz zurück auf die abgelaufene Saison, die ihn als vierfachen Rennsieger sah - immerhin war Red Bull eines der Überraschungsteams des Jahres. "Wir hatten bei den Testfahrten von Beginn an ein gutes Gefühl, konnten es aber noch nicht richtig einordnen", sagt Vettel in der 'Auto Motor und Sport'.

Red Bull 2009: Im Titelkampf noch unerfahren

"Ab Silverstone haben sie uns die Tür aufgehalten, quasi nach dem Motto: 'Bitte, zieht an uns vorbei.'" Sebastian Vettel

Dem Team sei klar gewesen, dass man "irgendwo vorn" mitfahren kann. "Vor dem ersten Rennen weiß man es allerdings nie genau", meint der WM-Zweite von 2009. Und schon in Melbourne wurde deutlich, dass das ehemalige Honda-Werksteam, das nun auf den Namen Brawn hörte, ein richtig gutes Autos entwickelt hatte: "In den ersten sieben Rennen war Brawn unschlagbar", so Vettel. "Man muss ihnen zugute halten, dass sie das optimal ausgenutzt haben."

"Ab Silverstone haben sie uns die Tür aufgehalten, quasi nach dem Motto: 'Bitte, zieht an uns vorbei.' Aber wenn du in 17 Rennen fünf Mal nicht ankommst, stehen die Chancen halt schlecht", kommentiert der deutsche Rennfahrer seine persönliche Saisonbilanz. "Es gab keine groben Fehler, aber wenn da mal zwei und dort mal drei Punkte fehlen, dann kannst du eben nicht gewinnen", so der Youngster.

Button hamstert sich zum WM-Erfolg

"Wenn man alles zusammenzählt, dann sind im Verlauf der Saison bestimmt elf Punkte da und dort liegengeblieben. Es gibt jetzt nichts Spezielles, was schief gelaufen ist. Es sind einfach Sachen die passieren, wenn man zum ersten Mal an der Spitze mitkämpft", findet Vettel - Kollisionen, Fahrfehler und Motorenprobleme kosteten den WM-Aspiranten im Jahresverlauf entscheidend an Boden.

"Leider waren wir in der zweiten Saisonhälfte zu wenig konstant." Sebastian Vettel

Der 22-Jährige analysiert die Saison 2009 ganz nüchtern: "Brawn und Button haben ihre Chancen einfach besser genutzt als wir. Button ist nur einmal wegen eines Unfalls nicht in die Punkte gekommen, er hatte keinen einzigen Defekt. Das muss man anerkennen", findet Vettel und fügt an: "Das ist eine gute Leistung. Wir hätten die Schwächeperiode von Brawn besser nutzen müssen."

"Leider waren wir in der zweiten Saisonhälfte zu wenig konstant. Und Jenson hat es geschafft, immer die zwei, drei oder vier Punkte zu machen, die er brauchte", gibt Vettel rückblickend zu Protokoll. "Die größte Kunst ist es, das Bestmögliche aus der jeweiligen Situation herauszuholen und sich auch manchmal damit abzufinden, dass ein Sieg nicht möglich ist", so Vettel. "Das müssen wir noch lernen."