• 21.05.2008 19:02

  • von Christian Nimmervoll & Inga Stracke

Vettel hat keine Angst vor Regen

Viele Formel-1-Fahrer machen sich Sorgen wegen der schlechten Wetterprognose für Monaco, Sebastian Vettel sieht das aber gelassen

(Motorsport-Total.com) - Mit 90-prozentiger Wahrscheinlichkeit wird es am Sonntag beim Grand Prix von Monaco regnen, aber während viele wegen der fehlenden Traktionskontrolle schon den Teufel an die Wand malen, macht sich Sebastian Vettel darüber keine Gedanken: "Regen kann uns helfen. Monaco ist eine Lotterie, im Regen noch mehr, aber im Regen kann man generell etwas wettmachen", sagte der Toro-Rosso-Pilot.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Sebastian Vettel freut sich auf seine Formel-1-Premiere im Fürstentum

Dass er sich im Regen besonders wohl fühlt, hat durchaus einen Grund: "Im Kart sind wir auch oft im Regen gefahren. Das hat Spaß gemacht, denn ich wollte halt unbedingt fahren - auch wenn ein Satz Regenreifen fast doppelt so viel gekostet hat wie ein Satz Trockenreifen. Die haben sich noch dazu schnell abgenutzt. Also bin ich mit den Slicks im Regen gefahren, denn die haben sich nicht abgenutzt", erklärte er sein besonderes Talent für rutschige Bedingungen.#w1#

Monaco ist eine Fahrerstrecke

Monaco gilt als Strecke, auf der sich fahrerisch gesehen die Spreu vom Weizen trennt. Für Vettel ist es im Fürstentum im Kart mit einem Sieg super gelaufen, in der Formel 3 hatte er wegen eines schlechten Qualifyings keine Chance und im Vorjahr in der Renault-World-Series startete er als Schnellster seiner Qualifikationsgruppe vom zweiten Startplatz aus. An Alvaro Parente fand er dann aber keinen Weg mehr vorbei.

Allzu großen Respekt flößt ihm das 3,340 Kilometer lange Kurvengeschlängel nicht ein: "Im Vergleich zu anderen Straßenkursen ist Monaco nicht ganz so schlimm", relativierte Vettel - und fügte an: "Monaco ist etwas Spezielles, da kommt es auch auf andere Sachen an, aber das neue Auto hat sich beim Testen gut angefühlt. Und dass das Vertrauen stimmt, ist wichtig, gerade hier. Kanada ist auch wieder eine außergewöhnliche Strecke, aber danach sollten wir sehen, wo wir stehen."

Premiere des neuen STR3

Toro Rosso fährt am kommenden Wochenende nämlich erstmals mit dem neuen STR3, der vergangene Woche in Le Castellet getestet wurde. Vettel erwartet sich davon aber keine Wunderdinge: "Die anderen schlafen auch nicht", sagte der Deutsche. "Wir brauchen im Moment einen großen Schritt, aber den ersten Schritt haben wir mit dem neuen Auto mal gemacht. Technisch gab es beim Test keine Probleme."

In die Fürstenloge, die in Monaco das sonst übliche Podium ersetzt, wird er am Sonntag unter normalen Umständen nicht klettern, aber eines Tages möchte er den klassischen Grand Prix an der Côte d'Azur schon gewinnen, denn "ein Formel-1-Sieg hier ist etwas sehr Großes und bedeutet mehr als auf anderen Strecken", so der 20-Jährige, der sich beispielsweise über einen Triumph in der Tristesse von Magny-Cours wahrscheinlich weniger freuen würde...