Vettel: "Die gesunde Mischung macht's"

Red-Bull-Fahrer Sebastian Vettel über seine Trainingsleistung in Ungarn, neue Gegner in der Formel 1 und das Duell mit Teamkollege Mark Webber

(Motorsport-Total.com) - Die beiden Freien Training zum Großen Preis von Ungarn sahen Sebastian Vettel als schnellsten Fahrer im Starterfeld der Formel 1, doch allzu viel gibt der Red-Bull-Pilot nicht auf seine souveränen Bestzeiten. Vettel rechnet für die Qualifikation vor allem mit Ferrari und McLaren, denen er über Nacht noch eine gewaltige Steigerung zutraut. In seiner Medienrunde spricht der 23-Jährige unmittelbar nach dem zweiten Freien Training über seine Eindrücke vom Hungaroring und seine Prognosen.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Sebastian Vettel stellte seinen Red Bull RB6 am Freitag zweimal auf Rang eins

Frage: "Sebastian, wie würdest du das Kräfteverhältnis in Ungarn einschätzen? Wie lautet dein Urteil zum ersten Trainingstag?"
Sebastian Vettel: "Der Abstand täuscht sicherlich etwas. Ja, die Lücken waren sehr groß, doch wir wissen schon, woran das lag. Ich denke, dass es noch enger wird. Wir waren nicht immer ganz so schwer unterwegs. Alles in allem war es ein guter Tag. Wir hatten keine Probleme am Auto. Von daher war es ein guter, solider Freitag."#w1#

Frage: "Ist Ferrari langsam aber sicher ein neuer Gegner? Wie siehst du die Situation?"
Vettel: "Ferrari war wieder stark - vor allem am Nachmittag. Auf den Longruns waren die Zeiten recht ähnlich. Sie werden sicherlich auch am Samstag flott unterwegs sein."


Fotos: Sebastian Vettel, Großer Preis von Ungarn


"In der Morgensession war es meiner Meinung nach sehr schwierig, etwas aus den Zeiten herauszulesen. Wir waren doch überraschend weit vorne. Andererseits können wir uns das auch gut erklären. Freitags ist es wichtig, dass man sowohl mit Benzin als auch ohne gut bei der Musik dabei ist. Ich denke, da waren wir nicht so schlecht dabei."

Vettel rechnet mit Ferrari und McLaren

Frage: "Du und Mark Webber seid auch in Ungarn wieder nahezu gleichauf. Gibt das einen Showdown, der sich bis zum Ende der Saison hinzieht?"
Vettel: "Es ist sicherlich gut, wenn beide Fahrer auf einem ähnlichen Niveau unterwegs sind. Solange ich die Nase vorne habe, ist das okay (lacht; Anm. d. Red.)."

"Nein - ich glaube, wir haben ein ganz normales Verhältnis. Jeder versucht sein Bestes. Auch das ist vollkommen normal. Am Samstag wird es generell eng - nicht nur zwischen uns beiden. Man hat in diesem Jahr schon des Öfteren gesehen, dass McLaren über Nacht einen Schritt nach vorne macht."

"Natürlich geht es mir primär um die Fahrerwertung." Sebastian Vettel

Frage: "Du hast es angesprochen: Zwei schnelle Fahrer sind gut für das Team. Doch wann ist der Zeitpunkt erreicht, ab dem du nur noch an dich selbst denken kannst, wenn du Weltmeister werden willst?"
Vettel: "Als Rennfahrer oder Sportler muss man in meinen Augen bis zu einem gewissen Grad Egoist sein. Natürlich geht es mir primär um die Fahrerwertung."

"Man sollte aber im Hinterkopf haben, dass das Team mitfährt und dass man auch für das Team fährt. Ich glaube, die gesunde Mischung macht's. Man darf das jetzt nicht zu dramatisch sehen. Ich weiß, dass das aufgrund der jüngsten Ereignisse - sowohl bei uns als auch bei anderen Teams - ein bisschen zur Debatte steht. Das passt aber schon."¿pbvin|512|2970|ungarn|0|1pb¿

Kein F-Schacht für Red Bull in Ungarn

Frage: "Im TV-Bild konnte man sehen, dass du die linke Hand nicht an den Rand des Cockpits legst. Heißt das, ihr setzt an diesem Wochenende nicht auf den F-Schacht?"
Vettel: "Es stimmt: Wir haben den F-Schacht nicht im Einsatz."

Frage: "Wie stehst du zu dieser Entscheidung?"
Vettel: "Wir haben noch ein paar Schmerzen vom Rennen am Sonntag. Wir brauchen noch etwas Zeit, um uns zu erholen."

"Leider konnte ich keinen sauberen Longrun absolvieren." Sebastian Vettel

Frage: "Wie haben sich die beiden Reifenmischungen angefühlt?"
Vettel: "Leider konnte ich keinen sauberen Longrun absolvieren. Wenn man sich aber die Leistung der anderen ansieht, so gab es augenscheinlich keine Probleme. Die Supersoft-Mischung hat sich - vielleicht entgegen der Erwartungen - als sehr haltbar erwiesen. Wir werden sehen."

Frage: "Dein Auto scheint in Ungarn sehr einfach zu fahren sein. Wie lautet dein Eindruck?"
Vettel: "Es ist nicht einfach zu fahren. Dieser Kurs ist recht heimtückisch. Es gibt viele Bodenwellen und das Layout ist ziemlich knifflig. Es ist schwierig. Wenn du willst, kannst du es ja einmal ausprobieren..."