Vettel fährt Bestzeit im Abschlusstraining

In Indien läuft vor dem Qualifying alles auf ein Duell zwischen Red Bull und McLaren hinaus - Bestzeit für Sebastian Vettel, Jenson Button Zweiter

(Motorsport-Total.com) - Bei sonnigen Bedingungen und 30 Grad schon am Morgen sicherte sich Sebastian Vettel im dritten Freien Training seine erste Formel-1-Bestzeit auf indischem Boden. Red Bull gab über weite Strecken der Session den Ton an, benötigte im Finish auf weichen Reifen aber mehrere Versuche, um die gewohnte Hackordnung wieder herzustellen.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Weltmeister Sebastian Vettel geht als Favorit in das erste Qualifying in Indien

Denn zwischenzeitlich war Jenson Button (McLaren) in Führung gegangen, der am Ende 0,367 Sekunden hinter dem Weltmeister Zweiter wurde. Button schaffte es allerdings nicht, seine besten Sektorenzeiten in eine Runde zu packen, sodass der Abstand in Wahrheit möglicherweise noch kleiner ist. Andererseits hatte man nicht das Gefühl, dass Red Bull in der letzten Session vor dem Qualifying schon alle Karten aufgedeckt hat.

Wieder Red Bull vs. McLaren?

Auf jeden Fall läuft alles auf ein Duell Red Bull gegen McLaren hinaus, denn auf den Positionen drei und vier landeten Mark Webber (Red Bull/+0,379) und Lewis Hamilton (McLaren/+0,464). Die beiden Ferraris in der "virtuellen" dritten Startreihe hatten schon rund eine Sekunde Rückstand. Trotzdem: "Die Konkurrenz ist nicht ganz abgeschlagen", analysiert Experte Marc Surer und ergänzt: "Es sieht wieder so aus wie in Südkorea, dass Vettel der Einzige ist, der die McLaren schlagen kann."

Felipe Massa, diesmal um knapp drei Zehntelsekunden langsamer als sein Teamkollege Fernando Alonso, rückte zunächst wieder mit dem schon gestern gesehenen "Flatter-Frontflügel" aus, wechselte aber für den letzten Run auf weichen Reifen auf ein stabileres Setup. Erster Verfolger der drei Topteams war erneut ein Force-India-Pilot, diesmal allerdings nicht Adrian Sutil (9./+2,134), sondern Paul di Resta (7./+1,961).

¿pbvin|512|4212||0|1pb¿Generell bahnt sich im vorderen Mittelfeld ein beinharter Kampf um den Einzug ins Top-10-Finale an, denn Teams wie Force India, Toro Rosso, Renault und - mit Abstrichen - Sauber schenken sich auf dem Buddh-International-Circuit nicht viel. Ein kleines Fragezeichen bleibt Mercedes, denn Nico Rosberg (8./+2,049) und Michael Schumacher (11./+2,393) setzten ihre besten Zeiten schon früh, als die Strecke noch nicht im Idealzustand war.

Williams weit abgeschlagen

Als "Verbindungsstück" zwischen den etablierten Teams und Lotus und Co. reihte sich einmal mehr Williams ein - Pastor Maldonado (17.) und Rubens Barrichello (18.) wurden zudem das eine oder andere Mal neben der Strecke gesehen und könnten am Nachmittag Gefahr laufen, schon in Q1 die Segel streichen zu müssen. Tadellos die Leistung von Lokalmatador Narain Karthikeyan (HRT): Platz 22, nur zwei Zehntelsekunden hinter Timo Glock (Marussia-Virgin).

Das erste Qualifying in Indien könnte aus mehreren Gründen interessant werden. Erstens liegen Red Bull und McLaren möglicherweise recht eng beisammen, zweitens lassen selbst die weichen Pirelli-Reifen (die an diesem Wochenende übrigens als "Prime" bezeichnet werden) mehr als eine schnelle Runde am Stück zu. Das bedeutet auch, dass das Reifenschonen für das Rennen möglicherweise weniger wichtig sein könnte als sonst.


Fotos: Großer Preis von Indien