• 09.10.2004 15:09

  • von Marco Helgert

Verwirrspiel um Silverstone geht weiter

Machen 'Brand Synergy' und Formel-1-Chef Bernie Ecclestone gemeinsame Sache, um den 'BRDC' zu überzeugen?

(Motorsport-Total.com) - Bis zum 30. September hatte der 'BRDC', der Klub der britischen Rennfahrer, Zeit, einen Promoter für den Großbritannien-Grand-Prix zu finden. Dies gelang bekanntermaßen nicht, daher wollte man das Rennen selbst veranstalten. Da die Strecke in Silverstone ohnehin im eigenen Besitz ist, war dies sicher keine schlechte Idee. Doch die finanziellen Forderungen von Formel-1-Chef Bernie Ecclestone konnte man so nicht erfüllen.

Titel-Bild zur News: Das Gebäude der Rennleitung in Silverstone

Noch ist Silverstones Formel-1-Verbleib nicht gesichert

Nachdem das Rennen in Silverstone bereits für gestrichen angesehen wurde, sprang 'Brand Synergy Ltd.' ein, ein Konsortium, an dem auch Ex-Formel-1-Weltmeister Nigel Mansell beteiligt ist. Mittlerweile gab 'Brand Synergy' bekannt, eine Übereinkunft mit Ecclestone getroffen zu haben, die den Grand Prix in Großbritannien in den nächsten sieben Jahren sichern soll.#w1#

Doch statt der 'BRDC' zuschlägt, sich mit dem Konsortium um die Streckenüberlassung bemüht, passiert etwas ganz anderes: Man verhandelt noch mit 'Brand Synergy', außerdem seien die finanziellen Strukturen noch nicht überprüft. Währenddessen gehen auch die eigenen Verhandlungen mit Ecclestone weiter.

Doch auch der Formel-1-Zampano sorgte für Aufsehen. "Ich habe dem 'BRDC' eine weitere Option unterbreitet, denn ich will den britischen Grand Prix retten", erklärte der Formel-1-Chef dem 'Daily Express'. Drei Parteien könnten nun den Grand Prix ausrichten, auf den letzten Drücker scheint es zu einer Art Endspurt zu kommen.

Dabei scheint sich 'Brand Synergy' sicher zu sein, dass sie den Zuschlag bekommen werden. "Wir haben den britischen Grand Prix gerettet und wir werden ihn in Silverstone halten", erklärte Kim Cockburn, Direktorin des Konsortiums, selbstbewusst der 'BBC'. "Wir befinden uns seit einigen Monaten mit dem 'BRDC' in Diskussionen, auch mit Bernie Ecclestone finden Gespräche statt."

Offenbar ist das neue Angebot von Ecclestone aber nicht eigenständig. Vielmehr möchte der Engländer gemeinsam mit 'Brand Synergy' arbeiten, um den 'BRDC' zu überzeugen. "Wir denken, dass es für Bernie Ecclestone ein Schritt nach vorne ist, das Rennen in Silverstone zu promoten, bis ein Abkommen mit dem 'BRDC' erreicht werden kann."

Vier Tage vor der Verabschiedung des Formel-1-Kalenders der Saison 2005 sind also noch einige offene Fragen zu klären, wenn Silverstone wieder einen Termin bekommen soll. Dass sich auf einmal so viele Leute um eine Rettung bemühen, ist sicher positiv. Doch leider begannen die meisten Aktionen erst nach Ablauf der Frist. Die politischen Machtspielchen, die seit Jahren in Silverstone toben, finden damit vorerst ihren unrühmlichen Höhepunkt.