Verstappen scherzt nach Quali: Kann ChatGPT Red Bulls Probleme lösen?

Der Red-Bull-Pilot sieht deutliche Fortschritte in der Fahrbarkeit nach Set-up-Änderung - Doch Reifenüberhitzung verhindert Angriff auf die Pole

(Motorsport-Total.com) - Max Verstappen hat sich im Qualifying zum Großen Preis der Emilia-Romagna 2025 mit Startplatz zwei zufriedengeben müssen. Der viermalige Weltmeister musste sich im letzten Schuss Tabellenführer Oscar Piastri geschlagen geben.

Titel-Bild zur News: Der Red Bull RB21 liegt jetzt besser, nimmt aber die Reifen zu sehr ran

Der Red Bull RB21 liegt jetzt besser, nimmt aber die weichen Reifen zu sehr ran Zoom

"Ich habe gesehen, dass Oscar vorne war, und wusste: Das wird schwer zu schlagen", sagt Verstappen. "Ich habe versucht, nochmal zu pushen, aber je mehr ich ans Limit ging, desto mehr haben die Reifen überhitzt. Am Ende habe ich die Runde einfach nur noch ins Ziel gerettet."

Die Reifentemperaturen bleiben das zentrale Thema bei Red Bull: Schon über das gesamte Wochenende hatte das Team Schwierigkeiten, die weichen C6-Pirellis im optimalen Arbeitsfenster zu halten - ein Phänomen, das sich durch die Set-up-Änderungen zwar etwas besserte, aber nicht vollständig abgestellt werden konnte.

Vertrauen plötzlich wieder da

"Das Auto fühlt sich deutlich besser an als gestern. Ich habe lange nicht mehr so viel Vertrauen ins Auto gehabt wie heute", sagt Verstappen. "Aber sobald die Reifen überhitzen, ist Schluss. Dann bekommst du das nicht mehr kompensiert - egal, wie gut das Set-up ist."

Ein Medium-Reifen im Q3, wie bei George Russell und Aston Martin, wäre laut Verstappen keine echte Alternative gewesen: "Ich hatte den Gedanken kurz, weil er sich im Training tatsächlich besser angefühlt hat. Aber du hast nicht genug frische Medium-Reifen, um das richtig durchzuziehen. Und ich wollte sie mir für das Rennen aufheben."

Im Vergleich zum schwierigen Freitag sieht Verstappen eine klare Steigerung: "Gestern war hart, aber heute haben wir das Auto besser hingekriegt. Die Balance war auch angenehmer. Das sind positive Schritte." Allerdings schlagen sich die subjektiven Fortschritte nicht so stark in der Rundenzeit nieder, fügt er hinzu.


Fotos: F1: Grand Prix der Emilia-Romagna (Imola) 2025, Samstag


Allerdings bleibe das größte Handicap bestehen: "Wir wissen, dass wir die Reifen zu stark aufheizen. Das ist auch morgen unser größter Schwachpunkt. Du kannst zehn Updates ans Auto bringen - wenn du die Reifen nicht unter Kontrolle hast, bringt dir das nichts."

Selbst auf die Frage, ob die Upgrades am Red Bull überhaupt funktionieren, bleibt Verstappen zurückhaltend: "Sie sehen anders aus, klar. Aber der Effekt auf die Rundenzeit ist nicht so groß, wie man vermuten würde. Dafür haben wir beim Set-up einen guten Schritt gemacht."

Favoritenrolle bei McLaren

Im Rennen sieht der Weltmeister McLaren klar im Vorteil: "Oscar steht vorne, Lando ist direkt hinter mir. Die sind die Favoriten, keine Frage. Ich bin mehrfach dieses Jahr auf der Pole gewesen, aber das hat uns im Rennen nicht immer geholfen. Punkte gibt es im Rennen, da müssen wir sie holen."

Was Verstappen dennoch Hoffnung macht: "Wenn du genug Pace hast, kannst du überholen - auch in Imola. Wir müssen einfach einen guten Start erwischen und dann schauen, wie das Auto im Longrun funktioniert. Gestern war das noch nicht besonders überzeugend. Vielleicht klappt es mit dem neuen Set-up besser."

Dass McLaren derzeit die Messlatte in der Formel 1 ist, stellt Verstappen nicht infrage: "Die machen da drüben etwas richtig Cleveres. Was genau, weiß ich auch nicht - sonst hätten wir es ja schon kopiert."

Einen Hauch Selbstironie erlaubt er sich noch zum Abschluss: "Wir reden intern natürlich viel darüber. Und ich muss sagen: KI ist da ziemlich hilfreich! Ich benutze das selbst - man kann echt viel damit analysieren." Ob damit auch die Reifenprobleme zu lösen sind, bleibt offen.

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