Andy Cowells Lächeln geht viral: Beginnt Alonsos Saison 2025 in Imola?

Aston Martin überrascht mit einer mutigen Reifenentscheidung und wird mit dem doppelten Q3-Einzug belohnt - Lachen von Andy Cowell geht durch Social Media

(Motorsport-Total.com) - Es war ein Bild, das in den sozialen Medien schnell die Runde machte: Aston Martins Teamchef Mike Cowell mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht - eingefangen zwischen Q2 und Q3 beim Qualifying in Imola (Formel 1 2025 live im Ticker). Ein Ausdruck seltener Erleichterung in einer bisher schwierigen Saison für das Team aus Silverstone.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso (Aston Martin) nach dem Formel-1-Qualifying in Imola 2025

Fernando Alonso hat sein Lachen nach P5 wiedergefunden Zoom

Denn Aston Martin hatte etwas geschafft, das ihnen kaum jemand zugetraut hätte: Mit einer riskanten Strategie brachte man beide Fahrzeuge zum ersten Mal in diesem Jahr in Q3. Am Ende sprang für Fernando Alonso sogar ein bravouröser fünfter Platz heraus, für Lance Stroll gab es immerhin Rang acht.

"Ich freue mich riesig für alle im Team", sagt Cowell gegenüber DAZN. Jeder arbeitet unglaublich hart, um diese Upgrades zu bringen. Auch die Leistung von Lance und Fernando war top - sie haben das ganze Wochenende über keinen Fehler gemacht."

Alonso selbst ordnet das ein: "Wir haben nicht erwartet, so weit vorne zu stehen", so der Spanier. "Nach der Analyse der Verbesserungen gestern haben wir gesehen, dass es ein Schritt nach vorn war. Wir haben sie auf beide Autos gebracht, und heute Morgen lief das Auto ganz gut."

Im dritten Training noch auf den Rängen elf und 13, schien Q3 keineswegs sicher - doch dann passte plötzlich alles zusammen. "Jetzt Fünfter zu sein, ist viel besser als erwartet. Eine schöne Überraschung", so Alonso.

Reifenwahl als Schlüssel

Ein Schlüssel dazu war die Reifentaktik - ein Spiel mit dem Medium-Reifen, das sich auszahlen sollte. Während alle anderen Fahrer den weichen C6-Reifen fuhren, schnallte Aston Martin seinen beiden Fahrern die Mediums auf.

"Das ganze Wochenende war es etwas unklar, welcher Reifen besser ist - Medium oder Soft", erklärt Alonso. "Aus dieser Verwirrung heraus haben wir entschieden, in jeder Session einen Soft und einen Medium zu fahren. So hatten wir alle Optionen abgedeckt."

"Die Mediums waren ein bisschen besser und haben uns geholfen, in Q3 zu kommen. Und auch dort haben sie uns geholfen, einen Platz zu gewinnen", sagt er.

"Ich freue mich für das Team - nicht nur wegen der schnelleren Updates, sondern auch, weil sie immer an Alternativen denken. Schon seit Donnerstag haben wir über andere Wege nachgedacht als die Konkurrenz", lobt der Spanier. "Das zeigt, dass alle im Team hochmotiviert sind - selbst wenn die Ergebnisse bisher nicht gut waren. Ich bin stolz auf sie."

Bezahlt Alonso im Rennen den Preis?

Aber: Die Taktik kommt auch mit einem Nachteil. Denn um dieses Programm im Qualifying fahren zu können, musste man im Training einen harten Reifen fahren - der fehlt am Sonntag. "Alles hat Konsequenzen", weiß Alonso.


F1: Grand Prix der Emilia-Romagna (Imola) 2025

"Ich glaube, alle anderen haben zwei Hards für morgen - wir nur einen. Aber das ist die Wette, die man eingehen muss. Es ist eine Strecke, auf der man schwer überholen kann - also haben wir den Samstag ein bisschen priorisiert", so die Überlegung. "Mal sehen, ob sich das auszahlt."

"Vielleicht sind wir nicht das fünftschnellste Auto, und morgen müssen wir damit rechnen, ein paar Plätze zu verlieren - aber hoffentlich nicht zu viele."

Deutliche Steigerung zu Miami

Zuletzt in Miami war Aston Martin noch mit beiden Autos in Q1 gescheitert. Zwischen dort und Imola liegt nicht nur eine Reise über den Atlantik, sondern auch ein konzeptioneller Fortschritt. Alonso spricht offen über die Erfahrungen der vergangenen Monate: "Wir hatten negative Erfahrungen, wenn wir Upgrades gebracht haben und das Paket nicht verstanden haben. Diesmal war es eindeutig ein Schritt nach vorn."

Ob die Fortschritte nachhaltig sind, bleibt abzuwarten. "Vielleicht helfen die Streckencharakteristiken Aston Martin - wir werden sehen, wie es in Monaco und Barcelona aussieht", gibt sich Alonso realistisch. "Wir müssen mit beiden Beinen auf dem Boden bleiben."

Dass die Upgrades tatsächlich funktionieren, ist aber ein wichtiges Signal. "Die neuen Teile haben das Auto schneller gemacht, aber das gesamte Team hat zusammengearbeitet - von der Datenübermittlung aus dem Werk, über das Set-up, bis zur Umsetzung durch die Fahrer", betont Cowell.

Aston Martin weiß: "Nur ein kleiner Schritt"

"Es ist ein Moment, den wir genießen müssen, aber wir sollten unsere Emotionen im Zaum halten", mahnt er. "Es war bisher ein perfektes Wochenende für uns, aber es liegt noch viel Arbeit vor uns. Das Team muss weiter wachsen, sich entwickeln und lernen, wie man die Werkzeuge richtig einsetzt.

"Das ist nur ein kleiner Schritt - wir müssen auf dem Boden bleiben, den Moment genießen und weiter pushen."


So sehr Alonso das Tagesergebnis genießt - für ihn ist klar, was langfristig zählt: Siege. "Ich bin morgen fit, um ein paar Punkte zu holen - aber ich will nächstes Jahr in Australien stehen und das Rennen gewinnen."

Es ist ein Satz, der fast trotzig klingt - und doch das ambitionierte Selbstverständnis des zweimaligen Weltmeisters unterstreicht. In Imola hat Aston Martin nun zumindest gezeigt, dass man das Fundament dafür legen kann. Ob darauf ein Haus gebaut wird, entscheidet sich in den kommenden Wochen.