Marko von Update ernüchtert: Rückstand auf McLaren "deutlich zu groß"

Ist das heiß ersehnte Imola-Update von Red Bull verpufft? Zumindest ist Helmut Marko nach dem Freitag ernüchtert - Ist die WM für Max Verstappen jetzt weg?

(Motorsport-Total.com) - Ist die Weltmeisterschaft für Red Bull gelaufen? Nach einem durchwachsenen Start in die Formel-1-Saison 2025 lagen große Hoffnungen auf dem neuen Upgrade-Paket, das man in Imola (das Rennen live im Ticker verfolgen) für den RB21 mitgebracht hat. Doch nach dem Freitag hat Motorsportkonsulent Helmut Marko vor allem ein Wort im Kopf: "Ernüchternd."

Titel-Bild zur News: Max Verstappen (Red Bull RB21) vor Oscar Piastri (McLaren MCL39) beim Formel-1-Rennen in Imola 2025

Max Verstappen wurde im Longrun von McLaren überholt Zoom

Denn mit dem Angriff auf McLaren ist es zumindest nach den ersten Erkenntnissen nichts geworden. 0,442 Sekunden fehlten Max Verstappen auf die Spitze, die wieder einmal gleich beide McLaren-Piloten innehatten. "Das ist auf dieser Strecke sehr, sehr viel", hadert Marko im Gespräch mit Sky.

"Wir haben mit unseren Updates zwar einiges erreicht, aber im Prinzip sind wir nicht viel näher gekommen. Ich meine, wir werden uns vielleicht noch mit Abstimmungsdetails verbessern, aber es bleibt dabei: McLaren ist absolut überlegen", räumt er ein.

Trotzdem möchte Marko bei dem neuen Paket nicht von einem Fehlschlag sprechen, denn im Vergleich zu Miami, wo man laut ihm "sieben Zehntel bis eine Sekunde" im Rennen hinter McLaren lag, hat man sich herangeschoben. "Hier schaut es jetzt so aus, als wären wir auf vier Zehntel dran. Das würde bedeuten, dass wir einen Sprung vorwärts gemacht haben", sagt er.

Zudem habe das Upgrade noch weitere positive Begleiterscheinungen mit sich gebracht: Zum einen scheint Yuki Tsunoda mit der neuen Variante besser zurechtzukommen und war im Training auf eine Zehntelsekunde an Verstappen dran, zum anderen scheint das Untersteuern verschwunden zu sein. "Und das war eine der Hauptbeschwerden", weiß Marko.

Doch dann kommt das Aber: "Es sind andere Probleme aufgetreten", sagt er, ohne jedoch konkret zu werden. Dazu passt auch ins Bild, dass sich Verstappen am Freitag mehrfach am Funk über sein Fahrzeug aufregte.

Verstappen: "Das sagt alles, oder?"

Noch möchte man bei Red Bull aber abwarten, ob man diese Probleme im dritten Training aussortieren kann und wie das Qualifying und das Rennen laufen werden. Die ersten Anzeichen stimmen aber nicht positiv: "Der Abstand zu McLaren ist deutlich zu groß", sagt Marko.

Max Verstappen wird in seiner Interviewrunde deutlich: "In den Longruns wurde ich von einem McLaren überholt - das sagt eigentlich schon alles, oder?", meint er. "Die ziehen weg."


F1: Grand Prix der Emilia-Romagna (Imola) 2025

Daher ist sein Vertrauen, dass er in Imola um Spitzenplätze mitkämpfen wird, "im Moment nicht sehr hoch".

"Wir müssen definitiv noch etwas mehr Arbeit reinstecken, um einfach ein besseres Kurvenverhalten hinzubekommen, damit wir schneller werden", sagt der Niederländer und sieht sich nicht nur im Vergleich mit McLaren im Hintertreffen. "Selbst im Vergleich zu anderen Teams um uns herum war es heute ... ja, ein bisschen schwierig."

Letzte Hoffnung Barcelona?

Für die Meisterschaft sind das natürlich keine guten Aussichten. Zwar gibt es eben noch die Hoffnung, dass es im Laufe des Wochenendes noch besser wird, doch sollte der erhoffte Sprung wirklich ausbleiben, dann wird die WM "immer schwieriger oder unrealistischer", weiß Marko.

Denn mit Imola, Monaco und Barcelona kommen drei Rennen hintereinander, in denen man kaum reagieren kann - und dass sich in Monaco etwas ändern wird, damit rechnet der Motorsportkonsulent nicht.


Die letzte Hoffnung würde dann in Barcelona liegen, wo neue Vorgaben zu flexiblen Frontflügeln kommen werden. Das sollte - so der Mutmacher - McLaren am meisten schaden. "Das könnte einiges bewirken", meint Marko, "aber es wird trotzdem schwierig, denn McLaren ist auf jeder Strecke mit jedem Reifen einfach gut."

Und diesen Vorteil von McLaren aufzuholen, scheint auch mit dem Upgrade nicht gelungen zu sein. "Wir haben Überlegungen, aber Lösungen sind derzeit nicht in Sicht", gibt er zu.

Werden deshalb jetzt vielleicht sogar Köpfe rollen? Marko winkt ab: "Personell ist das überhaupt keine Frage, auf die Kürze ändert sich da überhaupt nichts."