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Verstappen kritisiert Masi-Aus: "Wurde den Löwen zum Fraß vorgeworfen"

Max Verstappen nimmt nach dem Aus von Michael Masi kein Blatt vor dem Mund und hält es für inakzeptabel: Masi wurde laut ihm "den Löwen zum Fraß vorgeworfen"

(Motorsport-Total.com) - Max Verstappen hat die Entlassung und den Spießrutenlauf rund um Michael Masi scharf kritisiert und sich demonstrativ hinter den ehemaligen Formel-1-Rennleiter gestellt, der für ihn einfach über die Klippe gejagt wurde. "Für mich ist es ziemlich unfair, was mit Michael passiert ist", sagt der Red-Bull-Pilot. "Er wurde den Löwen zum Fraß vorgeworfen."

Titel-Bild zur News: Max Verstappen (Red Bull) in der Pressekonferenz bei den Formel-1-Testfahrten in Barcelona 2022

Max Verstappen hat sich deutlich zu Michael Masi positioniert Zoom

Dass Masi nach seinen Entscheidungen in Abu Dhabi stark in die Kritik geriet und seinen Posten letztendlich räumen musste, hält der Niederländer für "falsch", "inakzeptabel" und "unglaublich", wie er sagt. "Es tut mir wirklich leid für Michael, denn ich halte ihn für einen sehr fähigen und guten Rennleiter."

Zwar kann er auch an Masis Ersatzmännern - Eduardo Freitas und Niels Wittich - nichts Schlechtes finden und hält sie ebenfalls für fähig, "aber für Michael war ich sehr traurig, und ich habe ihm auch eine Nachrichtig geschickt", so Verstappen. "Es war nicht die richtige Entscheidung."

Der Niederländer hätte es besser gefunden, wenn man Masi noch eine weitere Person an die Seite gestellt hätte - so wie es jetzt mit Herbie Blash der Fall ist, der den wechselnden Rennleitern assistieren wird.

Zudem betont er, wie schwierig Masis Aufgabe nach dem Tod von Charlie Whiting war und dass auch er von weiterer Erfahrung hätte profitieren können. "Jeder braucht Erfahrung", sagt Verstappen und erinnert an seine eigenen Formel-1-Anfänge. "Ich bin so viel besser als damals, und ich denke, das wäre bei Michael genauso gewesen."


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"Ihn daher sofort zu entlassen, ist für mich nicht die richtige Entscheidung", sagt Verstappen und schickt einen weiteren Giftpfeil in Richtung der Verantwortlichen: "Ich wünsche ihm für seinen nächsten Schritt alles Gute und hoffe, dass es besser ist, als Formel-1-Rennleiter zu sein."

Masi hatte mit seinen Entscheidungen beim Formel-1-Saisonfinale in Abu Dhabi 2021 maßgeblichen Anteil am ersten WM-Titel von Max Verstappen. Masi hatte in der späten Safety-Car-Phase entschieden, nur die Überrundeten zwischen Lewis Hamilton und Max Verstappen vorbeizulassen und das Rennen noch in derselben Runde freizugeben - beides steht so nicht im Reglement.

Allerdings musste Masi unter dem Druck der Weltöffentlichkeit und vor allem der Lobbyarbeit von Mercedes und Red Bull entscheiden. Auch das ist ein Punkt, der Verstappen dabei missfällt: "Könnt ihr euch in irgendeinem Sport vorstellen, dass der Trainer einem Schiedsrichter die ganze Zeit ins Ohr brüllt? 'Gelbe Karte!', 'Rote Karte!', 'Keine Entscheidung!', 'Kein Foul!'"


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"Da ist es unmöglich, eine Entscheidung zu treffen. Dass die Formel 1 das erlaubt hat, ist schon sehr falsch", sagt der Red-Bull-Pilot. "Michael hätte die Entscheidungen alleine treffen sollen. Dass ihm Leute die ganze Zeit ins Ohr brüllen, hat es schwierig gemacht."