Christian Horner: Großer Druck auf Masi-Rausschmiss war "nicht richtig"

Christian Horner hat den großen Druck auf den Rauswurf von Michael Masi verurteilt - Australischer Motorsport-Verband würde Masi gerne zurückholen

(Motorsport-Total.com) - Red-Bull-Teamchef Christian Horner hat sich hinter den geschassten Rennleiter Michael Masi gestellt und fand den großen Druck auf seinen Rauswurf nicht gerechtfertigt. Masi geriet nach dem Saisonfinale in Abu Dhabi stark in die Kritik, als er eine kontroverse Entscheidung traf, die Red Bulls Max Verstappen dabei half, in der letzten Runde seinen ersten Titel zu gewinnen.

Titel-Bild zur News: Christian Horner und Michael Masi

Christian Horner findet den Umgang mit Michael Masi hart Zoom

Nach einer Untersuchung seitens der FIA wurde in der vergangenen Woche mitgeteilt, dass Masi von seinen Aufgaben als Rennleiter entbunden wird. "Ich halte das für ziemlich hart", sagt Horner im Gespräch mit 'talkSPORT'. Denn Masi sei für ihn in einer "sehr schwierigen Position" gewesen.

"Wenn man sich anschaut, was er für Ressourcen zur Verfügung hat, und das mit den Teams vergleicht, dann ist das ein enormer Unterschied", zeigt Horner Sympathie, findet aber gut, dass die FIA Maßnahmen ergreift und etwa auf ein neues System zurückgreift, was dem Videoschiedsrichter im Fußball ähnelt.

Allerdings empfand der Brite den Druck auf die Entlassung Masis zu hoch. "Und das ist nicht richtig", betont er.

Wie Masis Rolle in Zukunft aussehen wird, ist nicht bekannt. Der Australier soll aber von der FIA andere Aufgaben angeboten bekommen haben. Gerne würde ihn aber auch der nationale Motorsportverband in Australien zurückholen, denn der dortige CEO Eugene Arocca ist ein "persönlicher Freund", wie dieser bei 'Speedcafe.com' sagt.


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"Ich kenne ihn schon so lange, wie ich im Motorsport bin. Das sind zehn Jahre, in denen wir gute Freunde geworden sind", sagt er. "Darum ist es enttäuschend und traurig zu sehen, was vorgefallen ist."

Arocca hält eine Menge von Masi und weiß, dass dieser vom damaligen Formel-1-Rennleiter Charlie Whiting aufgrund seiner Fähigkeiten als Nachfolger auserwählt wurde. "Im Gegensatz zu vielen anderen war er viele Jahre im Motorsport-Management aktiv und hat einen umfangreichen Hintergrund", lobt er.

"Er ist sehr einfühlsam, intelligent und in der Lage, in der Hitze des Gefechts Entscheidungen zu treffen", so Arocca. Und das habe er auch in Abu Dhabi gezeigt: "Andere Leute wären in so einer Situation komplett paralysiert gewesen, aber er hat eine Entscheidung getroffen. Und das ist der erste Charakterzug eines starken Anführers."

Aus diesen Gründen würde Arocca Masi auch gerne zurück zu Motorsport Australia holen. "Er ist einfach ein Elitetalent, das für den Sport verloren wäre, wenn er nicht in irgendeiner Form eingesetzt würde, und deshalb werden wir uns das offenhalten." Allerdings glaubt er, dass Masi auch von anderen Seiten im Motorsport heiß begehrt wird.


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"Er hat drei Jahre lang eines der öffentlichsten Sportereignisse der Welt geleitet, das unter hohem Druck steht und ein gewisses Maß an Gefahr birgt, und er hat dies während einer Pandemie getan, die ein hohes Maß an Reisen, Stress und anderen Aufgaben mit sich brachte", betont er. "Meiner Meinung nach macht sich das in seinem Lebenslauf für jeden Arbeitgeber überall auf der Welt gut."