Verheißungsvoller Trainingsauftakt für Toyota
Briscoe war als Zweiter am Morgen die große Sensation, aber auch sonst deutete Toyota heute viel Potenzial an
(Motorsport-Total.com) - Mit dem zweiten Platz hinter Juan-Pablo Montoya war Ryan Briscoe heute Morgen die große Sensation in Interlagos - nur 0,067 Sekunden fehlten ihm auf die erste Formel-1-Bestzeit seiner noch so jungen Laufbahn. Auch am Nachmittag schnitt der Australier respektabel ab, und für sein Toyota-Team verlief der erste Tag nicht minder viel versprechend.

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Ryan Briscoe war am ersten Trainingstag die größte Überraschung
"Wir haben zwei produktive Sessions erlebt und konnten mit den drei Autos insgesamt mehr als 150 Runden absolvieren", freute sich Technikchef Mike Gascoyne. "Unser einziges Problem war der viele Verkehr, aber das ist auf einer so kurzen Strecke wie Interlagos nicht ungewöhnlich. Die Rundenzeiten liegen sehr eng beisammen und schon ein paar Zehntel können einen Riesenunterschied in der Startposition ausmachen. Alles in allem ein gelungener Auftakt für uns."
Briscoe hebt trotz toller Leistung nicht ab
Bei Briscoe sah er "nur das gewöhnliche Freitagsprogramm mit Long-Runs, gefolgt von einigen kürzeren Runs, um die Performance zu evaluieren." Auch der Australier selbst, im zweiten Freien Training immerhin noch Neunter, blieb auf dem Boden: "Ich bin sehr glücklich mit der geleisteten Arbeit. Durch die hohe Rundenzahl konnten wir das gesamte vorgesehene Programm durchführen", freute er sich.
"Wir haben verschiedene Reifen getestet und verschiedene Downforce-Einstellungen probiert, um jenes Setup herauszufiltern, welches für den Rest des Wochenendes am besten geeignet ist", so der 23-Jährige weiter. "Die Performance des Autos ist sehr gut. Außerdem muss ich sagen, dass Interlagos eine sehr unterhaltsame Strecke ist, wenn man in einem Formel-1-Boliden sitzt." Von der Formel 3000 kennt er den Kurs ja bereits.
Nicht ganz so überragend schnitten die Stammpiloten ab, speziell Jarno Trulli lag aber eigentlich ständig im Spitzenfeld. Dass der Italiener am Ende nur als 16. mit 1,379 Sekunden Rückstand gewertet wurde, entspricht nicht der wahren Toyota-Stärke: "Es war ein positiver Trainingstag für mich", fasste er zusammen. "Die Rundenzeit sieht nicht so gut aus, weil ich auf der ersten Runde mit neuen Reifen nicht alles so hinbekommen habe, wie ich es mir gewünscht hätte."
Trulli mit produktivem Trainingsauftakt mehr als zufrieden
"Ich habe viele Runden gedreht und wir konnten ohne Probleme die beiden Michelin-Mischungen gegeneinander vergleichen. Mit der Balance und dem Fahrverhalten des Autos auf dieser Strecke insgesamt bin ich sehr glücklich. Jetzt werden wir noch hart daran arbeiten, für morgen noch etwas mehr Performance zu finden", ergänzte der Toyota-Neuzugang, der an diesem Wochenende erst seinen zweiten Grand Prix für die Japaner bestreitet.
Teamkollege Ricardo Zonta, nach einer Pause in Suzuka anstelle von Panis nun wieder reaktiviert, freute sich darüber, wieder in seiner Heimat Brasilien zu fahren, und landete auf dem 14. Platz. Sein Rückstand betrug 1,181 Sekunden. Happy, Ricardo? "Ich denke, wir haben eine gute Richtung für den Rest des Wochenendes eingeschlagen", lautete sein Fazit nach dem ersten Tag, an dem er unter anderem auch durch je einen Dreher in den beiden Trainings auffiel.
"Es ist schon eine Weile her, dass ich hier in Interlagos gefahren bin", ergänzte er. "Diese Strecke ist am ersten Tag immer staubig und rutschig und das war heute nicht anders. Wenn du am Limit bist, kann es schnell passieren, mit einem Rad auf den Dreck zu kommen und sich zu drehen. Das Auto haben wir in beiden Sessions verbessert, aber für morgen haben wir noch etwas in petto. Der Test letzte Woche in Jerez hat sich als sinnvoll herausgestellt, vor allem hinsichtlich der Reifen."

