• 08.06.2014 02:54

  • von Dennis Hamann

Vergne: "Irgendwann wird meine Chance kommen"

Während sein ehemaliger Teamkollege Daniel Ricciardo inzwischen bei Red Bull für Furore sorgt kämpft Jean-Eric Vergne bei Toro Rosso weiterhin mit den Umständen

(Motorsport-Total.com) - Nach einem achten Platz zu Beginn der Saison, vier Ausfällen und einem zwölften Platz fällt die bisherige Saison-Zwischenbilanz für Jean-Eric Vergne eher nüchtern aus. In diesem Jahr steht der Franzose bei Toro Rosso vor allem einem unzuverlässigen Auto und einem schnellen und jungen Teamkollegen gegenüber. Beides nicht unbedingt Punkte, die den Wohlfühl-Faktor steigern. Auf die Frage, warum er nur vier Punkte in der WM hat, meint Vergne dann auch entsprechend: "Bei vier Ausfällen in sechs Rennen braucht man nicht viel erklären."

Titel-Bild zur News: Jean-Eric Vergne

Jean-Eric Vergne glaubt daran, dass seine Zeit noch kommen wird Zoom

"In Monaco lag ich aussichtsreich auf Platz fünf. Doch dann kam die Durchfahrts-Strafe", so Vergne gegenüber 'Formula1.com'. "Natürlich sollten wir mehr Punkte haben, aber die Realität sieht nun mal anders aus. Es hängt einfach viel von der Zuverlässigkeit ab. Wir haben eine gute Performance im Qualifying, doch ich schaffe es wegen vieler technischer Probleme nicht, die Rennen zu beenden. Mit einer besseren Zuverlässigkeit kannst du schon im Qualifying viel mehr ans Limit gehen und eine bessere Startposition herausfahren. Aber es bringt alles nichts, wenn du die Rennen dann nicht zu Ende fahren kannst", erklärt der Franzose.

Von den vier Ausfällen Vergnes gehen tatsächlich drei auf das Konto der Zuverlässigkeit des STR9. Nur einmal crashte Vergne. "Aber auch der Unfall ist auf die Zuverlässigkeit des Autos zurück zu führen", meint der 24-Jährige. "Das ist natürlich nervig, denn als Fahrer gibst du dein Bestes und willst gute Ergebnisse holen. Aber Teamchef Franz Tost und das ganze Team wissen, wo ich stehe und ihnen ist auch klar, wie sehr ich mich, im Vergleich zu letztem Jahr, verbessert habe", so Vergne.

"Aber es ist ja nicht so, als ob von den Renaults nur Ricciardos Auto wirklich funktionieren würde", erklärt Vergne weiter. "Alle Fahrzeuge haben unterschiedliche Probleme. Ich konzentriere mich aber nur auf unsere eigenen und belaste mich nicht mit den Problemen anderer", erklärt der Toro-Rosso-Fahrer. Auf die Frage nach seinem jungen Teamkollegen Daniil Kwjat meint Vergne noch: "Er ist ein talentierter Fahrer und ich weiß, dass er schnell ist. Es war mir klar, dass Red Bull den talentiertesten und schnellsten Nachwuchs-Fahrer ins Team holen würde. Das ist ja nichts ungewöhnliches."


Fotos: Jean-Eric Vergne, Großer Preis von Kanada


In seinem dritten Jahr in der Formel 1 ist es aber trotzdem noch nicht wirklich ruhig geworden um den Franzosen. Auch dieses Jahr gleicht bisher einer Achterbahnfahrt. "Es gibt keine Stabilität in der Formel 1. Du kannst in einem Jahr extrem gut sein und im nächsten schon wieder am Boden liegen. Das kann sich auch von Rennen zu Rennen ändern. Ich weiß aber, dass ich mental stark bin und das aushalte. Auch wenn ich gerade mal nicht ins Ziel komme, mache ich den gleichen Job. Jedes Rennen ist eine neue Chance. Der Misserfolg macht mich nur stärker. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis ich wieder erfolgreich sein werde", sieht es Vergne positiv.