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Verbesserter Bourdais versteht die Welt nicht mehr
An seinem zweiten Testtag in Jerez schlug sich Sébastien Bourdais recht beachtlich, dennoch wird er von den französischen Medien zerrissen
(Motorsport-Total.com) - Nachdem er am Mittwoch in 1:22.521 Minuten noch um 0,678 Sekunden langsamer gewesen war als Vitantonio Liuzzi, konnte sich Sébastien Bourdais am gestrigen zweiten Testtag in Jerez de la Frontera erheblich steigern: 1:21.539 Minuten bedeuteten nur noch läppische 25 Tausendstelsekunden Rückstand auf Scott Speed im zweiten Auto der Scuderia Toro Rosso.

© xpb.cc
Sébastien Bourdais hat wieder Blut geleckt, möchte in die Formel 1 wechseln
Insgesamt hat Bourdais an seinen beiden Formel-1-Testtagen bisher 158 Runden oder knapp 700 Kilometer zurückgelegt. Heute darf er noch einmal ins Auto steigen - und aufgrund seiner bisher gesammelten Erfahrungen erwartet man vom dreifachen ChampCar-Meister zum Abschluss einen Paukenschlag. Sollte er tatsächlich schneller sein als die Stammfahrer, hätte er die selbst auferlegte Vorgabe optimal erfüllt.#w1#
Keine gute Presse für Bourdais
Von den französischen Medien wurde seine Leistung freilich noch nicht honoriert, schließlich spuckten ihn die Zeitentabellen zweimal als Letzter aus. Für Bourdais, der mit der Formel-1-Lobby in seiner Heimat ohnehin auf Kriegsfuß steht, ist dies nicht nachvollziehbar: "Es läuft ganz gut", erklärte er gestern gegenüber 'AFP'. "Ich verstehe aber die Reaktionen der französischen Presse nicht. Dieses Auto ist kein Ferrari, damit kann man nicht auf Pole fahren!"
Ferner betonte der 27-Jährige, dass er im Gegensatz zu allen anderen anwesenden Fahrern mit seinem Auto nicht vertraut sei. Mit seinem ChampCar müsse er viel mehr kämpfen, wohingegen in der Formel 1 ein sauberer Fahrstil gefragt ist. Außerdem musste er sich speziell am ersten Tag zunächst mit der hochgestochenen Elektronik anfreunden, die es in dieser Form im nordamerikanischen Rennsport ganz einfach nicht gibt.
Angesichts all dessen sei es bisher "superpositiv" gelaufen, wie Bourdais festhielt: "Man muss meine Zeiten mit denen jener Fahrer vergleichen, die im gleichen Auto fahren." Sollte er diese tatsächlich schon an seinem dritten Testtag erstmals in den Schatten stellen, wäre dies eine eindrucksvolle Leistung, die ihm - später als erhofft - doch noch die Tür in die Formel 1 öffnen könnte. 2007 wird er ja noch ChampCar fahren, 2008 könnte er sich einen Wechsel aber vorstellen.
Keine Chance auf einen Formel-1-Vertrag für 2007
"Wenn dieser Test früher zustande gekommen wäre", seufzte der Franzose, "hätte ich vielleicht schon nächstes Jahr für Toro Rosso fahren können." Zum jetzigen Zeitpunkt ist es für einen Vertragsabschluss aber bereits zu spät, weil seine Ausstiegsklausel aus dem Newman/Haas-Vertrag nur bis 15. September gültig war. Gibt es da wirklich gar keine Chance mehr, Sébastien? "Nein, keine Chance", entgegnete er.
Übrigens hat er sich inzwischen damit abgefunden, dass er nicht gleich bei einem Topteam in die Formel 1 einsteigen kann, weshalb er der Scuderia Toro Rosso in etwaigen Verhandlungen den Bonus einräumen würde, dass sie ihm als erstes Team eine Chance gegeben hat. Und: "Ich wäre gerne mit einem großen Team in die Formel 1 eingestiegen, aber man muss realistisch bleiben: Wenn ich komme, dann wohl mit einem kleinen Team..."

