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  • 11.05.2018 15:24

  • von Sven Haidinger & Adam Cooper

Valtteri Bottas: Baku-Reifenschaden war unvermeidbar

Wieso Valtteri Bottas nun noch sicherer ist, dass der verlorene Sieg in Baku nicht seine Schuld ist und warum er sich in seiner bisherigen Mercedes-Ära am Zenit sieht

(Motorsport-Total.com) - Viele hatten Valtteri Bottas nach dem verpatzen Auftakt in Melbourne schon abgeschrieben. Dabei hätte der Finne beinahe die vergangenen zwei Rennen gewonnen. Vor allem in Baku, als ihm ein Wrackteil in Führung liegend den Reifen aufschlitzte, hatte der Mercedes-Pilot Riesenpech. "Von meiner Seite war es unmöglich, dem Teil auszuweichen", stellt Bottas klar.

Titel-Bild zur News: Valtteri Bottas

Valtteri Bottas Albtraum: Den verlorenen Sieg hatte er am Montag abgehakt Zoom

Das ist ihm nach der Analyse mit dem Team noch klarer geworden: "Die Strecke ist breit und es gibt viel Platz, aber ich konnte es einfach nicht sehen. Wir haben dann die Onboard-Kameraaufnahmen analysiert, aber selbst dort haben wir nichts gesehen. Ich hatte also einfach Pech."

Und so reiste er mit null statt 25 Punkten aus Aserbaidschan und liegt in der Gesamtwertung nicht auf Platz zwei, sondern 30 Zähler hinter seinem Teamkollegen Lewis Hamilton auf Platz vier. Wie lange er benötigt habe, um diesen Rückschlag zu verdauen? "Ehrlich gesagt war das am Montagabend vergessen, und ich habe mich wieder gut gefühlt", gibt Bottas eine überraschende Antwort. "Klar, es kann nicht viel schlimmer kommen, aber es war nur ein Rennen und wenn ich so weiterfahre, dann kommt das von alleine."

Bottas leckt Blut: Kann Hamilton immer schlagen!

Kein Wunder, dass Bottas ermutigt ist: Der 28-Jährige hat sich im Mercedes-Stallduell bislang in dieser Saison achtbar aus der Affäre gezogen und kann Hamilton Paroli bieten. Ob er den viermaligen Weltmeister diese Saison gar unter Kontrolle habe? "Ich denke, dass es bislang in dieser Saison sehr eng ist", antwortet der Mercedes-Pilot. Ich kann nicht sagen, dass ich ihn im Griff habe, aber Details gegen den Ausschlag. Ich habe auf jeden Fall das Gefühl, dass ich in jedem Rennen vor ihm sein kann, wenn ich meine Leistung bringe."

Valtteri Bottas

Keine Spur von Depression: Valtteri Bottas wirkt in Barcelona gut gelaunt Zoom

Der Punktestand bereite ihm keine Sorgen, da in dieser Saison noch alles möglich sei. "Es könnte natürlich besser sein, aber das belastet mich nicht. Das Wichtigste wird jetzt sein, regelmäßig gute Ergebnisse einzufahren, und irgendwann wird das Pech auch zu Ende sein."

Bottas: Im Mercedes noch nie so stark?

Ohne sein Pech hätte Bottas nun in der WM in Führung liegen können. "Und ich glaube, dass das immer noch möglich ist", gibt er sich selbstbewusst. "Ich will nicht sagen, dass ich vorne liegen hätte können, denn der Stand ist nun mal wie er ist. Wir müssen mit dem Punktestand arbeiten, den wir haben, und das muss ich akzeptieren."

Dennoch geben ihm die vergangenen Rennen Zuversicht, zumal er das Gefühl hat, seit seinem Wechsel zu den Silberpfeilen noch nie so gut in Form gewesen zu sein: "In meiner bisherigen Mercedes-Ära befinde ich mich auf dem Höhepunkt. Klar kann man immer Sachen verbessern, aber ich habe es geschafft, dort weiterzumachen, wo ich Ende des vergangenen Jahres aufgehört habe."

Bandini-Preis gibt Auftrieb

Zusätzlichen Auftrieb erhält Bottas durch seine Ehrung mit dem renommierten Bandini-Preis, der jedes Jahr für besonders verdienstvolle Leistungen im Motorsport verliehen wird. Bei der Auszeichnung fuhr der Finne mit seinem Mercedes durch die Altstadt von Brisighella und wurde von den Italienern bejubelt.

"Ich wusste ja von diesem Preis und von der Veranstaltung, aber ich hatte keine Ahnung, wie herzlich mich die Menschen willkommen heißen würden", zeigt sich der Mercedes-Pilot nach seiner Rückkehr aus dem Ferrari-Land überrascht. "Ich habe diese enorme Unterstützung gespürt."

Bottas fühlt sich geehrt. "Wenn ich mir anschaue, wer den Preis schon gewonnen hat, dann ist das sehr beeindruckend", spielt er auf Piloten wie Michael Schumacher, Sebastian Vettel und seinen Teamkollegen Hamilton an. "Ich werde die Trophäe mit Stolz in meinem Trophäenschrank stellen."

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