• 26.06.2011 09:55

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Valencia: Einstoppstrategie doch nicht möglich?

Pirelli warnt bei hohen Temperaturen vor zu langen Runs mit dem weichen Reifen, Martin Whitmarsh wiederum steht dem neuen Medium skeptisch gegenüber

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Freitagstraining in Valencia hielt man bei Pirelli sogar eine Einstoppstrategie für möglich, doch im gestrigen Qualifying waren die Streckentemperaturen nahezu 40 Grad heiß - und heute soll es noch wärmer werden. Daher scheint nur ein Reifenwechsel kein Thema mehr zu sein: "Das wird nicht passieren", schließt Felipe Massa aus und ätzt: "Vielleicht hat Pirelli mit den falschen Fahrern gesprochen..."

Titel-Bild zur News: Pirelli-Reifen

Die weicheren Pirelli-Reifen sind an diesem Wochenende gelb markiert

Sein Teamkollege Fernando Alonso sieht das ein bisschen anders: "Ich glaube, wir werden unterschiedliche Strategien sehen. Der weiche Reifen wird wohl die bevorzugte Wahl sein, denn er ist schneller und scheint auch in Sachen Verschleiß ganz okay zu sein. Wir müssen sehen, wie viele Runden damit möglich sind, aber ich rechne mit einem bis drei Stopps", vermutet der spanische Ferrari-Pilot vor dem Grand Prix von Europa.

In den Freien Trainings und im Qualifying waren mit den weicheren Soft-Options von Pirelli mindestens zwei schnelle Runden auf einem Run möglich, wenn man dazwischen eine Abkühlungsrunde drehte. Insgesamt traut Pirelli dem Reifen 20 Runden zu - bei einer Renndistanz von 57 Runden. Aber auch Pirelli-Sportchef Paul Hembery hat seine Meinung vom Freitag ein wenig angepasst: "Die meisten Analysen ergeben zwei Stopps", sagt er über Einstoppstrategien.

¿pbvin|512|3837||0|1pb¿Vor dem Versuch, auf Biegen und Brechen so lange wie möglich mit den (gelben) weichen Pneus zu fahren, warnt er: "Man sollte vorsichtig sein, sich im Rennen nur wegen der Performance auf den Soft zu verlassen, denn bei 45 Grad Streckentemperatur gerät er ans obere Ende seines Betriebsfensters", sagt Hembery. Aber auch Martin Whitmarsh glaubt: "Ich schätze, dass die Jungs einen großen Teil des Rennens auf dem Option- und nicht auf dem Prime-Reifen verbringen werden."

Gegenüber dem Medium-Prime besteht vor dem ersten Renneinsatz der neuen Gummimischung, die zuletzt in Montreal nur am Freitag als dritter Reifen getestet wurde, Skepsis: "Der Medium-Reifen ist ein sehr herausfordernder Reifen. Ihn ins richtige Temperaturfenster zu bekommen, innen wie an der Oberfläche, und dieses Fenster dann auch zu halten, ist enorm schwierig", analysiert der McLaren-Teamchef.