USF1: Rollout noch dieses Jahr möglich

Der USF1-Bolide könnte schon im November erstmals auf die Strecke rollen - Ken Anderson und Peter Windsor erstmals gemeinsam im Paddock

(Motorsport-Total.com) - Am vergangenen Wochenende in Barcelona ließen sich die beiden USF1-Chefs Ken Anderson und Peter Windsor erstmals gemeinsam im Formel-1-Paddock blicken. Anderson verriet schon gegenüber 'Motorsport-Total.com' interessante Details zum amerikanischen Projekt. Nun gaben die beiden auch bekannt, dass ihr Auto noch dieses Jahr getestet werden könnte.

Titel-Bild zur News: Ken Anderson und Peter Windsor

Ken Anderson und Peter Windsor wollen 2010 mit ihrem eigenen Team einsteigen

Ende September soll erstmals ein 1:1-Modell im Windshear-Windkanal in North Carolina laufen, im Oktober oder November soll es auf den Rüttelprüfstand gehen und abhängig vom Motor "werden wir in der ersten Januar-Woche erstmals auf der Strecke testen", so Anderson gegenüber 'formula1.com'. "Aber wenn alles perfekt läuft, dann würden wir die Jungfernfahrt am liebsten sogar schon im November oder Dezember absolvieren."#w1#

Stichtag am 12. Juni

Voraussetzung dafür ist freilich, dass die FIA USF1 als eines von maximal drei neuen Teams in der Formel 1 akzeptiert. Die Entscheidung soll am 12. Juni bekannt gegeben werden. Schon jetzt läuft aber die Sponsorensuche auf Hochtouren. Dabei kommt den Amerikanern zugute, dass diese Saison auch Underdogs vorne mitfahren: "Früher", erklärt Anderson, "war die Mentalität, dass für Ferrari oder McLaren extra bezahlt wurde, weil man wusste, was man hatte. Das ist jetzt anders."

"Früher war die Mentalität, dass für Ferrari oder McLaren extra bezahlt wurde, weil man wusste, was man hatte. Das ist jetzt anders." Ken Anderson

USF1 beschäftigt zum jetzigen Zeitpunkt 20 Mitarbeiter, die bereits intensiv an den Plänen für das Chassis arbeiten. Fahrer stehen noch keine auf der Payroll des Rennstalls, aber es sollen im Idealfall zwei Amerikaner sein. Aus dem Nachwuchsbereich gibt es mehrere Kandidaten, darunter Gaby Chavez, Alexander Rossi, Derek Dalys Sohn Conor und Josef Newgarden. Dazu kommen aber auch etablierte Fahrer, an denen Windsor interessiert ist.

Auch etablierte Kandidaten

"Es gibt einige Amerikaner, die im Formelsport sehr gut unterwegs sind", sagt der Brite, früher unter anderem Teammanager bei Williams. "Mir kommen da Ryan Hunter-Reay in den Sinn, Jonathan Summerton, Danica Patrick, Graham Rahal und A.J. Allmendinger, der sich derzeit in der NASCAR aufdrängt." Tatsächlich ist Allmendinger sogar ein Kind des Formelsports, das früher immer von der Formel 1 geträumt hat.

"Es gibt einige Amerikaner, die im Formelsport sehr gut unterwegs sind." Peter Windsor

Barcelona war für USF1 jedenfalls ein besonderes Wochenende, "weil Ken und ich erstmals seit unserer Bekanntgabe gemeinsam bei einem Grand Prix waren", so Windsor. "Es war fantastisch, die Boxengasse entlang zu marschieren und die Gratulationen der Leute entgegenzunehmen, auch wenn diese natürlich noch verfrüht sind. Aber es ist schön anzusehen, wie viel Interesse die Leute an unserem Projekt zeigen."