US-Grand-Prix: Stadt Indianapolis bietet Hilfe an

Der Bürgermeister von Indianapolis will dabei helfen, den Grand Prix zu behalten, doch Streckenchef Tony George verhandelt den Vertrag lieber auf eigene Faust

(Motorsport-Total.com) - Der Bürgermeister von Indianapolis, Bart Peterson, hat angekündigt, dass er prinzipiell dazu bereit ist, in den Verhandlungen um einen neuen Grand-Prix-Vertrag seinen Beitrag zu leisten. Die Stadtverwaltung reagiert damit auf Erkenntnisse, wonach Formel-1-Touristen jedes Jahr geschätzte 135 Millionen Euro in der Region ausgeben.

Titel-Bild zur News: Bart Peterson

Bürgermeister Bart Peterson will den Grand Prix unbedingt in Indy behalten

Besonders wertvoll ist die Königsklasse des Motorsports im Vergleich zu anderen Veranstaltungen am "Brickyard", weil zwei Drittel der annähernd 130.000 Fans, die am Sonntag beim Rennen waren, aus dem Ausland kamen: "Wenn das stimmt", sagte Peterson dem 'Indianapolis Star', "dann hat das riesige Auswirkungen. Das ist fremdes Geld, das für die Stadt sehr wichtig ist." Um konkrete Unterstützung habe man ihn "nie gebeten. Würde man uns beten, könnten wir uns aber vorstellen, uns zu beteiligen."#w1#

Streckenchef Tony George will in den nächsten Wochen nach London fliegen, um dort den am Sonntag ausgelaufenen Vertrag mit Bernie Ecclestone neu zu verhandeln. Eine Verlängerung gilt trotz des medialen Säbelrasselns als sehr wahrscheinlich, weil es sich die Formel 1 nicht leisten kann, den US-Markt vom Kalender zu streichen - Automobilhersteller wie BMW, DaimlerChrysler oder Ferrari würden gegen eine solche Entscheidung sicher Sturm laufen.

"Wir haben die Stadt nie um Hilfe gebeten und haben auch nie Hilfe bekommen." Joie Chitwood

Daher ist man in Indianapolis auch zuversichtlich, die Sache im Alleingang unter Dach und Fach bringen zu können: "Wir haben die Stadt nie um Hilfe gebeten und haben auch nie Hilfe bekommen", erklärte Joie Chitwood, Präsident des 'Indianapolis Motor Speedway'. "Wir sind optimistisch, wollen den Grand Prix fortsetzen. Es war sieben Jahre lang eine großartige Beziehung - und ich gehe fest davon aus, dass wir für weitere sieben Jahre zusammenarbeiten werden."

Indes zeigte sich Ecclestone angesichts seiner jüngsten Kommentare "angenehm überrascht" davon, wie er in den USA willkommen geheißen wurde: "Es war schön. Die Fans waren sehr freundlich und unterstützend", erklärte der Brite, der für die Formel 1 eine Veranstaltungsgebühr von rund 15 Millionen Euro pro Rennen verlangt. "Manchmal ist Tony ein ganz schön harter Verhandlungspartner, aber ich denke, dass wir eine neue Vereinbarung treffen werden."