US F1: Kyle Busch auf dem Weg in die Formel 1?
Das Fahrerduo bei US F1 soll laut Peter Windsor eine Mischung aus Routine und Jugend darstellen - übt Kyle Busch in Daytona für die Formel 1?
(Motorsport-Total.com) - Seit einigen Tagen weiß das neue US F1-Team, dass man - laut dem Stand der vorläufigen Nennliste des Automobil-Weltverbandes FIA - in der Formel-1-Saison 2010 eine Startberechtigung hat. Damit ist gleichzeitig ein Startschuss gegeben, denn nun kann die in Charlotte stationierte Mannschaft von Ken Anderson und Peter Windsor in die Phase der konkreten Vorbereitungen einsteigen.

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Kyle Busch und US F1: Der Formel-1-Flirt des NASCAR-Stars wird intensiver
Eine zentrale Aufgabe betrifft dabei die Fahrerwahl, was auch Windsor gegenüber der 'GPweek' bestätigte: "Wir nähern uns langsam dem Punkt, wo wir uns ernsthaft über unsere Fahrer Gedanken machen", bekannte der Teammanager, und gab auch eine konkrete Liste der Piloten heraus, mit denen man sich bei US F1 auseinandersetzen will. Dort taucht natürlich auch der Name Danica Patrick auf.#w1#
Keine Frage: Der US-Superstar wäre ganz sicher eine Bereicherung für die Formel 1 und die Gelegenheit zu einem Wechsel wäre so günstig wie nie, denn zum Jahresende läuft ihr Vertrag bei Andretti/Green aus. Allerdings gab sie der Formel 1 bereits eine indirekte Absage: "Ich würde es bevorzugen, wenn ich im Umfeld meiner Freunde und meiner Familie bleiben könnte", sagte die 27-jährige Rennamazone vor wenigen Tagen am Rande des IndyCar-Wochenendes in Texas. "Ich genieße es sehr, hier zu leben."
Neben Patrick fahren bei den IndyCars mit Marco Andretti, Graham Rahal und Ryan Hunter-Reay noch drei weitere in Frage kommende US-Boys. Dazu führte Windsor auch noch US-Youngster Jonathan Summerton an, der in der Vergangenheit einige Male in der A1GP-Serie auf sich aufmerksam gemacht hatte.
Mix aus Erfahrung und Jugend

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Peter Windsor will einen Fahrermix aus Jugend und Erfahrung Zoom
Klar ist derzeit nur eines: "Wir wollen eine Plattform für amerikanische Fahrer darstellen und ihnen den Weg ebnen", äußerte der Teammanager, und fügte an: "Wir haben die Möglichkeit, einem jungen US-Amerikaner die Chance zu geben, die er bei einem anderen Team in einer Million Jahren nicht bekommen würde. In gewisser Weise ist dies eine große Verantwortung für uns und in anderer Hinsicht auch eine großartige Chance, einige Risiken einzugehen und ihnen eine Gelegenheit zu bieten. Vielleicht können wir ja eine Rocky-Story schreiben."
Der große Nachteil dabei ist, dass die Zeit drängt: Wann das neue US F1-Auto fertig werden wird, steht angesichts der aktuellen politischen Turbulenzen in den Sternen. Dazu kommt das nach wie vor in Kraft befindliche Testverbot. Windsors Schlussfolgerung lautet also: "Das sind sicherlich gute Gründe dafür, zunächst einen erfahrenen Piloten an der Seite eines jungen Amerikaners fahren zu lassen."
Ein gesunder Mix also, der jedoch auf der Seite der Jugend eine große Überraschung bieten könnte. Was Windsor nämlich nicht verriet, ist die Personalie Kyle Busch, die offenbar immer konkreter wird. Der Shooting-Star der NASCAR hatte bereits einige Male öffentlich sein Interesse an der Formel 1 angemeldet.
Erster Downforce-Test für Kyle Busch

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Kyle Busch wird in Daytona im Auto von Juan Pablo Montoya sitzen Zoom
Kyle Busch wurde Anfang Mai 24 Jahre alt und gilt in NASCAR-USA als der Fahrer mit der größten Fahrzeugbeherrschung. Der Haken: Autos mit hoher Downforce hat der NASCAR-Pilot aus Las Vegas bisher nicht oft gefahren. Doch das ändert sich bald, denn am 4. Juli tritt Kyle Busch auf dem Rundkurs innerhalb des Daytona International Speedways in der US-amerikanischen GrandAm-Serie für Chip Ganassi an.
Just in dem Auto also, in dem Juan Pablo Montoya zuletzt zweimal die 24 Stunden von Daytona bestritt. Der Teamkollege von Kyle Busch wird in Daytona übrigens Scott Speed sein, der bekanntlich bereits über Formel-1-Erfahrung verfügt. Es handelt sich dabei also um nichts anderes, als eine erste Testfahrt für den Lenkradkünstler, der in der NASCAR bereits einige Rundstreckenrennen gewann.
Keine Frage: Sollte der Formel-1-Flirt des NASCAR-Bösewichts wirklich an Intensität zunehmen, dann würde dies die Formel 1 in den USA wieder in die Schlagzeilen bringen, wie es ansonsten nur bei einem Wechsel von Danica Patrick verlaufen würde.
An den Finanzen würde solch ein Deal wohl nicht scheitern, denn Kyle Busch hat nach einer Formel-1-Karriere in jedem Fall noch viele gute NASCAR-Jahre vor sich. Wie formulierte es Windsor: "Vielleicht können wir ja eine Rocky-Story schreiben..."

