• 12.06.2009 14:11

  • von Roman Wittemeier

Das sind die neuen Teams: Drei aus 15

Wie die FIA die aus ihrer Sicht besten Neulinge fand: 15 Bewerbungen auf drei Plätze in der Formel 1 - Campos, US F1 und Manor sind dabei

(Motorsport-Total.com) - Weil sich die FIA dafür entschied, alle bisherigen Teams der Formel 1 auf die Nennliste für das kommende Jahr zu setzen, blieben für Neueinsteiger nur drei Plätze frei. Nach eigener Aussage lagen dem Motorsport-Weltverband zum Ende der Einschreibefrist insgesamt 15 Bewerbungen potenzieller Neulinge vor. Drei davon schieden bei erster Betrachtung aus, die zwölf verbliebenen Teams wurden einer intensiven Prüfung unterzogen.

Titel-Bild zur News: USF1-Logo

Das amerikanische Team darf als Formel-1-Mannschaft wieder US F1 heißen

Die neuen Teams mussten Unterlagen einreichen, die darlegen sollten, dass man strukturell und finanziell für die Königsklasse gerüstet ist. "Wir haben neun der vielversprechendsten Kandidaten befragt. Wir waren überrascht über die hohe Anzahl gut aufgestellter Teams mit solidem finanziellen Background", hieß es in einer Erklärung der FIA. "Die Kürze der Zeit hatte den Vorteil, dass wir feststellen konnten, wer seine Pläne bereit hat und Antworten liefern kann."#w1#

"In der Formel 1 müssen diese Teams schnell und kompetent handeln können. Dieses Auswahlverfahren war also eine Art 'Stresstest' für die Bewerber", hieß es vom Motorsport-Weltverband weiter. "Dieser Prozess hat uns bewiesen, dass der einzige Grund für freie Plätze in der Formel 1 in den vergangenen Jahren die hohen Kosten einer Teilnahme waren."

Welche Teams bereits in den ersten beiden Auswahlrunden ausschieden, wurde ebenso wenig bekannt wie die Liste der möglichen Nachrücker. Sollten sich die FOTA-Teams und die FIA nicht innerhalb der kommenden sieben Tage über die von der Teamvereinigung gestellten Bedingungen einigen, könnten weitere Plätze frei werden. Die FIA will in einem solchen Fall weitere Neulinge mit in die Starterliste aufnehmen.

Die drei neuen Formel-1-Teams im Kurzprotrait:

Campos Grand Prix

Teamsitz: Spanien
Teamchef: Adrian Campos Suner
Motorenpartner: Cosworth
Kooperationen: Dallara, Xtrac
Teamhistorie: Das Campos Racing Team wurde 1998 von Ex-Formel-1-Pilot Adrian Campos gegründet. Seither war die Mannschaft in verschiedenen Meisterschaften vertreten, unter anderem in der GP2-Serie und in der Formel-3-Euroserie. Campos hat bisher sechs Fahrermeisterschaften gewonnen, holte fünf Teamtitel und ist derzeit Titelverteidiger als bestes Team der GP2 2008. Campos Grand Prix wird gemeinsam mit der spanischen Sportagentur Meta Image auftreten. Am Stammsitz des Rennteams in Madrid sind Verwaltung und Marketing untergebracht. Das Technikzentrum steht nahe Valencia, nur 25 Kilometer von der dortigen Rennstrecke entfernt. Im Werk werden die Fahrzeuge von Campos F3 Racing, Barwa GP2 und dem mexikanischen A1GP-Team vorbereitet.

Manor F1 Team

Teamsitz: Großbritannien
Teamchef: John Alfred Booth
Motorenpartner: Cosworth
Kooperationen: Wirth Research Limited
Teamhistorie: Manor kam 1990 als Hersteller in den Motorsport, als sich der Formelpilot John Booth entschied, mit einem eigenen Auto anzutreten. Seither hat Manor 171 Rennsiege, 19 Meistertitel unter anderem in der Formel Renault und in der Formel-3-Euroserie gefeiert. Manor hat seine Werke in Shefflield und Bicester. Als technischer Direktor fungiert der erfahrene Formel-1-Techniker Nick Wirth, der in den Jahren 1993 bis 1995 mit Simtek ein eigenes Team in der Königsklasse unterhielt und in den Folgejahren Chefdesigner bei Benetton war.

Team US F1

Teamsitz: USA
Teamchef: Ken Anderson
Motorenpartner: Cosworth
Teamhistorie: Das Team US F1 ist neu gegründet, soll aber von der reichen Formel-1-Erfahrung von Teamchef Ken Anderson profitieren, der rund 30 Jahre lang in der Königsklasse engagiert war. Anderson entwarf Siegerfahrzeuge für das weltberühmte Indy 500 und die IndyCar-Serie und war als Technikchef bei Onyx und Ligier unter Vertrag. Teamdirektor Peter Windsor war 35 Jahre lang als Journalist, Berater und Teammanager in der Formel 1. Windsor war unter anderem bei Renault, zeichnete bei Ferrari für die Chassis- und Fahrwerksabteilung verantwortlich und war als Berater der beiden Ex-Formel-1-Stars Carlos Reutemann und Nigel Mansell aktiv.