• 01.02.2003 12:03

"Unsere Fahrer werden hart gegeneinander fahren"

Während Williams von Montoya eine härtere Arbeitsweise fordert, nimmt das Team Ralf Schumacher in Schutz

(Motorsport-Total.com) - In der letzten Saison waren sowohl Ralf Schumacher als auch Juan-Pablo meilenweit davon entfernt, ein ernst zu nehmender Gegner von Michael Schumacher und Ferrari darzustellen: "Man hört alle fünf Minuten, dass man die Dinge genauso wie Michael tun muss, nur weil er gewinnt", beklagt sich Montoya. "Wenn wir das richtige Auto hätten, dann könnten auch wir den Titel gewinnen. Michael siegt, weil er das Auto dazu hat und wir nicht. Hoffentlich haben wir in diesem Jahr ein Auto, mit dem wir gewinnen können."

Titel-Bild zur News: FW25

Wird sich der FW25 als Ferrari-Schreck herauskristallisieren?

Auch Teamkollege Ralf Schumacher will nichts davon wissen, dass die Fahrer daran Schuld sind, dass es bisher mit dem Titel nicht geklappt hat: "Es gibt keinen Zweifel daran, dass sowohl ich selbst als auch Juan Rennen gewinnen können. Wir sind schnell, das steht außer Frage. Sobald wir ein ähnlich gutes Paket wie Ferrari haben, wird es für sie sehr schwierig werden. Michael ist ein außergewöhnlicher Fahrer, aber er hat fünf Jahre gebraucht, um den Titel mit Ferrari zu gewinnen."

Dennoch fordert Teamchef Frank Williams von seinem Fahrer Juan-Pablo Montoya eine andere Herangehensweise an die Arbeit, denn der Brite ist der Meinung, dass sich der Kolumbianer zwar schon gebessert hat, sich aber immer noch zu sehr auf sein Talent verlässt: "Juan muss die Herausforderung respektieren und dementsprechend darauf reagieren. Das ist die Brücke, über die er gehen muss, aber das hat er schon selbst herausgefunden."

Auch Gerhard Berger glaubt, dass Montoya noch viel aus sich herausholen kann: "Er ist einer der talentiertesten Fahrer, die ich je gesehen habe. Seine Fahrzeugbeherrschung ist brillant, ebenso seine Überholmanöver. Fahrerisch ist er auf dem gleichen Level wie Michael. Bei ihm ist es die Frage, ob er an jedem Wochenende das Beste aus dem Auto herausholen kann, da fehlt es ihm noch ein wenig an Erfahrung und auf diesem Gebiet muss er hart an sich arbeiten."

In Schutz nimmt Frank Williams seinen Fahrer Ralf Schumacher, der nach seinem einzigen Sieg in Malaysia vergangene Saison wieder einmal in der Kritik stand: "Wir bekamen von Ralf nicht das, was wir wollten, weil er nicht das Beste aus seinem Auto herausholen konnte. Es war einfach nicht schnell genug. Ralf ist stark, zuverlässig und ein extrem schneller Fahrer und er kann mit Juan sehr häufig mithalten. Wir haben keine Zweifel an seinen Fähigkeiten."

Auch Ralf Schumacher schätzt seine Leistung hoch ein, will aber ebenfalls an sich arbeiten: "2002 habe ich den einzigen Sieg für unser Team geholt. 2003 sollten es mehr Siege sein. Das Team wird weiterhin von der Tatsache profitieren, dass die Leistungen von Juan-Pablo Montoya und mir selbst ebenbürtig sind. Natürlich sollten Kollisionen wie die eine in Indianapolis nicht mehr passieren?"

Wie bereits im vergangenen Jahr wird Williams auch in diesem Jahr nicht auf einen Fahrer setzen ? einen Nummer-1-Fahrer wird es nicht geben: "Sie werden hart gegeneinander fahren, da haben wir keine Zweifel", so Teamchef Frank Williams. "Wir sind Racer, aus diesem Grund sind wir doch hier. In Wahrheit werden wir kritisiert, egal wie wir es machen, ob wir einen Nummer-1-Fahrer haben oder nicht."