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Bridgestones einzigartige Entwicklungstechnologie
Auch 2003 könnten die Regenreifen von Bridgestone der Konkurrenz überlegen sein ? dank einer besonderen Entwicklungstechnologie
(Motorsport-Total.com) - Lag Michelin zu Beginn der Saison 2002 im Regen noch um Sekunden hinterher, so war man gegen Ende der Saison zumindest bei starkem Regen auf ungefähr dem gleichen Level wie Bridgestone, dennoch waren die Japaner gegenüber der Konkurrenz aus Frankreich überlegen ? vor allem bei leicht nassen Bedingungen.

© xpb.cc
Bridgestones Intermediates waren jener der Konkurrenz haushoch überlegen
Doch Bridgestone war im Regen nicht immer gut. Bevor man in die Formel 1 einstieg, war die ärmliche Vorstellung 1992 beim DTM-Rennen auf dem Nürburgring ein Rennen, bei dem man viel Schmerzensgeld zahlen musste. Sieben bis acht Sekunden war man pro Runde langsamer als die Konkurrenz. Man raffte sich zusammen und arbeitete intensiv an den Regenreifen. Heute ist Bridgestone auch in der Serienproduktion häufig im Nassen der Konkurrenz von Michelin überlegen.
Was viele nicht wissen: Ob ein Reifen im Regen gut funktioniert oder nicht, hängt in der Formel 1 in erster Linie davon ab, wie der Gummi und das Wasser chemisch miteinander reagieren. Man kann also nicht einfach hingehen, und das Profil von der Konkurrenz kopieren. Dennoch ist das Profil sehr wichtig, denn man muss das richtige Verhältnis zwischen Auflageflächen und Einkerbungen finden. Die Form der Rillen ist wichtig, denn sie bestimmt, wie gut das Wasser verdrängt werden kann.
"Wenn man die Anzahl der Einkerbungen erhöht, dann werden die Ausbuchtungen kleiner sein, was bedeutet, dass man weniger Kontakt zur Strecke hat", erklärt Hisao Suganuma, Motorsportdirektor von Bridgestone. "Das sorgt dafür, dass auf die Ausbuchtungen mehr Kräfte wirken, was zu mehr Bewegung des Reifens führt. Das kann das Auto instabil wirken lassen und es schlussendlich langsamer machen."
Suganuma weiter: "Ein Intermediate-Reifen, der für feuchte Bedingungen konstruiert ist, hat größere Ausbuchtungen, um die Steifheit zu erhöhen und dafür zur sorgen, dass man schneller durch Kurven fahren kann. In diesem Fall ist die Anzahl der Einkerbungen verringert, so dass der Reifen weniger Wasser verdrängen kann. Aus diesem Grund ist der Intermediate nicht geeignet, wenn es stark regnet oder Wasser auf der Strecke steht."
In der kommenden Saison können die Fahrer nicht mehr zwischen verschiedenen Reifenvarianten bei Regen wählen. Laut dem Reglement ist nur ein einziger Regenreifen erlaubt, dieser muss dann sowohl bei leichtem als auch bei starkem Regen funktionieren. Für die Reifenhersteller eine riesige Herausforderung, bei der Bridgestone auf eine Technologie zurückgreifen kann, die nach eigenen Angaben in der Branche einzigartig ist.
Bridgestone war der erste Reifenhersteller, der die 'Hydro Simulation Technology' einsetzte und damit per Computersimulation genau berechnen konnte, wie ein Reifen Wasser verdrängt. Versuche mit Hochgeschwindigkeitskameras, die Autos von unten beim Durchfahren einer mit Wasser versetzten Glasplatte filmen, sind damit unwichtig geworden. "Wir verwendeten diese bahnbrechende Technologie, um zum ersten Mal zu sehen, was wir früher mit bloßem Auge nicht sehen konnten. Wir konnten so ein Profil entwickeln, dass Wasser effektiv verdrängt und gleichzeitig mit der Mischung harmoniert."
"Mit dieser Technologie können wir neue Profile finden und verbessern, bevor wir damit überhaupt auf die Strecke gehen", so Entwicklungschef Hirohide Hamashima. "Davor haben wir das Profil einfach auf der Basis von Erfahrungswerten entworfen. Nun ist dies ein vom Computer unterstützter Prozess anstatt es einfach auszuprobieren. Manchmal erzielt man ein Design, das dem sehr ähnlich kommt, was wir aus der Erfahrung sowieso wissen. Manchmal jedoch gibt uns der Computer auch neue Ideen."
"Man kann dies mit einem Windkanal für Reifen vergleichen. Wir können den Wasserwiderstand berechnen und die Menge, die wir durch das Profil beseitigen können. Der Computer passt das Profil so an, dass wir eine maximale Menge an Wasser verdrängen können." Nach den Simulationen werden nur die besten Designs produziert und auf der Strecke ausprobiert.

