Ungarn: Deutsche sorgen für Zuschauerprobleme
Die Techno-Veranstaltung "Budapest Parade" stielt der Formel 1 in Ungarn die Show - Zuschauerrückgang auch am Hungaroring
(Motorsport-Total.com/sid) - Die ungarische Version der Love Parade hat die Formel 1 in Budapest in die zweite Reihe gedrängt. Fast eine halbe Million Menschen tanzten bei der "Budapest Parade" zu Techno-Musik, während vor den Toren der Hauptstadt vor allem wegen der ausbleibenden deutschen Zuschauer nur 100.000 Fans an die
Rennstrecke kamen.

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Die Tribünen am Hungaroring sind nur halb gefüllt
Auch die Formel-1-Premiere von Lokalmatador Zsolt Baumgartner half da nicht viel. Der ungarische Staat muss deshalb für Verluste von umgerechnet mehr als zwei Millionen Euro aufkommen. Trotzdem ist das Rennen am umgebauten Hungaroring zumindest bis 2006 gesichert.
"Wir zahlen Bernie Ecclestone jedes Jahr drei Milliarden Forint - das sind 12,5 Millionen Euro - für die Ausrichtung des Rennens", erklärte Pressechef Sandor David beim 18. Ungarn-Grand-Prix. Die Einnahmen lägen aber trotz vergleichsweise moderater Eintrittspreise ab 120 Euro etwa zwei Millionen Euro darunter: "Bei uns hat es unter anderem daran gelegen, dass in vielen deutschen Bundesländern keine Schulferien mehr sind." Generell gehen die Zuschauerzahlen in der Formel 1 weltweit zurück - am Nürburgring kamen 100.000 Fans weniger, in Hockenheim 20.000 Zuschauer.
Obwohl die Formel 1 in Ungarn ein Zuschussgeschäft ist, wollen die Organisatoren das Rennen langfristig sichern. "Wir haben mit Bernie Ecclestone über eine Vertragsverlängerung bis 2010 verhandelt und rechnen mit seiner Zusage. Wir haben die Strecke wie gefordert interessanter gemacht", sagte David.
Der Kurs wurde für eine Millionensumme um 410 Meter verlängert, die um 202 Meter gestreckte Zielgerade erlaubt nun Geschwindigkeiten von 300 Stundenkilometern. Als besonderes Bonbon durfte Bernie Ecclestone eine Ausstellung mit Bronzebüsten aller Formel-1-Weltmeister und Ungarn-Sieger eröffnen.

