Unfall von Schumacher beendet viertes Freies Training

Barrichello fuhr Bestzeit am Samstagmorgen, Michael Schumacher sorgte aber mit einem Unfall für eine gewaltige Schrecksekunde

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Hunde-Chaos im dritten Freien Training, als nur 20 Minuten gefahren werden konnte, weil zwei streunende Hunde den Fahrbetrieb störten, musste nun auch die vierte Session dieses Wochenendes frühzeitig abgebrochen werden, weil Weltmeister Michael Schumacher (Ferrari) im Mittelsektor einen schweren Unfall erlitt.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Michael Schumacher neben dem Ferrari-Wrack nach dem Unfall

Der 35-Jährige, im Klassement am Ende mit 0,123 Sekunden Rückstand auf seinen Teamkollegen Rubens Barrichello, der mit 1:10.229 die bisher beste Zeit des Wochenendes aufstellte, hatte, kam in einer schnellen Rechtskurve auf Bodenwellen von der Strecke ab. Schumachers F2004 schlitterte über die asphaltierte Auslaufzone und schlug anschließend heftig in die Reifenstapel ein, wobei es fast noch zu einem Überschlag gekommen wäre. Als die Energie aus dem Crash raus war, entzündete sich obendrein auch noch das Heck.#w1#

Droht Schumacher eine Rückversetzung um zehn Startpositionen?

Damit besteht die akute Gefahr, dass der Ferrari-Superstar im Qualifying nicht mit seinem Einsatzmotor antreten kann, was eine Rückversetzung in der Startaufstellung um zehn Positionen bedeuten würde - und eine denkbar günstige Ausgangsposition für Barrichello, der im Moment der stärkste Pilot an diesem Wochenende zu sein scheint. Hinter den Ferraris folgten die "Silberpfeile": Kimi Räikkönen hatte 0,156, David Coulthard, der sich einmal unglücklich in der Boxengasse drehte, 0,184 Sekunden Rückstand.

Ebenfalls noch in unmittelbarer Nähe der Schnellsten klassierte sich BAR-Honda-Pilot Jenson Button (+ 0,251) an fünfter Position, während erst zum Sechstplatzierten, Fernando Alonso (Renault/+ 0,454), ein etwas größeres Loch klaffte. Ralf Schumacher (BMW-Williams/+ 0,768), Takuma Sato (BAR-Honda/+ 0,898), Mark Webber (Jaguar-Cosworth/+ 0,901) und Lokalmatador Felipe Massa (Sauber-Petronas/+ 0,913) komplettierten die Top 10.

Etwas stärker als in den bisherigen Trainings war diesmal der Brasilien-Sieger von 1997, Jacques Villeneuve, unterwegs, der seinen Renault auf Platz zwölf stellte und 1,092 Sekunden auf die Spitze verlor, obwohl er zwischenzeitlich sogar an zweiter Stelle lag. Davor nistete sich Juan-Pablo Montoya auf dem für ihn mäßigen elften Rang ein. Rückstand des BMW-Williams-Piloten: 0,928 Sekunden.

Klien stark, konnte aber am Ende nicht mehr zusetzen

Jaguar-Cosworth-Rookie Christian Klien verkaufte sich über weite Strecken der Session sehr gut, konnte dann aber am Ende nicht mehr nachsetzen und musste sich bei 2,019 Sekunden Rückstand mit dem 16. Platz zufrieden geben. Damit landete er unmittelbar vor Jordan-Ford-Pilot Nick Heidfeld (+ 2,070). Dessen Teamkollege, 'F1Total.com'-Kolumnist Timo Glock, absolvierte immerhin 17 Runden, fand als Vorletzter aber wieder nicht richtig in seinen Rhythmus.

Im Qualifying am Nachmittag werden vermutlich wenige Hundertstel entscheiden, da die Abstände weiterhin sehr eng beisammen liegen. Auch der Reifenkrieg könnte eine große Rolle spielen: Im Moment scheint Bridgestone die Nase vorne zu haben, Michelin verfügt aber über enorme Konstanz, wie Webber im Jaguar beweisen konnte, als er zu Beginn dieser Session einen Long-Run fuhr und auf der 15. Runde noch einmal eine persönliche Bestzeit aufstellte.