Unfall beendet spannendes Freies Samstagstraining
Eine Dreierkollision beendete das vierte Freie Training vorzeitig - Bestzeit für Fisichella vor Alonso und Räikkönen - Schumacher Neunter
(Motorsport-Total.com) - Bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen knapp über 20 Grad lieferten die beiden Freien Trainings am Samstagmorgen erstklassige Unterhaltung für die Zuschauer auf den Tribünen in Monaco: Es herrschte viel Fahrbetrieb, die Bestzeiten purzelten im Sekundentakt - und am Ende der zweiten Session passierte dann auch noch der obligatorische Massencrash.

© Renault
Giancarlo Fisichella scheint an diesem Wochenende gut in Form zu sein
Drei Minuten vor Schluss fuhren Juan-Pablo Montoya (McLaren-Mercedes), Ralf Schumacher (Toyota), David Coulthard (Red-Bull-Cosworth) und Jacques Villeneuve (Sauber-Petronas) in einer Reihe zum Casino hinauf. Das frühe Abbremsen der Schlange dürfte Villeneuve überrascht haben, der Coulthard ins Heck fuhr und den Schotten in den Toyota von Schumacher schob. Die Session musste wegen der vielen Wrackteile auf der Strecke natürlich vorzeitig abgebrochen werden.#w1#
Fisichella und Alonso auf Platz eins und zwei
Die Bestzeit blieb somit Giancarlo Fisichella (Renault), der den Kurs im schnellsten seiner 18 Versuche im vierten Freien Training in 1:13.988 umrundete. Sein Teamkollege Fernando Alonso wurde mit einem Pensum von 14 Runden und 0,059 Sekunden Rückstand Zweiter, kam aber durch den Massencrash um seinen letzten Versuch einer ernsthaften Attacke. Im Gegensatz zur ersten Session gingen Fisichella und Alonso diesmal übrigens recht früh auf die Strecke, nämlich schon nach vier Minuten.
Platz drei sicherte sich Kimi Räikkönen (McLaren-Mercedes/+ 0,279/10 Runden), gefolgt von Jarno Trulli (Toyota/+ 0,334/11 Runden) und Mark Webber (BMW WilliamsF1 Team/+ 0,430/10 Runden). Webbers Teamkollege Nick Heidfeld (10 Runden) hatte auf seiner schnellsten Runde übrigens Verkehr und kam daher nicht über Position elf mit 1,208 Sekunden Rückstand hinaus. Allerdings brillierten beide BMW WilliamsF1 Team Fahrer mit Bestzeiten im letzten Sektor.
Ralf Schumacher erlebte bis zum Zwischenfall am Ende an und für sich eine problemlose Session, wurde nach zehn Runden mit 0,471 Sekunden Rückstand als Zehnter gewertet. Bruder Michael (14 Runden) erging es wesentlich schlechter: Der Ferrari-Superstar lag zwar 20 Minuten vor Schluss kurzzeitig in Führung, konnte sich anschließend aber nicht mehr steigern und musste sich daher mit Platz neun zufrieden geben. Rubens Barrichello (Ferrari/+ 1,649/8 Runden) wurde gar nur Zwölfter.
Montoya drehte sich bei hoher Geschwindigkeit am Hafen
Für die zweite große Schrecksekunde der Session - chronologisch gesehen eigentlich die erste - sorgte Montoya mit einem spektakulären Dreher am Hafen, ausgelöst möglicherweise durch einen Defekt oder einen Reifenschaden hinten. Der Kolumbianer nistete sich zwar mit nur 0,555 Sekunden auf Platz sieben des Klassements ein, hatte bei seinem 280-km/h-Abflug am Ausgang des Tunnels aber viel Glück, dass er nirgends eingeschlagen hat.
Neuerlich einen starken Eindruck hinterließ im vierten Freien Training Red-Bull-Cosworth - David Coulthard (+ 0,594/16 Runden) und Vitantonio Liuzzi (+ 1,010/16 Runden) landeten in den Top 10. Auch Minardi-Cosworth-Pilot Patrick Friesacher ließ als 15. mit nur 4,518 Sekunden Rückstand sein Talent wieder aufblitzen. Der Österreicher ließ damit beide Jordan-Toyota-Fahrer sowie seinen Teamkollegen Christijan Albers deutlich hinter sich.
Technische Probleme bei Albers
Apropos Albers: Der Niederländer rollte 14 Minuten vor Schluss bei Start und Ziel plötzlich aus, konnte aber von Streckenposten durch die Boxenausfahrt zurück in die Garage geschoben werden. Sieben Minuten später ging er noch einmal auf die Strecke. Albers wurde aber gleich auf seiner ersten Runde wieder langsam, behinderte am Hafen den von hinten heranstürmenden Fisichella und musste anschließend wieder die Box ansteuern.
Was die Resultate des Samstagmorgens für das Qualifying am Nachmittag bedeuten, ist noch nicht eindeutig vorherzusagen, klar ist jedoch, dass Renault und McLaren-Mercedes im Moment die am besten sortierten Teams sind. Ferrari hat zwar noch nicht alle Karten aufgedeckt, kann aber die Pace der Spitze offensichtlich nicht ganz gehen. Prinzipiell steht uns nach diesen beiden unterhaltsamen Sessions aber sicher ein interessanter Kampf um die Startpositionen bevor.

