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Umbruchsstimmung bei Williams
Bei BMW-Williams regiert das Krisenmanagement; Antonia Terzi, von Ferrari gekommen, könnte eine Führungsrolle übernehmen
(Motorsport-Total.com) - Bei BMW-Williams wird die Notbremse gezogen. Der Auftakt für Ferrari in die Saison 2003 mag leicht enttäuschend sein, doch für Williams gerät er langsam zu einem Desaster. Juan-Pablo Montoya konnte in Australien einen zweiten Platz einfahren, doch in Malaysia war man jenseits von Gut und Böse. Ralf Schumacher kämpfte sich auf den vierten Platz nach vorne, aber die schnellsten Rundenzeiten der Williams im Rennen lagen weit mehr als eine Sekunde hinter den Ferrari.

© BMW-Williams
Ein freudliches Gesicht von Patrick Head ist derzeit Mangelware
Dabei treten McLaren und Ferrari noch mit den alten Autos an. Sollte der MP4-18, respektive der F2003-GA, eklatant schneller sein als ihre jeweiligen Vorgänger, so wäre der Abstand von Williams noch bedrückender. Bereits nach zwei Rennen liegt das Team nur auf Platz vier der Herstellerwertung ? noch hinter Renault. Da reicht es nicht aus, dass der FW25 Potential besitzt, man muss es auch herausholen.
Patrick Head, der Technische Direktor von Williams, stellte hierfür nun die Weichen. Zwei Mitarbeiter der Designabteilung des Teams mussten bereits vor Australien ihre Koffer packen: Jason Somerville und Nick Allcock. Gleichzeitig wird die gesamte Designabteilung des Teams aus Grove radikal umgestaltet, um einen frischen Wind ins Spiel zu bringen.
Wie genau die neue Struktur der Aerodynamikabteilung aussehen wird, wurde bisher nicht bekannt. Antonia Terzi stünde jedoch bereits, die Führung der 40-köpfigen Gruppe zu übernehmen. Terzi kam im Frühjahr 2002 von Ferrari zu Williams. Die 33-jährige Italienerin soll für einige Veränderungen verantwortlich sein, die kurzfristig vor dem Saisonstart in Australien noch für eine Leistungssteigerung sorgten.
Auch Patrick Head konzentriert sich auf die Verbesserungen am neuen Auto. Der Brite weilte nicht an der Strecke in Sepang, sondern blieb im heimischen England, um die Entwicklungen zu forcieren. Der geplante neue Windkanal, der Modelle im Maßstab 1:1 aufnehmen kann und dringend vom Team benötigt würde, wird jedoch in diesem Jahr nicht mehr fertig. Die Lage von Williams ist auch deshalb schwierig, weil BMW noch immer nicht den Vertrag verlängert hat, auch wenn es unwahrscheinlich ist, dass die Bayern mit einem eigenen Team antreten werden.
Doch weder die Offiziellen des Teams noch die Fahrer Juan-Pablo Montoya und Ralf Schumacher stecken die Köpfe in den Sand. Die Tatsache, dass die Diskussionen nicht in der Öffentlichkeit ausgetragen werden, verhilft dem Team zu einer ruhigen Arbeitsweise. Überstürztes Handeln wäre ohnehin nicht angebracht, und das Team glaubt weiterhin an das Konzept des FW25, den man nun zu einem Siegerauto entwickeln möchte.

