Überraschung: Barrichello und Trulli in erster Reihe

Eine bunte Startaufstellung ergab das Qualifying in Silverstone: Barrichello und Trulli in Reihe eins, Schumacher nur Fünfter

(Motorsport-Total.com) - Alles hatte sich auf einen Schlagabtausch zwischen Michael Schumacher und den BMW-Williams-Piloten im Qualifying eingestellt, doch schlussendlich kam es anders als gedacht: Außenseiter Rubens Barrichello (Ferrari) holte sich bei guten Bedingungen die Pole Position in Silverstone vor Jarno Trulli (Renault) und WM-Mitfavorit Kimi Räikkönen (McLaren-Mercedes).

Titel-Bild zur News: Rubens Barrichello

Freude bei "Rubinho": Mit der Pole für ihn hatten nur wenige gerechnet

Barrichello ging als Zweiter auf die Strecke und schlug zu diesem Zeitpunkt die Zeit von Justin Wilson (Minardi-Cosworth) um 4,259 Sekunden, wusste sofort, dass er damit sicher weit vorne stehen würde. Als erster Favorit biss sich Räikkönen die Zähne an dieser Marke aus, der Finne brachte aber wenigstens eine solide Runde zustande und klassierte sich so unterm Strich an dritter Position. Speziell in den Mutkurven des ersten Sektors holte Barrichello die entscheidende Zeit.

Zweiter wurde völlig überraschend Jarno Trulli, der im zweiten und dritten Streckenabschnitt sogar überhaupt am schnellsten war, die Runde aber zu verhalten anging und somit nicht mehr nach der Pole Position greifen konnte. Dennoch hat er sich keinen Vorwurf zu machen, ließ er doch beispielsweise seinen Teamkollegen Alonso (8.) deutlich hinter sich, was bei Renault-Boss Flavio Briatore für Kopfschütteln sorgte.

Im Bruderduell hatte heute Ralf Schumacher (BMW-Williams) die Nase um 0,14 Sekunden vorne: Der Wahl-Österreicher startet morgen als Vierter aus der zweiten, Michael als Fünfter aus der dritten Reihe. Damit stehen alle WM-Favoriten auf den Positionen drei bis fünf, was in jeder Hinsicht auf ein spannendes Rennen hoffen lässt. Der Weltmeister hätte heute Potenzial für mehr in Griffweite gehabt, warf die mögliche Pole aber mit einem Fahrfehler in der Abbey-Kurve weg.

Zu den Überraschungen des Tages gehörte Cristiano da Matta (Toyota) auf Platz sechs mit weniger als einer Sekunde Rückstand, während Teamkollege Panis (13.) im letzten Sektor alle Chancen auf eine Überraschung verspielte. Montoya (BMW-Williams), im Freien Training noch Schnellster, wurde enttäuschender Siebenter, verwies damit aber wenigstens Alonso, Villeneuve (BAR-Honda) und Pizzonia (Jaguar-Cosworth), der erst zum zweiten Mal das teaminterne Stallduell gewann, hinter sich.

David Coulthard (McLaren-Mercedes) kam heute einmal mehr nicht auf Touren, enttäuschte im Qualifying maßlos und wirkte auch in den ersten Interviews nach seinem zwölften Platz sichtlich niedergeschlagen. 1,6 Sekunden fehlten ihm auf die Spitze, 1,2 auf den "Iceman" ? und gerade vor heimischem Publikum in Silverstone ist dies eine empfindliche Niederlage. Ähnlich unzufrieden wie der Schotte war nur Nick Heidfeld (16.) im Sauber.

Heinz-Harald Frentzen bekam eine solide Runde hin und schöpfte die Möglichkeiten seines Fahrzeugs aus, ließ trotz eher konservativer Strategie beide Jordans hinter sich und reihte sich an 14. Stelle ein. Unmittelbar hinter ihm wird morgen Giancarlo Fisichella (Jordan-Ford) ins Rennen gehen, Chancen auf Punkte haben damit beide wohl kaum. Gleiches gilt für Jenson Button, weil in der Becketts-Kurve die Aufhängung seines BAR-Honda kollabierte ? letzter Platz.