Turvey: "Können Lewis und Jenson helfen"
McLaren-Testfahrer Oliver Turvey verteidigt die Strategie, beim Mugello-Test auf die Stammpiloten zu verzichten und sieht das Team auf Kurs
(Motorsport-Total.com) - Anders als Red Bull, Ferrari und Mercedes ist McLaren aus den Reihen der vier großen Teams das einzige, das beim Mugello-Test nicht auf seine Stammpiloten zurückgreift. Stattdessen testen Gary Paffett und Oliver Turvey, die beiden offiziellen Test- und Ersatzfahrer des Teams aus Woking, in der Toskana. Red-Bull-Pilot Mark Webber kann diese Strategie nicht nachvollziehen.

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Testfahrer Oliver Turvey sieht McLaren in Mugello auch ohne Stammfahrer auf Kurs
Bei McLaren hingegen sieht man sich auf Kurs. "Das Testprogramm konzentriert sich in erster Linie auf Entwicklungsteile", offenbart Turvey und will sich dabei nicht auf einzelne Bereiche wie den Auspuff beschränken: "Es betrifft das komplette Auto. Wir haben sowohl auf aerodynamischer als auch auf mechanischer Seite neue Teile dabei." Am Mittwoch testete das Team unter anderem einen neuen Frontflügel.
Ausgehend von der Arbeit im Simulator, die er und Paffett in der Fabrik in Woking während der vergangenen Wochen verrichteten, sei es eine gute Entscheidung gewesen, "uns jetzt beide fahren und am Auto arbeiten zu lassen", wie der 25-Jährige betont. "Speziell zu diesem Zeitpunkt der Saison ist es wichtig, die Entwicklung des Autos voranzutreiben." Die übrigen Testteams freilich greifen dafür auf die Stammpiloten zurück.
Turvey verteidigt dennoch die Strategie von McLaren. "An den Rennwochenenden gibt es nicht viel Zeit zum Testen und Entwickeln. Wir hingegen können hier die Eindrücke aus dem Simulator auf der Strecke umsetzen und Lewis und Jenson im Hinblick auf die anstehenden Rennen helfen." Dank regelmäßiger Nachbesprechungen sowohl bei den Rennen als auch bei den Tests wissen laut Turvey sowohl die Stammfahrer als auch die Testfahrer stets über den aktuellen Stand der Dinge Bescheid.
"Ich hoffe, dass den Jungs dank unserer Arbeit hier ein besseres Auto in Barcelona zur Verfügung steht", sagt der Testfahrer und bedauert in diesem Zusammenhang den geringen Fahrbetrieb am ersten Tag. "Die Bedingungen waren natürlich nicht ideal", so Turvey, der am Dienstagvormittag im Auto saß. "Wir konnten im Nassen nicht viel fahren, brachten aber dennoch ein paar nützliche Runs zu Stande, um Aero-Daten für die Entwicklung zu sammeln. Es ist zwar frustrierend, dass die Bedingungen nicht besser waren, aber wir haben meiner Ansicht nach das Beste daraus gemacht. Die Ingenieure waren zufrieden."
"Wir haben zwar nicht alles erreicht, was wir uns vorgenommen hatten, aber die wichtigsten Punkte konnten wir abarbeiten", so der Brite mit Blick auf den über weite Strecken verregneten Dienstag. Am Mittwoch präsentierte sich der Mugello Circuit wesentlich freundlicher, weshalb die Hoffnung bei McLaren groß ist, das im Vorfeld vorgesehene Testprogramm vollständig durchziehen zu können.

