Turbulentes 2. Freies Training in Melbourne

Der Samstagmorgen begann mit Bestzeit für Jenson Button und Unfällen von Michael Schumacher und Kimi Räikkönen

(Motorsport-Total.com) - Spannender hätte die neue Formel-1-Saison kaum beginnen können: Gestern das aufregende Einzelzeitfahren, heute ein turbulentes und abwechslungsreiches Freies Training am Samstagmorgen in Melbourne. Bestzeit fuhr Jenson Button.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Wird BAR zur großen Überraschung? Button fuhr jedenfalls Bestzeit...

Der BAR-Honda-Pilot bestätigte damit die Frühform seines Teams von gestern, drehte 16 Runden und kam auf eine Top-Marke von 1:27.415, was deutlich langsamer ist als am ersten Trainingstag. Daraus kann man wiederum schließen, dass bei den meisten Piloten noch eine Menge Sprit im Tank war, weil generell die Rennvorbereitungen im Vordergrund standen. Hinter Button wurde Rubens Barrichello (Ferrari) guter Zweiter.

Für die große Schrecksekunde der ersten 45 Minuten sorgte Kimi Räikkönen: Der McLaren-Pilot flog zehn Minuten vor Schluss ab und beschädigte die linke Seite seines MP4-17D stark. Immerhin blieb er unverletzt. Ähnliches Pech hatte Weltmeister Michael Schumacher, der lange führte, dann aber mit seinem Ferrari leicht eine Wand touchierte und mit drei Rädern zurück an die Box rollte. Antonio Pizzonia (Jaguar-Cosworth) flog ebenfalls ohne große Folgen ab.

Ein Lebenszeichen gab Ralf Schumacher als Dritter von sich, Teamkollege Montoya wurde Sechster, obwohl es einmal beunruhigend aus dem Heck seines BMW-Williams qualmte. Stark auch wieder das Renault-Team: Jarno Trulli hatte als Fünfter sechs Zehntelsekunden Rückstand, Fernando Alonso belegte mit unwesentlich langsamerer Zeit Rang sieben. Coulthard (McLaren), Webber (Jaguar) und Villeneuve, der seinen BAR kurz vor Schluss abstellen musste, rundeten die Top-10 ab.

In der hinteren Hälfte des Feldes kam es zu keinen Überraschungen, sieht man einmal von einer eher mäßigen Performance des Toyota-Teams ab. Den letzten Platz belegte Jos Verstappen, der im Minardi keine einzige gezeitete Runde hinlegen konnte, Vorletzter wurde sein Teamkollege Justin Wilson. Ralf Firman (Jordan-Ford) blieb als 17. ebenfalls deutlich hinter Fisichella und auch den Erwartungen zurück.

Das innerdeutsche Duell im Sauber-Team entschied diesmal Heinz-Harald Frentzen (12.) für sich, der Heidfeld (16.) rund eine halbe Sekunde abnahm. Der C22 der beiden Mönchengladbacher funktionierte bisher zwar äußerst zuverlässig, ist aber noch nicht schnell genug. Trösten kann sich die Schweizer Truppe mit dem guten Wetter in Melbourne ? entgegen diverser Prognosen und im Gegensatz zu gestern Nacht blieb es zunächst trocken.