Trulli fährt im Freien Training klare Bestzeit

Neue Kräfteverhältnisse in der Formel 1: Ein Renault fuhr im Freien Samstagstraining Bestzeit, Michael Schumacher geschlagen

(Motorsport-Total.com) - Das letzte Freie Training vor dem für die Startaufstellung entscheidenden Einzelzeitfahren ist beendet ? und das nicht ohne Überraschungen: Jarno Trulli (Renault) fuhr mit großem Abstand Bestzeit, Titelverteidiger Michael Schumacher konnte noch nicht überzeugen.

Titel-Bild zur News: Jarno Trulli

Bärenstark - oder nur wenig Benzin? Trulli war im Training voran

Ganz Melbourne fragt sich: Was ist los mit Michael Schumacher? Der Ferrari-Star beschädigte am Morgen sein Fahrzeug bei einem leichten Abflug, konnte erst nach 20 Minuten im letzten Freien Training wieder auf die Strecke gehen und kam auch dann eher schlecht als recht mit seinem F2002 auf einen Nenner. Immer wieder leistete sich Schumacher Ausrutscher und Quersteher, vom Nimbus der Unbesiegbarkeit kann keine Rede mehr sein.

Unterm Strich blieb ihm der 5. Platz mit mehr als acht Zehntelsekunden Rückstand. Teamkollege Rubens Barrichello war immerhin etwas schneller und wurde Dritter, nachdem er zuvor lange in Führung lag. Bestzeit fuhr aber Jarno Trulli (Renault) mit einem Vorsprung von 0,487 Sekunden auf Jenson Button (BAR-Honda). Inwieweit dieses unerwartete Klassement mit variierenden Spritmengen zu tun hat, kann aufgrund des neuen Reglements aber noch nicht eingeschätzt werden.

Leicht verbessert präsentierte sich das BMW-Williams-Team mit Montoya auf Platz vier und Schumacher auf Platz sechs. Unmittelbar dahinter landete Fernando Alonso, der offenbar mehr Sprit an Bord hatte als sein Renault-Stallkollege Trulli. Cristiano da Matta (Toyota) wurde trotz eines Drehers starker Neunter, Olivier Panis blieb knapp hinter ihm auf Position zehn.

Viel Pech hatte McLaren-Mercedes: David Coulthard blieb zwar in den Top-10, erlitt aber nach einem Reifenschaden einen Ausrutscher und konnte sich nicht mehr zurück in die Garage retten, weshalb er viel Zeit einbüßte. Kimi Räikkönen konnte nach seinem Crash am Morgen gar nicht mehr auf die Strecke gehen ? genau wie übrigens auch Jacques Villeneuve (BAR-Honda; mechanischer Defekt) und Antonio Pizzonia (Jaguar-Cosworth; Unfall).

Lokalmatador Mark Webber im Jaguar belegte Platz elf, bereitete sich solide auf den Rest des Wochenendes vor. Auch das Sauber-Team hatte dem Eindruck nach mehr Sprit an Bord als viele Konkurrenten, obwohl die schlechten Zeiten von Frentzen (14.) und Heidfeld (15.) nicht gerade optimistisch stimmen. Schlechter waren nur die Rookies Firman und Pizzonia sowie das Minardi-Duo. Apropos Minardi: Jos Verstappen kam im Gegensatz zur ersten Session zum Fahren.