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  • 17.08.2001 14:38

  • von Fabian Hust

Turbulenter Auftakt: Ferrari-Doppelführung in Ungarn

Einen unterhaltsamen ersten Trainingstag in Budapest beendeten die beiden Ferrari-Piloten als Tagesschnellste

(Motorsport-Total.com) - Seinem Ruf "Monaco ohne Leitplanken" wurde der Hungaroring am Freitag voll gerecht. Die Piloten hatten so ihre liebe Not mit der anspruchsvollen Streckenführung des 3,968 Kilometer langen Kurses in Ungarn - kaum ein Fahrer war nicht mindestens einmal neben der Strecke zu sehen.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Michael Schumacher war im Freien Training am Freitag der Schnellste

Mit einer Bestzeit von 1:16.651 Minuten war Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher in seinem Ferrari bereits am ersten Trainingstag fast eine Sekunde schneller als im Vorjahr auf seiner Pole-Position-Runde. Dass dem Ferrari die enge und viel Abtrieb verlangende Strecke liegt, unterstrich Teamkollege Rubens Barrichello, der nach 33 Runden bis auf 0.083 Sekunden an die Bestzeit von Schumacher herankam.

Dass aber auch mit McLaren-Mercedes an diesem Wochenende zu rechnen ist zeigte Mika Häkkinen, dem nach 26 Runden nur 0.138 Sekunden auf die Bestzeit fehlten. Teamkollege David Coulthard hatte Pech, er räuberte in der erste Trainingsstunde nach nur neun Runden so heftig über einen Randstein, dass er sich die komplette Unterseite des Autos so schwer beschädigte, dass er im 2. Freien Training gar nicht mehr auf die Strecke gehen konnte. Der Schotte wurde mit 1.531 Sekunden Rückstand noch als Zehnter geführt.

Dass man sich am Rennsonntag wohl auf einen Dreikampf wird einstellen müssen, untermauerte Ralf Schumacher, der nach einigen Drehern mit 0.657 Sekunden Rückstand nach 41 Runden der schnellste Michelin-Pilot war. Teamkollege Juan-Pablo Montoya hatte mit dem Kurs noch so seine Schwierigkeiten, leistete sich ebenfalls einige Dreher und wurde mit 1.873 Sekunden Rückstand als 13. geführt.

Wie so oft an einem Freitag präsentierte sich das Jaguar-Team in guter Form. Eddie Irvine wurde nach 31 Runden mit 0.758 Sekunden Rückstand auf dem fünften Platz gewertet, Teamkollege Pedro de la Rosa leistete sich ebenfalls einige Ausrutscher neben die Strecke und wurde mit 1.544 Sekunden als Elfter auf den Zeitenmonitoren geführt.

Die Überraschung des Tages war eindeutig Jean Alesi, der auf und Abseits der Strecke für Furore sorgte. Der Franco-Sizilianer, der von Prost zu Jordan wechselte, rollte zunächst einmal nach der ersten Ausfahrt in der Box zu seinem alten Team, was in der Boxengasse natürlich für einiges Schmunzeln sorgte. In der ersten Trainingsstunde landete Alesi in seiner altbekannten Manier erst einmal neben der Strecke, machte diesen Fehler aber in der zweiten Stunde gut, als er mit 1.211 Sekunden Rückstand nach 20 Runden auf den sechsten Platz fuhr und damit seinen neuen Teamkollege Jarno Trulli gleich einmal hinter sich ließ, der mit 1.626 Sekunden Rückstand 12. wurde.

Der stetige Aufwärtstrend bei Benetton-Renault macht sich auch in Ungarn bemerkbar. Giancarlo Fisichella kam mit 1.245 Sekunden Rückstand auf den siebten Platz, Teamkollege Jenson Button wurde mit 2.612 Sekunden als 17. gewertet.

Sehr gut verlief der Morgen auch für Nick Heidfeld, der lange Zeit in der Top 5 mitfuhr, zum Schluss dann aber mit 1.277 Sekunden Abstand auf Schumacher auf den achten Platz abrutschte. Teamkollege Kimi Räikkönen hatte mit dem staubigen Kurs noch zu kämpfen und landete auf dem 15. Platz.

Bei BAR-Honda war es Olivier Panis, der mit 1.319 Sekunden Rückstand nach neun Runden der schnellste Fahrer war, Teamkollege Jacques Villeneuve kam mit 2.587 Sekunden Rückstand auf den 16. Platz.

Für Heinz-Harald Frentzen verlief das Debüt für das Prost-Acer-Team sicherlich ein wenig besser als erwartet, trotz einem kleinen Dreher. Position 14 mit 2.073 Sekunden Rückstand ist angesichts der Unterlegenheit des Autos für den ersten Tag ein gutes Ergebnis. Seinen neuen Teamkollegen Luciano Burti ließ der Mönchengladbacher nach 33 Runden hinter sich. Dem Brasilianer fehlten nach 36 Runden 3.964 Sekunden auf die Spitze.

Dicht beieinander lagen die Arrows-Piloten mit Jos Verstappen auf dem 18. und Enrique Bernoldi auf dem 19. Platz. Das Feld komplettierten die beiden Minardi-Piloten. Fernando Alonso wurde mit 3.341 Sekunden Rückstand als 20. gestoppt, Teamkollege Tarso Marques landete nach vier Drehern und 4.330 Sekunden Rückstand auf dem 22. und damit letzten Platz.