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Trulli: "Wir werden es versuchen"
Jarno Trulli und Renault werden alles daran setzen, die bisherige Ferrari-Dominanz ausgerechnet in Imola zu beenden
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Zu Beginn der Saison gab es aus dem Ferrari-Team Stimmen, die sagten, dass sie Renault mehr als jedes andere Team fürchteten. Würdest du sagen, dass ihre Ängste Wirklichkeit wurden?"
Jarno Trulli: "Ferrari lag sicherlich richtig damit, dass wir nun Zweiter in der Meisterschaft sind. Wir haben also bewiesen, dass wir ein gutes Paket haben. Wir haben uns in den ersten drei Rennen gut geschlagen. Es ist aber auch offensichtlich, dass Ferrari ein sehr starkes Team ist, mit einem guten Auto und zwei starken Fahrern, daher führen sie in der Meisterschaft auch mit einem recht großen Abstand. Aber wir sind Zweiter, und das ist das Wichtigste für uns. Wir wissen, dass noch viel Arbeit vor uns liegt, damit wir diese Position bis zum Ende halten könnten. Noch gibt es 15 Rennen, ein langer Weg, und es gibt noch viel zu tun, gerade wegen Teams wie Williams, McLaren und BAR, die alle gut sind. Derzeit sind Williams und BAR stark und ich bin sicher, dass sich McLaren von den enttäuschenden drei ersten Rennen erholen wird."

© xpb.cc
Jarno Trulli hofft, dass die Verbesserungen am Renault R24 funktionieren werden
Frage: "Ihr habt ein paar Verbesserungen am Auto und am Motor mitgebracht. Kannst du uns etwas darüber erzählen? Was erwartest du dir?"
Trulli: "Wir haben hier ein paar Updates, weil wir wissen, dass es das erste Rennen in Europa ist und Imola war bisher immer ein schwarzer Fleck für uns. Wir haben hier nie gut ausgesehen. Wir wissen, dass unser Auto nicht wirklich gut auf diesen Kurs passt, aber andererseits sind wir zuversichtlicher als je zuvor, weil wir einen neuen Motor haben, der einen großen Schritt darstellt, und auch einige neue aerodynamische Entwicklungen haben wir dabei. Wir sind zuversichtlich, dass wir diesen schwarzen Fleck nun auslöschen können."#w1#
Frage: "Werdet ihr Ferrari herausfordern können?"
Trulli: "Sie haben auch ein paar Neuerungen, es wird also nicht einfach werden, sie einzuholen. Aber wir versuchen, an jedem Wochenende ihre Dominanz zu stoppen. Bisher hat es noch keiner geschafft, aber wir werden es versuchen."
Weggang von Gascoyne machte keinen Unterschied
Frage: "Bei Renault gab es ja einige Veränderungen. Rob White wurde der neue Motorenchef, und mit Bob Bell gibt es auch einen neuen Technischen Direktor im Chassisbereich. Macht das einen Unterschied?"
Trulli: "Um ehrlich zu sein, nein. Bob Bell war ja auch schon vorher im Chassisbereich da. Er ist sehr erfahren, er kennt seinen Job und macht ihn gut. Und wir schlagen uns derzeit auch gut, da hat sich also nichts geändert. Mike (Gascoyne) ist gegangen - es ist immer ein Verlust, aber es hat unsere Leistung nicht beeinflusst. Auf der anderen Seite haben wir jemanden wie Rob White gewonnen, der ein erfahrener Ingenieur ist und viel über gute Motoren weiß. Er kann neuen Wind in das Renault-Team bringen, die schon einmal den besten Motor der Formel 1 hatten. Nun sind wir zurück mit einem extrem kraftvollen und besonders zuverlässigen Motor. Ich denke, dass wir zusammen mit Ferrari das einzige Team sind, welches die ersten drei Rennen mit beiden Autos beenden konnte. Das ist gut, und wir waren immer in den Punkten. Auf der Motorenseite arbeiten sie gut. Der Motor ist verglichen mit dem letzten Jahr viel besser und das ist ein Vorteil."
Frage: "Wie war es bei deiner Teilnahme am Halbmarathon in Florenz?"
Trulli: "Für mich war das großartig, denn es war ein Weg, mich zu entspannen, von der Formel 1 loszukommen. Ich war einer von vielen und nicht der Star. Das ist ein gutes Gefühl. Ich laufe gern und ich habe auch persönlich ein extrem gutes Ergebnis erreicht. Ich wollte den Halbmarathon am Ende der Saison unter einer Stunde und 40 Minuten laufen. Schon bei meinem zweiten Versuch schaffte ich es in einer Stunde und 35 Minuten. Ich werde nun wohl die 30-Minuten-Marke als neues Ziel ansetzen müssen."
Jarno Trulli als Ausdauerläufer ...
Frage: "Hattest du danach irgendwelche Probleme?"
Trulli: "Ganz und gar nicht. Ich war wirklich überrascht, denn in den drei Wochen davor hatte ich nicht genügend Zeit zum Training. Ich konnte nur zwei Trainingseinheiten absolvieren, aber es war wohl einer dieser Tage, an dem du alles mit deinem Körper vollbringen kannst. Ich fühlte mich sehr glücklich. Ich war motiviert, auch wenn das Wetter schlecht war. Ich habe auch gestern Fußball gespielt, es ist alles eine Frage des Trainings."
Frage: "Wie viele Marathons hast du noch geplant?"
Trulli: "Ich rede von Halbmarathons, nicht Marathons. Ein Marathon ist etwas anderes. Ich habe mir ein neues Ziel gesetzt, unter anderthalb Stunden laufen. Aber jetzt beschäftigt mich die Formel 1, das ist das Wichtigste."
... und als Fußballspieler
Frage: "Wie war das Fußballspiel gestern und das Aufeinandertreffen mit der WM-Mannschaft Brasiliens von 1994?"
Trulli: "Teilweise war ich recht verlegen. Ich verstehe, jeder hat seine Arbeit und ist darauf spezialisiert. Ich bin fit und ein Athlet. Ich kann ein Auto mit 360 km/h fahren, ohne Probleme. Aber sie können mit dem Ball umgehen, und damit Dinge tun, die ich nie können werde. Ich könnte jeden Tag trainieren, aber ich würde das nie erreichen, weil sie das Talent dazu haben. Wir haben ein anderes Talent, aber manchmal war es einfach beeindruckend, einfach stehen zu bleiben und ihnen beim Spielen zuzusehen."
Frage: "Haben sie euch viel laufen lassen?"
Trulli: "Ja. Sie sind nicht viel gerannt, wir schon. Sie haben sich nur untereinander Pässe zugespielt, und wir sind einfach dem Ball gefolgt. Es war unmöglich, sie einzuholen. Ich glaube, dass die den Ball vor dir verstecken können, und wenn sie wollen, dann berührst du ihn nie."
Frage: "Kannst du ein paar Erinnerungen an Ayrton Senna nennen? Nicht an den traurigen Tag, als er hier seinen Unfall hatte, sondern andere Erinnerungen an diesen fantastischen Fahrer."
Trulli: "Also ich noch Kart fuhr, war ich ein großer Fan von Alain Prost. Als Senna auftauchte, musste ich zugeben und sagen: 'Er ist etwas Besonderes. So besonders wie Alain Prost'. Es war aufregend, ihnen zuzusehen, wie sie gegeneinander kämpften. Meine beste Erinnerung habe ich an 1991, als ich Ayrton traf. Ich war Weltmeister im Kart und er Weltmeister in der Formel 1. Bei der Preisverleihung der FIA in Paris trafen wir uns. Es war ein unbeschreiblicher Moment für mich, weil ich jemanden Besonderen getroffen habe, aber auch eine sehr nette und einfache Person, einen normalen Menschen. Das ist meine beste Erinnerung an ihn."

