• 21.01.2003 08:52

Trulli und Alonso: Es kann losgehen!

Jarno Trulli und Fernando Alonso fiebern der neuen Saison entgegen ? Briatore sieht großen Vorteil in Freitagstestfahrten

(Motorsport-Total.com) - Was viele gar nicht wissen: schon vor Weihnachten testete das Renault-Team den neuen R23. Dieser war jedoch kaum vom Vorgängermodell zu unterscheiden, da man die komplette Aerodynamik des Vorgängermodells R202 montierte: "Wir haben mit der Entwicklung früh begonnen, das Auto war im November fertig, wir konnten aus diesem Grund schon eine Menge Kilometer abspulen", so Jarno Trulli.

Titel-Bild zur News: Alonso und Trulli

Fernando Alonso und Jarno Trulli fühlen sich für 2003 gerüstet

Und selbst auf der Präsentation am Montag in Luzern sah man noch nicht jenes Auto, das in Melbourne an den Start rollen wird: "Das Auto sieht im Moment sehr ähnlich aus, aber wir werden für den Beginn der Saison in Australien ein komplett neues Aerodynamik-Paket haben", erklärt der Italiener, dass sich bei den Franzosen noch einiges tun wird. "Wir haben einen neuen Motor und ein neues Getriebe und es sieht so aus, als hätten die Jungs sehr gute Arbeit verrichtet."

Bisher war Renault bei den Testfahrten extrem langsam unterwegs, doch das ist nichts ungewöhnliches, auch im letzten Jahr waren die Blau-Gelben fast schon beängstigend langsam: "Wir werden nach dieser Testwoche herausfinden, wie gut das Auto ist", so Fernando Alonso. "Ich bin jedoch zuversichtlich, denn das Team hat sehr hart gearbeitet. Wir waren im letzten Jahr Vierter und ich denke, dass wir besser sein sollten als im vergangenen Jahr."

Wie im vergangenen Jahr waren die Fahrer zusammen mit Teamchef Flavio Briatore ? der übrigens im Gegensatz zu Patrick Faure ("Mehrere Podiumsplatzierungen") kein genaues Saisonziel ausgeben wollte ? auf dessen Farm in Afrika, wo die Fahrer ausgiebig mit ihrem Trainer an der Fitness arbeiteten und sich Briatore ganz offensichtlich vor allem in die Sonne legte: "Ich komme mit meinem Teamkollegen sehr gut aus und ich denke, dass wir sehr starke Partner sein werden", zeigt sich Trulli zufrieden, der Alonso nun schon seit über einem Jahr sehr gut kennt.

Und Alonso fühlt sich für seine zweite volle Formel-1-Saison gut gerüstet: "Da ich ein ganzes Jahr für das Team getestet habe, habe ich einen Vorteil, wenn ich jetzt in die neue Saison gehe. Es ist ein großes Team und daran muss man sich gewöhnen. Ich muss die Leute und das Auto perfekt kennen lernen. Ich bin zu 200 Prozent gerüstet."

Profitieren wird Alonso auch von der Entscheidung des Teams, am Freitag zu testen: "Ich weiß, dass viele große Teams diese Variante nicht in Betracht gezogen haben", so Briatore. "Sie dachten, dass dies nur etwas für kleinere Teams ist. Unser Budget ist jedoch genau das gleiche, wir werden unser Testteam aufrechterhalten aber wir werden die zwei Stunden am Freitag sehr effektiv nutzen. Ich glaube, dass dies der richtige Weg für die Zukunft ist und ich hoffe, dass ich richtig liege."

"Bei den Tests am Freitag können wir jeden Reifen verwenden, solange es sich dabei um Michelin-Reifen handelt. Wir werden drei Autos zur Verfügung haben, was es uns erlauben sollte, alle Optionen auszuprobieren. In der Vergangenheit habe ich gehört, dass sich die Ingenieure beschwert haben, dass sich die Streckenbedingungen im Vergleich zu den Tests verändert haben, dies wird uns die vergleichbarsten Testbedingungen geben. Uns geht es nicht ums Kosten sparen und ich hoffe, dass uns die anderen Teams nicht nachmachen."

Außer Renault, Minardi und Jordan hat sich kein Team für die Testfahrten am Freitag entschieden, die dazu führen, dass ansonsten nur an zehn Tagen innerhalb der Saison getestet werden darf. Fernando Alonso findet die Entscheidung seines Teams als vorteilhaft: "Das ist gut für mich, denn es gibt ein paar Strecken, auf denen ich mehr Zeit verbringen möchte und ich denke, dass dies auch für das Team gut ist."

Neben Allan McNish und Franck Montagny als Testfahrer hat Renault übrigens junge Fahrer im Rahmen der Suche nach Nachwuchspiloten unter Vertrag genommen. Von den Piloten, die schon 2002 unter Vertrag waren, sind weiterhin Fabio Carbone, Heikki Kovalainen, Eric Salignon und Carlo Van Damm an Bord. Neu hinzugekommen sind letzten Dezember Jose Maria Lopez (19 Jahre), Adrian Valles (16) und Danny Watts (23).